Bewertung zu hoch

Wall Street-Titel NVIDIA-Aktie zu teuer: Welche Aktie ARK Invest-Chefin Cathie Wood stattdessen als KI-Gewinner sieht

06.06.23 23:18 Uhr

Wall Street-Titel NVIDIA-Aktie zu teuer: Welche Aktie ARK Invest-Chefin Cathie Wood stattdessen als KI-Gewinner sieht | finanzen.net

Die NVIDIA-Aktie profitiert von den jüngsten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) und hat seit Jahresbeginn einen spektakulären Lauf hingelegt. Starinvestorin Cathie Wood hält das Papier jedoch für zu teuer - besonders seit dem Kurssprung nach der Bilanzvorlage. Sie weist stattdessen auf andere KI-Gewinner hin - allen voran eine ihrer Lieblingsaktien.

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• NVIDIA-Aktie mit kräftigem Kursplus
• Cathie Wood und andere Experten finden US-Chipkonzern überteuert
• Wood sieht andere Unternehmen als KI-Gewinner



Seit ihrem 52-Wochentief bei rund 108 US-Dollar aus dem vergangenen Oktober hat die NVIDIA-Aktie eine kräftige Erholung hingelegt. Um rund 168 Prozent ging es allein seit Jahresbeginn nach oben (Stand: Schlusskurs vom 5. Juni 2023), allein am Tag nach der Bilanzvorlage sprang der Anteilsschein sogar um fast 25 Prozent hoch. Grund dafür waren die überraschend guten Zahlen und Geschäftsaussichten des US-Chipkonzerns, der stark vom aktuellen Hype um künstliche Intelligenz (KI) profitiert. So habe der Konzern laut Chef Jensen Huang "unglaubliche Aufträge" für die Aufrüstung von Rechenzentren erhalten, die stärker auf KI-Anwendungen ausgerichtet werden sollen.

Aktuell kostet eine NVIDIA-Aktie 391,71 US-Dollar, das Unternehmen kommt insgesamt auf eine Marktkapitalisierung von rund 971,38 Milliarden US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 5. Juni 2023). Experten warnen jedoch davor, dass das Papier auf dem aktuellen Niveau zu hoch bewertet sein dürfte. Der Shortseller Jim Chanos sprach etwa von zu hohen Erwartungen an den Konzern und befürchtet bei NVIDIA und anderen KI-Werten eine künstliche Aufblähung, die letztlich zu einem bösen Erwachen führen werde. Ähnlich äußerte sich auch David Trainer, Gründer des Investment-Research-Unternehmens New Constructs. Er kritisierte das astronomisch hohe KGV bei NVIDIA als reine Fantasie. Denn dieses würde selbst dann, wenn der Konzern die Einnahmen im zweiten Quartal verdoppeln könnte, noch bei fast 80 liegen. Zum Vergleich: Das KGV des E-Autobauers Tesla, der häufig als überbewertet gilt, liegt mit weniger als 40 in etwa halb so tief wie das von NVIDIA. Auch Tech-Investorin und ARK Invest-Chefin Cathie Wood bewertete die NVIDIA-Aktie jüngst als überteuert und zeigte sich überzeugt, dass es in naher Zukunft "Dutzende KI-Gewinner" geben werde, darunter auch eines ihrer absoluten Lieblingsunternehmen.

Cathie Wood setzt nicht mehr auf NVIDIA

"Seit 2014 ist ARK Invest davon überzeugt, dass NVIDIA die KI-Zukunft vor den meisten anderen Chipherstellern erkannt hat, und jetzt glauben wir, dass NVIDIA das KI-Zeitalter weiterhin vorantreiben wird. Mit dem 25-fachen erwarteten Umsatz für dieses Jahr ist der Preis von NVIDA jedoch zu weit voraus", schrieb Wood Ende Mai auf Twitter. Dass Starinvestorin Cathie Wood einen Börsenliebling der Innovationswirtschaft als zu teuer bezeichnet, kommt laut "finanzmarktwelt" äußerst selten vor, doch mit Bezug auf NVIDIA ist dies nicht das erste Mal. Bereits im Februar bezeichnete Wood die Bewertung des Unternehmens als "sehr hoch" und rechtfertigte damit, dass sich ARK Invest von einem Großteil seiner NVIDIA-Aktien trennte.

