Baubranche

Die besten Bauaktien Deutschlands

27.07.10 06:00 Uhr

Für Hochtief und Bilfinger Berger sind die Landesgrenzen längst zu eng. Sie agieren weltweit und bieten mehr als Stahl und Beton. Die Aktien bieten noch ausreichend Potenzial.

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Aktien

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Indizes

1.640,3 PKT 2,8 PKT 0,17%

491,1 PKT -0,3 PKT -0,07%

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25.801,2 PKT -201,3 PKT -0,77%

7.426,0 PKT 15,3 PKT 0,21%

von €uro-Redakteur Richard Pfadenhauer

Die Kleinstaaten am Persischen Golf sorgen seit Jahren mit ungewöhnlichen Infrastrukturprojekten für Schlagzeilen. Erst schütteten sie Wüstensand in Form einer Palme zu Inseln auf, dann bauten sie das höchste Gebäude der Welt. Und vor der Halbinsel Katar wird seit einigen Jahren ein riesiger Tiefseehafen entwickelt. Vergangenen Dezember wurde das jüngste Großprojekt publik. Nördlich der Stadt Doha soll eine neue Metropole namens Lusail entstehen. Eine gute Nachricht für Deutschlands größten Baukonzern: Hochtief bekam den Auftrag zum Bau der über acht Kilometer langen Einkaufsstraße. Das 1,3 Milliarden Euro-Projekt ist das bislang umfangreichste in der Geschichte des Konzerns.

Für die Essener wie auch für die Nummer 2, Bilfinger Berger, werden die Auslandsaktivitäten immer wichtiger. Denn: „Mit dem normalen Baugeschäft kann man in Deutschland kein ordentliches Geld verdienen“, sagt Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter (siehe auch €uro 03/2010). Und dann macht es auch noch Ärger, wenn etwa beim Bau der Elbphilharmonie in Hamburg die Kosten aus dem Ruder laufen. Oder schlimmer noch, wie im Fall Bilfinger Berger, der Bau der Kölner U-Bahn im März 2009 das Stadtarchiv zum Einsturz bringt.

Angesichts der niedrigen Margen im Inland hatten die beiden Platzhirsche schon vor einigen Jahren nach Alternativen gesucht. Hochtief setzt vor allem auf Expansion außerhalb Europas. Schwerpunkt bildet dabei die 54,5 Prozent-Beteiligung am börsennotierten australischen Konzern Leighton. Der ist nicht nur in der Heimat, sondern auch im gesamten asiatisch-pazifischen Raum gut positioniert. Zudem betreiben die Australier verschiedene Minen mit langfristigen Verträgen. Als weitere Stütze erweist sich der Konzessions-Bereich. Der Börsengang dieses Geschäftsfeldes, in dem etwa der Betrieb von Flughäfen und Autobah­nen gebündelt ist, ist im Dezember zwar gescheitert. Ganz vom Tisch dürfte er aber nicht sein. „Zerschlagungsfantasie besteht nach wie vor“, erklärt Stefan Röhle, Aktienanalyst bei Independent Research.

Die Zahlen belegen den Erfolg der Expansionsstrategie. Das Geschäft außerhalb Europas steuert inzwischen über 80 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Die Ergebnismargen konnten deutlich verbessert werden. Zwar hat Leighton kürzlich die Prognosen für 2010 gesenkt. Auftragseingang und -bestand waren im ersten Quartal rückläufig. Lütkestratkötter erklärt jedoch, dass der Konzern positiv ins zweite Quartal gestartet ist. Genauere Informationen wird er bei der Vorlage der Zahlen Mitte August geben. Mit einer Eigenkapitalquote von 27 Prozent, einer Dividendenrendite von 3,2 Prozent und einem KGV von 14,5 könnte sich die Aktie mittelfristig als solider Baustein für ein ausgewogenes Depot erweisen. Rechnet man die Beteiligung an Leighton heraus, wird der Hochtiefkonzern nur mit 300 Millionen Euro bewertet.

Bilfinger Berger verfolgt eine etwas andere Strategie. In den vergangenen Jahren mutierte der Baukonzern zu einem Dienstleistungsunternehmen mit Schwerpunkt Wartung und Instandhaltung von Industrieanlagen sowie Kraftwerken, Gebäudedienstleistung und Konzessionsgeschäft. Das Baugeschäft trägt nur noch etwa 15 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Die Zahlen zeigen, dass der Strategiewechsel richtig war. Im ersten Quartal 2010 hat sich die Gewinnmarge vor Steuern und Zinsen gegenüber dem Vorjahresquartal mehr als verdoppelt. Zwar ist der Börsengang der australischen Tochter im Juli gescheitert. Konzernchef Herbert Bodner hält dennoch weiter daran fest, den Baubereich zu reduzieren und den Dienstleistungsbereich auszubauen. Die Enttäuschung der Anleger über den gescheiterten Börsengang ist zwar nachvollziehbar. Der Kursrückgang erscheint jedoch übertrieben.

„Trotz des vergleichsweise risikoärmeren Geschäftsmodells wird die Aktie mit einem Abschlag gegenüber dem Sektor gehandelt“, sagt Marc Nettelbeck, Aktienanalyst bei der DZ Bank. Eine angemessene Bewertung der einzelnen Unternehmensteile unterstellt, läge der faire Wert der Aktie nach Ansicht von Nettelbeck bei 67 Euro – gut 40 Prozent höher.

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