Vodafone macht mehr Umsatz dank Roaming-Erlösen - Vodafone-Aktie gefragt
Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone hat im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres dank satter Roaming-Einnahmen seinen Umsatz deutlich gesteigert.
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Konzernweit legte der Erlös von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Freitag in London mitteilte. Damit schnitt das Unternehmen besser ab als erwartet.
Der Vodafone-Aktie gaben die Zahlen Schub. Zuletzt notierten die Vodafone-Anteilsscheine 2,75 Prozent fester bei 1,19 Pfund. Damit erholten sie sich von der jüngsten Talfahrt. Mit gut 120 britischen Pence notiert die Vodafone-Aktie derzeit in etwa auf dem Niveau von Ende 2020.
Das Geschäftsumfeld in Europa sei zwar noch nicht zurück auf einem normalen Niveau, sagte Konzernchef Nick Read. Dennoch habe Vodafone einen guten Service-Umsatz, also ohne den Verkauf von Endgeräten wie Handys und Tablets, hingelegt. Die für die Branche wichtige Kennziffer stieg konzernweit um gut drei Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. Dabei legten alle Märkte zu, mit Ausnahme von Italien.
Verglichen mit dem Vorjahr, als die Corona-Krise Spuren hinterlassen hatte, legten die Roaming-Erlöse um 56 Prozent zu. Allerdings sei das nach wie vor weniger als noch in der Vor-Corona-Zeit Anfang des Jahres 2020. In der Pandemie waren diese Einnahmen branchenweit nahezu komplett weggebrochen. Das lag an den Lockdowns und den Reisebeschränkungen, durch die den Unternehmen der lukrative Mobilfunk- und Datenverkehr im Ausland fehlte.
Goldman-Sachs-Analyst Andrew Lee lobte die vorgelegten Zahlen: Der Telekommunikationskonzern kehre zum Wachstum zurück, das Wachstum der Serviceumsätze aus eigener Kraft insbesondere in Europa habe die Markterwartungen übertroffen. Die Aktie notiere mit einem deutlichen Abschlag zum Sektor und habe daher viel Luft nach oben. Etwas verhaltener war da JPMorgan-Analyst Akhil Dattani: Angesichts schwacher Leistungskennziffern und den in Europa nur erwartungsgemäß ausgefallenen Erlösen gebe es aber wenig Begeisterndes in der Bilanz.
Deutschland als wichtigster Vodafone-Markt entwickelte sich nur leicht besser. Dort stieg der Service-Umsatz um 1,4 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro. Hierzulande trieben neben den wieder anziehenden Roaming-Einnahmen vor allem die Glasfaser-Anschlüsse die Geschäfte voran. "Weit mehr als die Hälfte der Neukunden entscheidet sich für 250 Mbit/s oder mehr. Und das treibt unser Wachstum", sagte Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter laut Mitteilung.
Die südafrikanische Vodacom mit Fokus auf den Kontinent Afrika legte besonders deutlich zu. Hier stieg der Service-Umsatz um knapp 8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das lag allerdings nicht an Erlösen aus dem Telekom-Geschäft, sondern an einem "signifikanten Wachstum" beim Transaktionsvolumen des Bezahldienstes M-Pesa sowie wieder eingeführten Gebühren, die in der Pandemie zeitweise ausgesetzt waren. Mit M-Pesa können Nutzer bargeldlos bezahlen und Geld an andere M-Pesa-Kunden schicken.
Die Jahresprognose bestätigte Vodafone. Demnach rechnet der Vorstand weiter mit einem bereinigten operativen Ergebnis vor Leasingkosten (Ebitda AL) in Europa von 15 bis 15,4 Milliarden Euro sowie mit einem bereinigten Mittelzufluss (Free Cashflow) von mindestens 5,2 Milliarden Euro.
/ngu/mis
LONDON (dpa-AFX)
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