Novo Nordisk-Aktie trotzdem stärker: Preisdruck und Dollarschwäche machen Novo Nordisk zu schaffen
Der dänische Insulinhersteller Novo Nordisk versprüht Optimismus und hat doch gleich an mehreren Fronten zu kämpfen.
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Zum einen könnten die schwachen Währungen der Abnehmerländer die Umsätze im laufenden Geschäftsjahr ordentlich nach unten reißen. Zum anderen sind da die sogenannten Pharmacy Benefit Managers - große Einkaufsorganisationen, die die Arzneimittelkosten im Auftrag von US-Krankenversicherern so weit wie möglich drücken wollen.
Konzernchef Lars Fruergaard Jørgensen stellte in einer Telefonkonferenz zur Zwischenbilanz am Mittwoch nichtsdestotrotz ein "bedeutsames Wachstum in einem schwierigen Preisumfeld" in Aussicht. Berenberg-Analyst Alistair Campbell attestierte dem Unternehmen zudem ein "solides Ergebnis" für das abgelaufene Quartal. Die Aktien des Pharmakonzerns gingen bis zum Mittag um mehr als 5 Prozent nach oben.
Um Währungseffekte bereinigt dürften die Erlöse im Gesamtjahr um 1 bis 3 Prozent zulegen - das ist mehr, als Novo Nordisk noch im Mai erwartet hatte. Wegen des Abwertungsdrucks unter anderem beim US-Dollar, dem japanischen Yen und dem britischen Pfund rechnet der Konzern allerdings damit, dass der Umsatz letztlich um bis zu 2 Prozent geringer ausfällt als noch ein Jahr zuvor.
Auch gewinnseitig macht dem Unternehmen die ungünstige Entwicklung der Währungen zu schaffen: Beim operativen Ergebnis vor Zinsen uns Steuern (Ebit) könnte es nun im schlimmsten Fall zu einem Rückgang von bis zu 3 Prozent kommen. Vorher war ein Plus von bis zu 4 Prozent erwartet worden. Währungseffekte ausgeklammert erwartet Novo Nordiks jedoch auch hier ein besseres Abschneiden als zuvor.
Dabei haben die Dänen schon seit längerem in ihrem größten Markt, den USA, mit Gegenwind zu kämpfen: In den Vereinigten Staaten stehen die Preise für Insulin und Wachstumshormone unter Druck - ausgelöst durch die Konkurrenz der Generika-Hersteller, aber auch durch Rabatte.
Zwar seien die Verhandlungen mit den Pharmacy Benefit Managers für das kommende Jahr noch nicht abgeschlossen, erklärte Jørgensen. "Je nach Ausgang dürften die erzielbaren Durchschnittspreise vor allem im Bereich Basalinsulin gegenüber 2017 allerdings sinken." Details nannte er nicht. Der Dachverband der Einkaufskonzerne, die Pharmaceutical Care Management Association, verspricht den US-Patienten in den kommenden zehn Jahren 250 Milliarden Dollar geringere Kosten für Medikamente.
Doch noch läuft das Geschäft recht reibungslos: Von April bis Juli legten die Umsätze im Vorjahresvergleich um 4 Prozent auf 28,64 Milliarden Dänische Kronen (rund 4 Milliarden Euro) zu. Von Bloomberg befragte Analysten waren hier von etwas dürftigeren Zahlen ausgegangen.
Besonders gut lief wieder das Geschäft mit dem Schlankheitsmittel Saxenda, bei dem die Verkäufe um über 80 Prozent anzogen. Mit dem Diabetesmittel Victoza setzte Novo 17 Prozent mehr um. Bei den Biopharmazeutika fiel das Wachstum nur unwesentlich geringer aus. Der operative Konzerngewinn (Ebit) belief sich auf rund 13,4 Milliarden Kronen - ein Plus von 7 Prozent. Der Nettogewinn stagnierte im Vergleich zum Vorjahr bei rund 10 Milliarden Kronen./kro/tav/das
BAGSVAERD (dpa-AFX)
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