Das sagen Apple-Mitarbeiter zu Tim Cooks Umgang mit US-Präsident Donald Trump
Der Zollstreit zwischen den USA und China ist immer noch nicht beigelegt. Apple-Chef Tim Cook versucht sich mit US-Präsident Donald Trump gut zu stellen, um den iKonzern vor Konsequenzen zu bewahren. Wie die Mitarbeiter die Annäherung finden.
Werte in diesem Artikel
• Tim Cook stellt sich gut mit US-Präsident Trump
• Cook versucht, Apple vor China-Zöllen zu bewahren
• Mitarbeiter unterstützen Trump persönlich eher nicht
Tim Cook und Donald Trump haben im vergangenen Jahr ein recht enges Verhältnis aufgebaut. Obwohl die meisten Apple-Mitarbeiter den republikanischen US-Präsidenten eher weniger unterstützen, finden die meisten es positiv, dass Cook sich zugunsten des Unternehmens mit Trump gut stellt.
80 Prozent unterstützen Cooks Bemühungen gegenüber Trump
Das ergab zumindest eine anonyme Umfrage des US-Magazins Fortune unter mehr als 100 Apple-Mitarbeitern. Demnach fänden es 81,6 Prozent der Apple-Mitarbeiter gut, dass sich Cook um Trumps Wohlwollen bemüht, damit seine Politik pro Apple ausgerichtet wird. Acht von zehn Befragten fänden es darüber hinaus "fair, dass manche Apple-Produkte von den US-Tarifen auf in China gefertigte Produkte ausgenommen sind".
Apple hat nach wie vor viele Herstellungsschritte für iPhone, iPad, MacBook & Co. nach China ausgelagert. Mit immer höheren China-Zöllen wird die Produktion für den iKonzern immer teurer. Konkurrenten wie beispielsweise Samsung, die vorrangig in Südkorea, Vietnam oder anderen nicht-chinesischen Ländern fertigen, haben dieses Problem nicht.
Das versteht auch US-Präsident Trump: "Es ist hart für Apple, Zölle zu zahlen, wenn es mit einer wirklich guten Firma konkurriert, die keine Zölle bezahlt", sagte er beispielsweise im August, nachdem er und Cook gemeinsam diniert hatten. Bereits im März bezeichnete Donald Trump den Apple-Chef als einen Freund - obwohl er ihn im gleichen Atemzug aus Versehen "Tim Apple" nannte.
Trump "eröffnet" Apple-Werk - das seit 2013 fertigt
Erst kürzlich besichtigte Cook zusammen mit dem Präsidenten ein Produktionswerk in Austin, Texas, wo der Mac Pro gefertigt wird. Auch hier zeigte sich, wie sehr Cook um das Wohlwollen des Präsidenten bemüht ist. Denn Trump erklärte, dass er hiermit das Mac-Pro-Produktionswerk eröffnen und einige Arbeitsplätze schaffen würde. Allerdings lag er damit nicht ganz richtig: Bereits seit 2013 ist die Fabrik in Betrieb. Cook korrigierte ihn nicht.
Diese Aktion gefiel den befragten Apple-Mitarbeitern allerdings nicht ganz so gut. Denn die Zeit der Besichtigung der Mac-Fabrik fiel zusammen mit den Impeachment-Anhörungen des US-Präsidenten. Ihm hierbei eine kostenlose Wahlkampfbühne zu bieten, sehen einige eher als negativ an.
So gaben nur 30,9 Prozent der Befragten an, dass sie "sehr damit übereinstimmten", dass Cook mit Trump dieses Event abhielt, 23,5 Prozent sagten, dass sie "damit übereinstimmten". Knappe 30 Prozent erklärten, dass sie "sehr dagegen" oder "dagegen" seien und 18 Prozent interessierten sich nicht für dieses Ereignis.
Apple-Mitarbeiter spenden wenig für Trump
Die Umfrageergebnisse sind deshalb überraschend, weil die meisten Apple-Mitarbeiter eigentlich eine eher negative Einstellung gegenüber Donald Trump haben. So hätte Trump lediglich 5.100 US-Dollar an Wahlkampfspenden von Apple-Mitarbeitern bekommen. Die Demokraten Elizabeth Warren und Bernie Sanders, die bei der nächsten Präsidentschaftswahl gegen den derzeitigen Präsidenten antreten wollen, bekamen hingegen 68.500 US-Dollar beziehungsweise 88.000 US-Dollar an politischen Spenden aus Kreisen der Apple-Mitarbeiter.
Hier zeigt sich, wie sehr die wirtschaftlichen Bedingungen von Apple am US-Präsidenten hängen. Denn die Zölle auf Apple-Produkte können den Konzern enorm belasten. Dass sich ihr CEO auf beruflicher Ebene gut mit Trump stellt, damit ein besseres Ergebnis für den Konzern herauskommt, empfinden die Mitarbeiter demnach als positiv. Doch dass sie den umstrittenen Republikaner deshalb persönlich unterstützen und gut finden, ist nicht ausgemacht.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com, Iakov Filimonov / Shutterstock.com
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