Tatsächlich hat Cathie Wood allerdings bereits seit Herbst 2022 damit begonnen, NVIDIA-Aktien aus ihrem Flaggschiff-Fonds ARK Innovation ETF zu werfen, als diese nahezu am tiefsten Punkt ihrer Talfahrt standen, also historisch eher günstig waren. Mittlerweile sind im ARK Innovation ETF keine NVIDIA-Aktien mehr enthalten, in den kleineren Fonds ARK Next Generation Internet ETF, ARK Fintech Innovation ETF, ARK Autonomous Tech & Robotics ETF und ARK Genomic Revolution ETF sind jedoch noch Papiere des Chip-Herstellers zu finden, die aber jeweils nur einen kleinen einstelligen Prozentsatz am Fondsportfolio ausmachen. Somit konnten die Fonds von Cathie Wood im Großen und Ganzen nicht von der Rally der NVIDIA-Aktie profitieren.

ARK Invest sieht starke Konkurrenz für NVIDIA aufkommen

In ihren aktuellen Tweets erwähnt Cathie Wood nicht, dass sich ihre Fonds in den letzten Monaten nahezu vollständig von den NVIDIA-Beteiligungen getrennt haben. Ihre Aussagen lassen sich allerdings durchaus als Verteidigung dieses Schritts interpretieren, denn unter anderem schreibt sie bei Twitter, dass ARK Invest auf Basis der Forschung der letzten Jahre "Dutzende von KI-Gewinnern" sehe. "Investoren scheinen zu glauben, dass NVDA das einzige KI-Spiel ist. Das ist es nicht!", so Wood. "Andere Unternehmen mit visionären Führungskräften, starkem globalen Vertrieb und, was vielleicht am wichtigsten ist, großen, hochwertigen Pools an proprietären Daten dürften große KI-Gewinner sein, deren Umsätze und Gewinne in den kommenden Jahren deutlich über den Erwartungen liegen werden", so die Starinvestorin weiter.

Auch in einem ARK Invest-Newsletter von Ende Mai heißt es, dass NVIDIA zwar immer noch über beträchtliche Wachstumschancen verfüge, die Konkurrenz jedoch gut ausgestattet sei, um dem US-Konzern die Vorherrschaft streitig zu machen. Zudem gehe die Investmentgesellschaft davon aus, dass in fünf bis zehn Jahren jedem US-Dollar, der mit KI-Hardware generiert werde, ein um das Achtfache höherer Umsatz mit Software gegenüberstehen werde, "da Unternehmen KI-Hardware kaufen, um KI-gestützte Produkte und Dienstleistungen bereitzustellen".

Cathie Wood sieht Tesla als großen KI-Gewinner

Doch welches Unternehmen Cathie Wood als den "offensichtlichsten Nutznießer der jüngsten Durchbrüche in der KI" sieht, kommt einerseits überraschend, da es sich eigentlich nicht um ein offensichtliches Unternehmen aus den Bereichen Tech oder KI handelt, passt andererseits aber auch zu der Investorin, denn es handelt sich um ihre absolute Lieblingsaktie Tesla.

"Unserer Ansicht nach ist TSLA - mit einem 6-fachen Umsatz - der offensichtlichste Nutznießer der jüngsten Durchbrüche in der KI, da das Unternehmen bis 2030 auf dem gesamten adressierbaren Markt einen Umsatz in Höhe von 8 bis 10 Billionen US-Dollar in der autonomen Mobilität anstrebt", schrieb Wood bei Twitter. Tesla ist damit viel günstiger bewertet als NVIDIA und verfügt außerdem mit Elon Musk über eine visionäre Führungskraft, die Cathie Wood bereits in einem vorherigen Tweet als eine der Bedingungen für KI-Gewinner ausgemacht hat.

Womöglich ist das auch ein Grund dafür, dass die Tesla-Aktie - anders als NVIDIA - nicht nur im ARK Innovation ETF vertreten ist, sondern dort auch die größte Position ausmacht. Auch beim ARK Next Generation Internet ETF und dem ARK Autonomous Tech & Robotics ETF setzt die Starinvestorin stark auf den Elektroautobauer. Inwiefern KI die von Elon Musk angestrebten, komplett selbstfahrenden Teslas ermöglichen wird - und vor allem wie schnell - wird sich jedoch erst noch zeigen müssen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Cindy Ord/Getty Images for Bloomberg Businessweek, Katherine Welles / Shutterstock.com

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