Baerbock setzt für israelische Geiseln auf arabische Länder

12.02.25 06:39 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Im Ringen um die Waffenruhe in Gaza und die Freilassung weiterer israelischer Geiseln setzt Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) auf arabische Partnerländer. In ihren laufenden und bevorstehenden Gesprächen unter anderem mit Saudi-Arabien gehe es darum, "dass wir diesen Waffenstillstand jetzt erhalten und in eine wirkliche Phase des Friedens führen", sagte Baerbock in der ARD-Sendung "maischberger".

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Ausdrücklich nannte die Grünen-Politikerin eine Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien, die momentan sehr wichtig sei. Hintergrund sei, dass die Saudis zu den wichtigsten Partnern von US-Präsident Donald Trump zählten. "Der saudische König war einer der Ersten, mit denen er in Kontakt getreten ist." Hintergrund seien - für Deutschland fremd - saudisch-amerikanische Geschäftsbeziehungen.

"Haben aus Trump eins gelernt"

Ihren Optimismus in dieser heiklen Phase des Nahost-Konflikts erklärte Baerbock als berufsbedingt: "Mein Job ist, auch in diesen Krisenzeiten immer wieder deutlich zu machen, dass die Kraft des Miteinander Dinge zum Positiven verändern kann."

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Baerbock kritisierte erneut die Ankündigungen Trumps zu einer Übernahme des Gazastreifens. Doch sieht sie das Friedensabkommen damit nach eigenen Angaben nicht als Makulatur an. "Wir haben ja vorgebaut, (...) wir haben ja aus Trump eins auch gelernt", sagte sie mit Blick auf Trumps erste Amtszeit als Präsident. Mit den arabischen Partnern sei sie einig, dass es zu einer Friedenslösung für den Nahen Osten nur komme, "wenn man gemeinsam agiert".

Baerbock will "anders" mit USA reden

Angesichts von Trump in den USA sei es umso zentraler, dass Europa selbstbewusst in der Welt auftrete. Auch der neuen US-Regierung könne man "sehr selbstbewusst" entgegentreten. Baerbock: "Zugleich haben wir eigentlich viele gemeinsame Interessen." Sie ergänzte: "Und da muss man jetzt anders mit der Administration reden als mit der Vorgänger-Administration." Mit dieser sei es freundschaftlich gewesen. Viel konkreter wurde sie an der Stelle nicht./bw/DP/zb