Weltbank erwartet in Ostasien schwächstes Wachstum seit 11 Jahren
Die Weltbank erwartet für 2012 in den Volkswirtschaften Ostasiens das schwächste Wirtschaftswachstum seit 11 Jahren.
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Nach einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 8,2 Prozent im Jahr 2011 dürfte das Wachstum im laufenden Jahr nur bei 7,2 Prozent liegen, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Bericht der Weltbank. Das Wachstum dürfte damit das niedrigste Niveau seit 2001 erreichen. Die Prognose gilt für die Regionen Ostasien und Pazifik und damit auch für China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Dagegen sind die Länder Japan und Indien nicht berücksichtigt.
Bei der Prognose für die konjunkturelle Entwicklung Ostasiens gebe es aber "beachtliche Abwärtsrisiken", hieß es weiter in dem Bericht. Sollte sich die Krise in Europa ernsthaft verschärfen, dürfte dies auch Auswirkungen auf die konjunkturelle Entwicklung in Ostasien haben.
Vor allem China leide derzeit unter einem Rückgang der Exporte und einem geringeren Wachstum bei den Investitionen. Die Weltbank erwartet daher in China für das laufende Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 7,7 Prozent, nach 9,3 Prozent im Vorjahr. Im kommenden Jahr dürfte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt aber wieder an Schwung gewinnen. Die Weltbank erwartet 2013 eine Zunahme des chinesischen BIP um 8,1 Prozent. Ursache für die Erholung seien die jüngsten Stimulierungsmaßnahmen der Regierung in Peking und eine Erholung der Weltwirtschaft. Die aktuelle Flaute in der konjunkturellen Entwicklung Ostasiens hat nach Einschätzung der Weltbank auch Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft. "Der Anteil der Region Ostasien und Pazifik an der gesamten Weltwirtschaft ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten von sechs Prozent auf derzeit etwa 18 Prozent gestiegen", sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Dies zeige die Bedeutung der Region für die konjunkturelle Entwicklung im Rest der Welt.
SINGAPUR (dpa-AFX)