Apple verärgert Kunden mit Lieferproblemen bei neuem Produkt

Als Apple im September sein iPad Pro vorstellte, zeigten sich viele Beobachter überrascht: Das große Tablet hat ein optionales Zubehör, dessen Nutzen die ehemalige Apple-Ikone Steve Jobs stets als lächerlich bezeichnet hatte: Einen Eingabestift. Doch entgegen ersten Erwartungen überzeugte das Gerät offenbar viele Nutzer - die Nachfrage scheint sogar Apple selbst überrascht zu haben. Denn der Kultkonzern hat nicht genügend Apple Pencils auf Lager und kann das Gerät nicht kurzfristig liefern. Das könnte Nutzer zu Konkurrenzprodukten greifen lassen.

Lieferzeit wird immer länger

Nachdem zum Vorbestellzeitpunkt noch von einer Wartezeit zwischen ein und zwei Wochen die Rede war, müssen sich Interessenten für den Apple Pencil nun deutlich länger gedulden. Im Apple Store vertröstet man die potenziellen Käufer 4 bis 5 Wochen - eine außergewöhnlich lange Lieferzeit für ein Produkt aus dem Hause Apple. Damit könnte dem Unternehmen aus Cupertino ein nettes Zusatzgeschäft in der bevorstehenden Weihnachtssaison durch die Lappen gehen. Zum Vergleich: Das iPad Pro ist durchschnittlich eine Woche nach Bestellung beim Käufer - allerdings ohne den Pencil, der zudem nochmals mit weiteren 109 Euro zu Buche schlägt.

Wer nicht warten kann, zahlt drauf

Wer keine Zeit hat, mehrere Wochen auf das ohnehin preislich ambitionierte Produkt zu warten, für den bleibt nur die Beschaffung abseits der offiziellen Quellen wie Apple Store oder Online-Shop. Auf Auktionsplattformen bieten Verkäufer den Pencil mit einem massiven Aufschlag von 100 Prozent und mehr an. Wer den Eingabestift als Weihnachtsgeschenk einplant, dem bleibt aber möglicherweise kaum eine andere Option.

Stylus macht den Unterschied

Für viele Kunden macht der Apple Pencil bei der Entscheidung zwischen dem iPad Pro oder einem Konkurrenzprodukt tatsächlich den entscheidenden Unterschied. Denn die Kundenrezensionen zu dem Produkt sind mehrheitlich positiv. Smart wird das Produkt durch sensible Sensoren, die erkennen, wie stark der Druck ist, den der Benutzer auf den Stift ausübt. Die Technik ist ausgefeilt, Apple selbst lobt den Pencil für seine "blitzschnelle Reaktionszeit" und kaum wahrnehmbare Verzögerung, mit der der Stift auf Eingaben reagiert.
Doch so gut das Produkt auch sein mag: Die Lieferverzögerungen dürften etliche Kunden verärgern. Und möglicherweise trifft der eine oder andere seine Kaufentscheidungen zugunsten eines Tablets der Konkurrenz.

Redaktion finanzen.net