Anteil des Radverkehrs stagniert - Fahrradclub fordert Investitionen
BERLIN (dpa-AFX) - Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club fordert mehr Investitionen in den Ausbau der Radwege in Deutschland. Der Radverkehrsanteil stagniere bundesweit bei 11 Prozent, teilte der Verband mit. Er bezieht sich auf eine Erhebung des Bundesverkehrsministeriums zur Mobilität in Deutschland. Demnach sei der Radverkehr seit 2017 kaum gewachsen, im ländlichen Raum gehe er sogar zurück, so der ADFC.
Ziele des Nationalen Radverkehrsplans würden perspektivisch weit verfehlt. Die neue Bundesregierung müsse den Radverkehr im geplanten Sondervermögen Infrastruktur fest verankern und die Mittel auf die jährlich notwendige "Fahrradmilliarde" aufstocken, forderte ADFC-Bundesgeschäftsführerin Caroline Lodemann. Besonderes Augenmerk brauche der ländliche Raum. Der von der Bundesregierung 2019 verabschiedete Radverkehrsplan sehe bis zum Jahr 2030 eine kräftige Steigerung des Radverkehrs vor.
Neue Erhebung
Wie das Bundesverkehrsministerium mitteilte, wurden in Berlin erste Ergebnisse der neuen Ausgabe der Verkehrserhebung Mobilität in Deutschland vorgestellt. Zwischen Mai 2023 und Juni 2024 seien dazu über 218.000 Haushalte und rund 420.000 Personen in ganz Deutschland zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt worden. Die Befragung soll Politik und Verwaltung bei verkehrspolitischen Entscheidungen unterstützen.
Laut Studie hat der Fußverkehr die höchsten Zuwächse. Demnach wurde bundesweit mehr als jeder vierte Weg als reiner Fußweg zurückgelegt, die Zu- und Abwege zu anderen Verkehrsmitteln kommen noch hinzu.
Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs liege im Verkehrsmittelmix im Jahr 2023 zwar etwas niedriger als im Jahr 2017, dennoch behalte er seine dominante Bedeutung für die Alltagsmobilität. Bürgerinnen und Bürger legten knapp drei Viertel aller Kilometer mit dem Auto zurück. Im ländlichen Raum bleibe das Auto für nahezu alle Verkehrsteilnehmer unverzichtbar. In Städten nehme die Nutzung von Fahrrädern und Fußwegen zu./hoe/DP/mis