VW-Aktie gibt letztendlich nach: Volkswagen schmiedet Bund für Batteriezellen
Volkswagen treibt den Aufbau einer eigenen Produktion von Batteriezellen für Elektroautos mit mehreren Partnerschaften voran.
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Mit dem belgischen Materialtechnologie- und Recycling-Konzern Umicore, dem Lithiumhersteller Vulcan Energy und dem US-Batterie-Start-up 24M seien für die Großserienproduktion von Akkus Verträge geschlossen worden, teilten die Wolfsburger am Mittwoch mit. Der Konzern will in Europa sechs große Batteriezellfabriken hochziehen. Technik-Vorstand Thomas Schmall hatte die für die Investitionen dafür sowie für die Sicherung der Rohstoffmengen im Reuters-Interview unlängst die Summe von bis zu 30 Milliarden Euro genannt.
Ein Gemeinschaftsunternehmen mit Umicore werde die Zellfabriken mit Kathodenmaterial beliefern, erläuterte Schmall nun. Die Produktion solle 2025 mit einer anfänglichen Kapazität von 20 Gigawattstunden für die Versorgung der Zellproduktion in Salzgitter starten und schrittweise erhöht werden. Bis zum Ende des Jahrzehnts werde eine jährliche Produktionskapazität von bis zu 160 Gigawattstunden angepeilt, was dem Bedarf für den Bau von etwa 2,2 Millionen E-Autos entspreche. Zusammen mit Umicore will Volkswagen außerdem Kapazitäten für die Produktion von Vorstufen- und Kathodenmaterial aufbauen. Zu einem späteren Zeitpunkt wollen die Partner auch beim Recycling von Batterien zusammenarbeiten.
Mit Vulcan, der im Oberrheingraben Lithiumhydroxid gewinnen will, vereinbarte Volkswagen eine langfristige Liefervereinbarung für den Batterierohstoff. [L8N2SS5ZF] Bedingung ist allerdings, dass die deutsche Tochter des australischen Unternehmens Vulcan Energy die kommerzielle Förderung von Lithium 2026 auch erfolgreich aufnehmen kann. Der zur Herstellung von Batterien für Elektroautos benötigte Rohstoff soll aus Thermalwasser im Oberrheingraben gewonnen werden. Durch die gleichzeitige Nutzung der Wärme des aus der Tiefe geförderten Wassers ist das Lithium nach Unternehmensangaben CO2-neutral. Zu seinen Kunden zählt Vulcan auch den Opel-Mutterkonzern Stellantis, den französischen Autobauer Renault sowie Umicore und den Batteriehersteller LG Chem.
Um modernste Produktionstechnologien für Zellfabriken zu entwickeln, beteiligt sich VW ferner an dem amerikanischen Batteriespezialisten 24M, einem Spin-off der Technik-Uni Massachusetts Institute of Technology (MIT).
Volkswagen treibt Ausbau erneuerbarer Energien mit Windpark in Schweden voran
Volkswagen will bis 2025 mit rund 40 Millionen Euro den Ausbau europäischer Wind- und Solarparks vorantreiben und hat in diesem Zusammenhang eine Vereinbarung mit dem Windparkspezialisten WPD Onshore Aldermyrberget AB im nordschwedischen Skellefteå getroffen. Der WPD-Windpark wird insgesamt eine Leistung von bis zu 290 Gigawattstunden haben.
Volkswagen wird über sogenannte energy attributed certificates (EATS) einer Sprecherin zufolge davon rund 100 Gigawattstunden grünen Strom erwerben, die dem Konzern zuzurechnen sind. Zu finanziellen Details dieser Transaktion wollte sich die Sprecherin nicht äußern.
Die 40 Millionen Euro sollen insgesamt in etwa 20 erneuerbare-Energie-Projekte gehen, unter anderem in Spanien, England und Finnland. Alle Projekte sollen zusammen rund 7 Terawattstunden zusätzlichen grünen Strom erzeugen. Das entspricht der Kapazität von mehr als 300 Windrädern und könnte dem Konzern zufolge den Jahresbedarf von 600.000 Haushalten abdecken.
Anfang 2022 geht der Mitteilung zufolge im mecklenburgischen Tramm-Göthen in einem gemeinsamen Projekt mit dem Energiekonzern RWE eine neue Solaranlage ans Netz.
Volkswagen will bis 2050 bilanziell klimaneutral sein. Als Zwischenziel sollen die CO2-Emissionen pro Fahrzeug in Europa bis 2030 um 40 Prozent sinken verglichen mit 2018.
