Besseres viertes Quartal

Aurubis-Aktie stark gefragt: Aurubis kappt Dividende nach Gewinneinbruch

11.12.19 17:55 Uhr

Aurubis-Aktie stark gefragt: Aurubis kappt Dividende nach Gewinneinbruch | finanzen.net

Der Kupferkonzern Aurubis will angesichts eines Gewinneinbruchs für das abgelaufene Geschäftsjahr eine niedrigere Dividende zahlen.

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Wie der Hamburger MDAX-Konzern mitteilte, will er der Hauptversammlung eine Dividende von 1,25 Euro je Aktie vorschlagen. Analysten hatten dies erwartet. Im Vorjahr hatte die Aurubis AG noch 1,55 Euro je Anteil ausgeschüttet. Der Dividendenvorschlag entspreche einer Steigerung der Ausschüttungsquote von 26 auf über 40 Prozent des operativen Ergebnisses vor Steuern.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 brach das operative Vorsteuerergebnis laut Mitteilung um 42 Prozent auf 192 Millionen Euro ein. Das Konzernergebnis sackte um 48 Prozent auf 138 Millionen Euro ein. Nach schwachen neun Monaten lief es im vierten Geschäftsquartal per Ende September für den Konzern operativ wieder besser: Das Vorsteuerergebnis stieg bei höheren Umsätzen um 3 Prozent auf 67 Millionen Euro.

Aurubis sieht 2019/20 kaum Besserung

Der Kupferkonzern Aurubis sieht nach dem Gewinneinbruch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 kaum Besserung. Das Ergebnis werde in den zwölf Monaten per Ende September "auf ähnlichem Niveau" erwartet, kündigte der im MDAX notierte Konzern an. Das operative Vorsteuerergebnis dürfte zwischen 185 Millionen und 250 Millionen Euro liegen. Die operative Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) werde zwischen 8 und 11 Prozent erwartet. Die ROCE brach vergangenes Jahr auf 8,6 von 15,0 Prozent im Vorjahr ein.

Insgesamt erwartet Aurubis im neuen Jahr eine stabile Kupfernachfrage, auch wenn die Produktnachfrage aus dem Automobilsektor weiter gedämpft sein werde. Das Niveau für die Jahresverträge 2020 am Markt für Kupferkonzentrate werde mit Blick auf den Referenzabschluss aus dem November 2019 voraussichtlich deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen.

Um das Ergebnis im laufenden Jahr abzusichern, will sich Aurubis auf Kostensenkungen konzentrieren. Das Effizienzsteigerungsprogramm soll entsprechend in ein Programm überführt werden, "das seinen Fokus auf Kosteneinsparungen hat". Damit soll der Inflation und den schwächeren Konjunktur- und Marktbedingungen "mindestens entgegengewirkt" werden.

Für das erste Geschäftsquartal erwarte Aurubis wegen eines Wartungsstillstands im Werk Hamburg eine Belastung von voraussichtlich rund 34 Millionen Euro.

Aurubis-Aktie nach Jahreszahlen gefragt

Die Jahreszahlen von Aurubis haben den Aktien am Mittwoch frischen Schwung verliehen. Commerzbank-Experte Ingo-Martin Schachel lobte die Gewinnqualität des Kupferkonzerns. Zum Handelsschluss führten sie den Index der mittelgroßen Werte MDAX mit einem Plus von 10,92 Prozent auf 49,26 Euro an. . Bislang reichte es damit für den höchsten Stand seit drei Wochen; über 49,40 Euro winkte den Aktien das höchste Niveau seit April.

Der Kupferkonzern lieferte laut Händlern vor dem Hintergrund zuvor schon bekannter Aussagen einen ordentlichen Jahresbericht. Auch der Ausblick auf das neue Geschäftsjahr entspreche mit dem Ziel eines operativem Vorsteuerergebnisses zwischen 185 und 250 Millionen Euro in etwa den Erwartungen, hieß es.

Der Commerzbank-Analyst Schachel sprach zwar auch davon, dass die Zahlen und der Ausblick den Konsens in etwa zufrieden stellten. Er zielte jedoch in einer näheren Analyse darauf ab, dass ein Einmaleffekt durch Abschreibungen enthalten sei, um den bereinigt die Gewinnentwicklung im vierten Quartal besser als erwartet gewesen sei. Lob hatte der Experte auch für den freien Mittelfluss übrig.

Schachel sprach zudem von einem Ausblick, auf dem Aurubis aufbauen könne. Zu diesem Zeitpunkt habe der Kupferkonzern keinen Grund, um mit über den Erwartungen liegenden Prognosen voran zu preschen. Nicht beunruhigt waren Börsianer allgemein auch von einer Dividendenkürzung, die erwartet worden war.

Mit dem Anstieg am Mittwoch setzten die Aurubis-Aktien ihre jüngste Erholung fort. Im Sommer waren sie infolge operativer Schwierigkeiten sowie Sorgen um die Weltwirtschaft noch unter die Marke von 35 Euro gerutscht. Im Jahresverlauf zählen die Anteilsscheine mit einem Plus von 12,5 Prozent zum Mittelfeld im MDAX, der um mehr als ein Viertel zulegte.

/tih/mis/jha/

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