Bayer-Aktie klettert auf Hoch seit Juli 2020: Bayer bei möglichem Blockbuster-Gerinnungshemmer mit positiven Phase-2b-Ergebnissen
Bayer hat beim noch nicht zugelassenen Prüfpräparat Asundexian in einer ersten Phase-2b-Studie positive Ergebnisse in Bezug auf die Sicherheit bei der Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern und dem Risiko eines Schlaganfalls erzielt.
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Asundexian wird als neue Behandlungsoption für die Thromboseprävention untersucht.
Wie der DAX-Konzern mitteilte, hätten Daten aus der sogenannten PACIFIC-AF-Studie gezeigt, dass Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko nach Verabreichung von Asundexian im Vergleich zum Blutverdünnungsmittel Apixaban signifikant niedrigere Blutungsraten hatten. Bei Patienten, die Asundexian erhielten, seien die Blutungsraten für den primären Endpunkt "schwere und klinisch relevante nicht schwere Blutung" um 67 Prozent niedriger gewesen als bei Apixaban, einem zugelassenen Blutverdünnungsmittel, das von Bayer-Wettbewerbern produziert wird.
Sowohl Dosen von 20 mg als auch von 50 mg Asundexian seien gut vertragen worden, beide Dosierungen hätten zu niedrigeren Blutungsraten in Vergleich zu Apixaban geführt, teilte der Pharmakonzern mit. Gleichzeitig sei eine deutliche Hemmung von FXIa, einem wichtigen Faktor im Blutgerinnungsprozess, erreicht worden.
Vorhofflimmern ist laut Mitteilung die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung, bei der sich potenziell Blutgerinnsel bilden können. Diese können sich lösen und zum Gehirn wandern, was zu einem Schlaganfall führen kann.
Die Studie ist laut Bayer als Phase-2-Dosisfindungsstudie geplant worden. Nach Analyse der Daten aus der Sicherheitsstudie wird im Laufe des Jahres über eine Phase-3-Wirksamkeitsstudie entschieden.
Die Ergebnisse der Studie hat Bayer zeitgleich auf der 71. Fachtagung des American College of Cardiology vorgestellt und in The Lancet veröffentlicht.
Bayer-Aktie nach positiven Studiendaten auf Hoch seit Juli 2020
Positive Studiendaten zum Medikamentenkandidat Asundexian haben die Rally der Aktien von Bayer am Montag auf einen weiteren Höchststand seit Sommer 2020 getrieben. Mehrere Analysten äußerten sich positiv. Barclays-Expertin Emily Field sprach mit "Overweight" sogar eine frische Empfehlung aus und setzte auch das Kursziel nach oben.Die Anteilsscheine des Agarchemie- und Pharmakonzerns legten im XETRA-Handel im Tageshoch bis auf 65,24 Euro zu und zählten so zu den Spitzenwerten im DAX. Zum Handelsende notierten sie noch 3,25 Prozent höher bei 65,07 Euro.
Das neue Mittel zur Thrombose-Prävention habe in der Studie, in der die Sicherheit und optimale Dosierung untersucht worden sei, positiv abgeschnitten, lobte ein Marktexperte. Analyst Alistair Campbell vom Investmenthaus Liberum sieht nun gute Chancen, dass im Fall einer Zulassung der Wirkstoff ein noch größerer Erfolg werden könnte als der Kassenschlager Xarelto, der jedes Jahr Milliardenumsätze in die Bayer-Kassen spült.
Bedeutend ist Asundexian laut Campbell für die Leverkusener auch deshalb, weil es aktuell ohne Partner entwickelt werde. Die Umsätze damit müssten also nicht geteilt werden - anders als bei Xarelto, das außerhalb der USA von Bayer, aber innerhalb des wichtigen US-Marktes vom Konkurrenten Johnson & Johnson vermarktet wird.
JPMorgan-Analyst Richard Vosser hob das im Vergleich zum Blutverdünner Eliquis von den Konkurrenten Bristol-Meyers Squibb (BMS) und Pfizer geringere Blutungsrisiko hervor. "Insgesamt sehen wir das Blutungsprofil von Asundexian als deutlich besser an als das von Eliquis", schrieb er. Dies dürfte das Vertrauen der Anleger in Bayers Medikamentenkandidaten deutlich erhöhen. Dies sollte "zu einer deutlichen Hochstufung der durchschnittlichen Analystenschätzungen führen", erwartet er.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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