Telefónica Deutschland mit starkem Quartal - Telefónica will Tochter komplett übernehmen
Telefónica Deutschland hat im dritten Quartal sowohl die Einnahmen als auch das operative Ergebnis leicht gesteigert und die operative Marge verbessert.
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Rückenwind erhielt der Telekomdienstleister durch den starken Zuwachs von rund 400.000 Vertragskunden im Mobilfunkgeschäft. Den im Juli leicht erhöhten Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen.
"Nach einem starken dritten Quartal sind wir voll auf Kurs unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2023 zu erreichen", sagte CEO Markus Haas laut Mitteilung."
Der Umsatz kletterte in den drei Monaten den weiteren Angaben zufolge um 2,2 Prozent auf 2,131 Milliarden Euro. Dabei wuchs der Serviceumsatz im Mobilfunkgeschäft um 3,4 Prozent auf 1,523 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Endgeräten ging dagegen um 2,1 Prozent auf 395 Millionen Euro zurück. Hochwertige Smartphones waren weiterhin gefragt, während die Gesamtnachfrage der Kunden nach "O2 my Handy"-Verträgen entsprechend dem deutschen Markt etwas schwächer ausfiel.
Der bereinigte operative Gewinn (OIBDA) stieg um 3,6 Prozent auf 665 Millionen Euro. Getrieben wurde diese Entwicklung durch die starke operative Entwicklung und ein erfolgreiches Kostenmanagement im Berichtszeitraum. Die entsprechende Marge lag mit 31,2 Prozent über den im Vorjahreszeitraum erzielten 30,8 Prozent. Nach Steuern erzielte das Unternehmen den weiteren Angaben zufolge 41 Millionen Euro nach 39 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Damit schnitt Telefónica Deutschland insgesamt besser ab als Analysten erwartet haben.
2023 will Telefónica Deutschland wie geplant beim Umsatz und dem OIBDA das obere Ende der Prognosespanne erreichen, wonach der Zuwachs im oberen Bereich eines Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen soll.
Spanische Telefónica will seine Deutschlandtochter ganz übernehmen
Der spanische Telekommunikationskonzern Telefónica will seine unter dem Markennamen O2 bekannte Deutschlandtochter komplett übernehmen. Die Firma gab am Dienstag überraschend ein Erwerbsangebot bekannt, das bis zu 28,19 Prozent des Grundkapitals betreffen soll. Derzeit hält Telefónica schon 71,81 Prozent der Anteile. Man wolle sich auf seine Kernmärkte konzentrieren, bei denen Deutschland einen der "attraktivsten und stabilsten Telekommunikationsmärkte in Europa" darstelle. Einen Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag will die Bieterin nach eigenen Angaben nicht abschließen. Telefónica Deutschland ist hierzulande einer der drei Handynetz-Betreiber, die großen Konkurrenten sind die Deutsche Telekom und Vodafone.
Wie Telefónica Deutschland mitteilte, prüfen Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens die Angebotsunterlagen und werden dann Stellung nehmen. Die Firma hat rund 7500 Vollzeitstellen, neben der Zentrale in München ist der ehemalige E-Plus-Sitz in Düsseldorf ein großer Firmenstandort. Deutschlandchef Markus Haas wertete das Vorhaben der spanischen Mutter als "starkes Commitment".
Finanzierungsprobleme dürften die Spanier bei dem Deal nicht haben: "Telefónica sitzt derzeit auf sieben Milliarden Euro Cash brutto in der Bilanz, die reichlich Spielraum zur Finanzierung lassen", schrieb Analyst Akhil Dattani von JPMorgan in einer ersten Einschätzung der Transaktion.
DZ Bank hebt fairen Wert für Telefónica Deutschland an - 'Halten'
Die DZ Bank hat den fairen Wert der Papiere von Telefónica Deutschland von 1,80 auf das Niveau der Übernahmeofferte der spanischen Mutter Telefónica von 2,35 Euro angehoben. Die Einstufung ließ Analyst Karsten Oblinger in seiner Reaktion am Dienstag auf "Halten". Eine Aufstockung der Offerte erscheine unwahrscheinlich.
Telefónica Deutschland im Rally-Modus nach Angebot aus Spanien
Eine Kurs-Rally der Aktien von Telefónica Deutschland von fast 40 Prozent ist am Dienstag durch ein Angebot des spanischen Mutterkonzerns Telefónica für eine Komplettübernahme ausgelöst worden. Damit machten die Aktien des deutschen Mobilfunkanbieters einen Kurseinbruch von Anfang August wieder wett, als der bisherige Roaming-Partner 1&1 seine neue Partnerschaft mit Vodafone bekannt gegeben hatte.
Am Dienstag lagen Telefónica Deutschland-Aktien via XETRA schlussendlich mit 37,86 Prozent im Plus bei 2,354 Euro. Die spanische Telefónica bietet für die rund 840 Millionen Papiere oder gut 28 Prozent der Aktien, die ihr noch nicht gehören, 2,35 Euro je Aktie in bar. Damit beläuft sich das Volumen des Deals auf knapp zwei Milliarden Euro.
Eigenen Angaben zufolge hält Telefónica derzeit rund 70 Prozent an Telefónica Deutschland. Finanzierungsprobleme dürften die Spanier bei dem Deal nicht haben: "Telefónica sitzt derzeit auf sieben Milliarden Euro Cash brutto in der Bilanz, die reichlich Spielraum zur Finanzierung lassen", schrieb Analyst Akhil Dattani von JPMorgan in einer ersten Einschätzung der Transaktion.
Auf der Handelsplattform XETRA dauerte es am Dienstagmorgen gut eine Dreiviertelstunde, bis ein erster Kurs für die Aktien von Telefónica Deutschland ermittelt werden konnte. Mit 2,35 Euro lag dieser exakt auf dem gebotenen Kaufpreis. Die Kurs-Rally zog auch andere Papiere deutscher Telekomanbieter wie United Internet und 1&1 um jeweils knapp 6 Prozent nach oben.
Erst Anfang August waren Telefónica Deutschland binnen zwei Handelstagen um gut 23 Prozent eingebrochen. Auslöser des Kursrutsches war, dass der bisherige Roaming-Partner 1&1 zum Netzbetreiber Vodafone wechselt. Der derzeitige Vertrag zwischen Telefónica Deutschland und 1&1 gilt nur für 4G, bei Vodafone ist hingegen mit 5G der neueste Mobilfunkstandard inbegriffen. Analysten hatten diese Entwicklung als schwere strategische Schlappe für Telefónica Deutschland gewertet.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX Broker) / MADRID/MÜNCHEN/FRANKFURT (dpa-AFX)
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06.12.2023 | Telefonica Deutschland Sell | Warburg Research | |
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