VW erwartet 2022 sukzessive Stabilisierung der Werksauslastung
Der Volkswagen-Konzern rechnet dank einer schrittweisen Erholung der Halbleiterversorgung mit einer Stabilisierung der Fahrzeugproduktion im Jahresverlauf 2022. "Im Gesamtjahr erwarten wir gegenüber 2021 eine leichte Verbesserung in der Halbleiterversorgung", sagte Einkaufsvorstand Murat Aksel laut Mitteilung. Das erste Halbjahr dürfte aber noch "sehr volatil und anspruchsvoll" bleiben.Es werde weiterhin alles daran gesetzt, die Auswirkungen des Chipmangels auf die Fertigung zu minimieren, teilte Volkswagen weiter mit. Gemeinsam mit Halbleiterherstellern und Lieferanten werde an einer Verbesserung der Situation gearbeitet. Seit bereits einem Jahr ist eine "Halbleiter Task Force" bei Volkswagen im Einsatz.
Die weltweite Chipknappheit hat die Autoindustrie im Griff. Bei VW beispielsweise mussten dieses Jahr viele Werke ihre Produktion deutlich reduzieren oder teilweise einstellen.
VW könnte Vorstandsumbau bevorstehen - Berichte über mehr Personalien
Bei der für Donnerstag erwarteten Aufsichtsratssitzung von Volkswagen könnten neben den Investitionsplänen für die nächsten Jahre mehrere Top-Personalien beschlossen werden. Das Unternehmen kommentierte entsprechende Berichte mehrerer Medien am Mittwoch nicht. Unklar war in den vergangenen Wochen auch aus Sicht verschiedener Akteure aus dem VW-Umfeld vor allem, wie die Zukunft von Konzernchef Herbert Diess nach einem erneuten Streit mit dem mächtigen Betriebsrat aussieht. Dass das ein zentrales Thema der Kontrolleure beim anstehenden Treffen ist, gilt als wahrscheinlich.Theoretisch denkbar wäre außer einem Abgang von Diess oder einer Weiterbeschäftigung im bisherigen System zum Beispiel eine Mischlösung: Demnach bliebe er formal Konzernchef, würde sich in seiner Funktion jedoch auf eine Art strategische Gesamtplanung konzentrieren. VW-Kernmarkenchef Ralf Brandstätter wurde unter anderem als zusätzliches Mitglied des Konzernvorstands und China-Chef ins Spiel gebracht, für seine mögliche Nachfolge ab Mitte des kommenden Jahres etwa Skoda-Chef Thomas Schäfer.
Das könnte nach Interpretation einiger Beobachter weniger operativen Einfluss für Diess bedeuten, der bisher auch für das China-Geschäft insgesamt zuständig ist. Hingegen könnte die weitere Koordination der eigenen Software-Sparte Cariad explizit dem Konzernchef zugeschrieben werden - es ist für Diess auch eines der zentralen Zukunftsthemen der Autobranche. Zu den Chancen eines solchen Modells wollten sich Unternehmen und Eigentümer vor der Entscheidung nicht äußern.
Im Nachgang zu einer turbulenten Sitzung im September hatte sich ein neuer Konflikt zwischen Diess und Teilen des VW-Aufsichtsrats hochgeschaukelt. Betriebsratschefin Daniela Cavallo kritisierte den Konzernchef wegen der Irritationen, die in der Belegschaft nach Überlegungen zu womöglich Zehntausenden überschüssigen Stellen entstanden waren. Diess erklärte, man habe ihn wohl missverstanden - er habe nur Extremszenarien diskutieren und auf eine schlagkräftigere Rolle der Wolfsburger Zentrale hinweisen wollen. Ein Vermittlungsausschuss des Aufsichtsrats traf sich mehrmals, um Lösungen zu suchen, die den reformfreudigen Manager im Amt halten und zugleich die Wogen im Zoff mit der Arbeitnehmerbank glätten.
Zum Abschluss der Planungsrunde könnten auch einige ergänzende Personalentscheidungen stehen. So soll Ex-Deutsche Börse-Managerin Hauke Stars die Favoritin für das neue IT-Ressort im Vorstand sein. Auch hier waren die Würfel offiziell aber noch nicht gefallen. VW-Chefjustiziar Manfred Döss könnte Nachfolger von Hiltrud Werner im Vorstandsressort Integrität und Recht werden. Und zu China-Chef Stephan Wöllenstein verlautete aus Konzernkreisen, dieser werde wohl auf eine andere Position wechseln.
Die VW-Aktie fiel im XETRA-Handel zuletzt um 0,36 Prozent auf 184,34 Euro.
Hamburg / FRANKFURT (Reuters / Dow Jones / dpa-AFX)
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01.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
31.10.2024 | Volkswagen (VW) vz Buy | Deutsche Bank AG | |
30.10.2024 | Volkswagen (VW) vz Kaufen | DZ BANK |
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22.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
06.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Sector Perform | RBC Capital Markets | |
04.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
31.10.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
31.10.2024 | Volkswagen (VW) vz Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
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