Immobilien-Aktien stemmen sich nach Zahlen gegen Abwärtssog
Gute Unternehmensnachrichten haben den zuletzt leidgeprüften Immobilienanlegern etwas Trost gespendet.
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Am Dienstag lagen viele Branchenaktien im Plus, nachdem sowohl der auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilieninvestor Deutsche Euroshop als auch die Deutsche Wohnen AG mit ihren Geschäftszahlen positiv überrascht hatten.
Börsianer sprachen jedoch nur von einem Strohfeuer, da aktuell die Aussicht auf steigende Zinsen eher den Finanzwerten denn den Inhabern von Betongold-Papieren zugute komme. Der entsprechende Branchenindex im breit gestreuten Stoxx Europe 600 legte am Dienstag um 1,24 Prozent zu.
Bereits am Montag nach Börsenschluss hatte die Deutsche Euroshop für gute Laune gesorgt: Das Unternehmen setzt nach seinem jüngsten Zukauf im Saarland seine Gewinnerwartung für 2017 leicht herauf.
Die Anleger goutierten die Meldung mit einem Plus von gut 1 Prozent. Analystin Katharina Mayer von der Investmentbank Equinet sprach von erfreulichen Neuigkeiten, zumal die Deutsche Euroshop für 2016 weiterhin eine um fünf Cent erhöhte Dividende von 1,40 Euro je Aktie in Aussicht stellte. Darüber hinaus seien auch die Geschäftszahlen für das dritte Quartal stabil ausgefallen.
Spitzenreiter im Index der mittelgroßen Werte MDAX waren derweil die Aktien von Deutsche Wohnen mit einem Plus von 4,46 Prozent auf 27,975 Euro. Das Unternehmen hatte dank höherer Mieteinnahmen und weiterer Einsparungen in den ersten neun Monaten deutlich mehr verdient. Die für die Branche wichtige Kenngröße Funds from Operations I (FFO I) zog im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überraschend deutlich an.
Ein Händler lobte bei der Deutschen Wohnen zudem die bekräftigte Jahresprognose für den FFO I und die erwartete Aufwertung des Immobilien-Portfolios. Finanzvorstand Philip Grosse hatte den Schritt mit Transaktionen am Berliner Wohnungsmarkt begründet, wo das Unternehmen regelmäßig Preise deutlich oberhalb vergleichbarer Immobilien im eigenen Bestand erziele. Analyst Andre Remke von der Baader Bank zog ein positives Fazit: Unter Einbezug der Dividende sei der für Investoren erwartete Wertzuwachs attraktiv.
Wer jedoch seit einigen Monaten in europäischen Immobilienwerten investiert ist, hat kaum Grund zum Feiern. Die Kurse in der Branche sind bereits seit spätestens Anfang September auf Talfahrt, seit sich in den USA eine weitere Leitzinsanhebung durch die Notenbank Fed noch in diesem Jahr immer deutlicher andeutete. Ein weiterer Schub nach unten kam Anfang Oktober, als Spekulationen über eine Drosselung der Billiggeldflut in Europa die Runde gemacht hatten.
Beide Entwicklungen lassen aktuell befürchten, dass Liquidität teurer werden und damit der Preis des Geldes - also der Zins - steigen könnte. Jüngst kam es bereits am Anleihenmarkt zu einem Anstieg der Renditen, der in diese Richtung deutet. Höhere Zinsen aber lassen Immobilienaktien, die oft mit hohen Ausschüttungen punkten, gegenüber festverzinslichen Wertpapieren in einem weniger attraktiven Licht erscheinen.
Höhere Zinsen deuten aber auch auf eine mögliche Belebung der Weltwirtschaft hin, nachdem der künftige US-Präsident Donald Trump eine Reihe klassischer Konjunkturprogramme angekündigt hatte. Damit ist aktuell Händlern zufolge eine große Sektorrotation weg von defensiven und hin zu Wachstumswerten in vollem Gange, die riskante Wetten attraktiver erscheinen lässt. Insofern verwundert es auch nicht, dass ausrechnet die in den vergangenen Monaten und Jahren besonders deutlich abgestraften Bankaktien jüngst zu den Gewinnern gehört haben.
Banken könnten im Zuge des Siegs von Donald Trump von einem geringeren Regulierungsdruck beziehungsweise von höheren Investitionen in die Infrastruktur profitieren. Zudem käme ihnen eine härtere Gangart der Notenbanken schon allein deshalb zupass, weil sich dadurch ihre Ertragschancen im klassischen Zinsgeschäft wieder verbessern könnten.
Vor diesem Hintergrund fielen am Dienstag die recht moderaten Verluste bei den Bankaktien kaum ins Gewicht. So lagen etwa die Papiere der Commerzbank nur leicht im Minus, nachdem sie am Montag noch um rund 6,5 Prozent angezogen hatten. Auch die Anteilsscheine der Deutschen Bank büßten am Dienstag nur einen Teil ihrer deutlichen Gewinne der vergangenen Tage wieder ein. Im bisherigen Jahresverlauf liegen die Deutsche-Bank-Aktien mit einem Minus von rund einem Drittel aber immer noch auf dem letzten Platz im Dax./la/mis/ag
FRANKFURT (dpa-AFX)
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