Angst vor sinkenden Profiten

Audi-Händler blockieren geplante Kooperation in China

22.11.16 12:08 Uhr

Audi-Händler blockieren geplante Kooperation in China | finanzen.net

Aus Angst vor sinkenden Profiten drohen chinesische Audi-Händler eine Kooperation mit SAIC Motor zu blockieren.

Die Händler wollen keine Neuwagen des Premiumautoherstellers mehr verkaufen und fordern Ausgleichszahlungen von der Volkswagen-Tochter. Audi müsse die Vereinbarung mit SAIC Motor, wonach eine Allianz in dem Wachstumsmarkt geprüft werde, wieder aufkündigen, fordern die Händler.

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Sollte Audi bis zum 1. Dezember nicht auf die Forderungen eingehen, so die 15 Händlergruppen mit ihren rund 150 Autohäusern, würden keine Neufahrzeuge mehr verkauft. Dies betreffe sowohl importierte Wagen als auch im Land gefertigte Modelle. Die Händler forderten Ausgleichszahlungen im Volumen eines zweistelligen Milliarden-Yuan-Betrages, um Verluste aus dem Verkauf von Neuwagen zu kompensieren. 10 Milliarden chinesische Yuan entsprechen etwa 1,37 Milliarden Euro.

Die Händler haben sich eigenen Angaben zufolge mit dem Audi-Management am Montag in China getroffen und über die prekäre Situation verhandelt. Beide Seiten gingen allerdings ohne Ergebnis auseinander.

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Bei Audi und SAIC war zunächst niemand für einen Kommentar zu erreichen.

Händler befürchten sinkende Gewinne

Audi hatte erst vor kurzem die Absichtserklärung für eine langfristige Zusammenarbeit mit SAIC verkündet. SAIC erklärte dabei, dass es dabei um die Produktion und den Verkauf von Audi-Pkw gehe sowie um eine mögliche Kooperation bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und um internet-basierte Mobilitätsdienste.

Ausländische Firmen dürfen in China nur im Rahmen eines Joint Ventures mit einem chinesischen Autobauer Autowerke errichten. Dabei darf sowohl ein ausländischer Konzern mehrere Gemeinschaftsunternehmen haben, wie auch chinesische Hersteller häufig mehrere Joint Ventures eingehen.

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Audi verkauft derzeit die Fahrzeuge über das Joint Venture von Volkswagen und der FAW Group. Die Händler argumentieren, dass mit einem weiteren Gemeinschaftsunternehmen die Anzahl der Autohäuser insgesamt zunähme, was letztlich zu sinkenden Gewinnen bei den Händler führte. Audi verfügt in China derzeit über insgesamt 460 Autohäuser.

"Unsere Gewinne sind massiv gesunken", erklärt ein an den Verhandlungen beteiligter Händler. "Ich kann mit nicht vorstellen, wohin es führen würde, wenn nun weitere 200 Händler hinzukämen."

Audi in Bedrängnis

Einige ausländische Hersteller verfügen über zwei Kooperationspartner in China, um der wachsenden Nachfrage auch in der Fläche gerecht zu werden. Volkswagen beispielsweise setzt auf FAW und SAIC. Auch die großen Rivalen Toyota, Ford, Nissan und Honda verfügen über zwei Partner. Reine Premiumhersteller wie Audi sind Beobachtern zufolge bei solchen Deals angesichts geringerer Volumina in einer schwächeren Verhandlungsposition.

Obwohl Audi sehr schnell gewachsen sei, seien die Volumina im Vergleich zu den großen Marken, die auf erhebliche Verkaufsvolumina kommen, eher gering, meint Yale Zhang, Geschäftsführer des Beraters Automotive Foresight. Sollte Audi ein zweites Joint Venture auf den Weg bringen, so Yale, würde das vermutlich die Gewinne der derzeitigen Händler erheblich verringern.

DJG/DJN/kla/mgo Dow Jones Newswires

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24.01.2025Volkswagen (VW) vz BuyDeutsche Bank AG
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16.01.2025Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
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