Analyst dennoch bullish: Rücktritt von Amazon-Chef Jeff Bezos ist ein "Verlust für das Unternehmen"
Bei der Bilanzvorlage Anfang Februar kündigte Amazon-Gründer Jeff Bezos seinen Rücktritt als Vorstandschef an. Das Ruder soll AWS-Chef Andy Jassy im dritten Quartal 2021 übernehmen. Ein Analyst betrachtet den Wechsel an der Spitze des Handelsriesen als "Verlust für das Unternehmen".
Werte in diesem Artikel
• Andy Jassy löst Jeff Bezos im dritten Quartal als Amazon-CEO ab
• Mark Mahaney: Bezos-Rücktritt ist ein "Verlust für das Unternehmen"
• Wall Street-Analysten bullish für die Amazon-Aktie
Bei Amazon bemühte man sich direkt, die Meldung zum Rücktritt von Amazon-Chef Bezos etwas zu entschärfen. Zwar übergibt Bezos seinen Posten als Vorstandschef im dritten Quartal an Andy Jassy, doch Bezos bleibt dem Unternehmen als geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats erhalten. Finanzchef Brian Olsavsky betonte, Bezos werde besonders bei großen Entscheidungen "sehr involviert" bleiben.
Andy Jassy trat Amazon bereits drei Jahre nach Gründung, im Jahr 1997, bei und hat das Amazon Cloud-Geschäft von Grund auf aufgebaut. Derzeit ist er CEO von Amazon Web Services (AWS) und bekannt als die rechte Hand von Amazon-Chef Jeff Bezos.
Wechsel an der Konzernspitze
Die Ankündigung, dass Andy Jassy in Jeff Bezos‘ Rolle als Amazon-CEO schlüpfen wird, wenn dieser sich zurückzieht, kam nicht besonders überraschend. Als potenzieller Nachfolger wurde Jassy bereits gehandelt als Bezos ihn zu seinem technischen Assistenten ernannte und Jassy den Amazon-CEO über lange Zeit in seinem Arbeitsalltag begleitete. Der Wechsel an der Konzernspitze wurde auch an der Börse recht unaufgeregt aufgenommen, schließlich war er für viele Beobachter absehbar und große Veränderungen sind unter der neuen Führung ebenfalls nicht zu erwarten.
Zum Wechsel an der Konzernspitze zitiert Yahoo Finance Amazon-Chef Bezos wie folgt aus einem Brief an die Aktionäre: "Ich möchte Andy Jassy besonders dafür danken, dass er sich bereit erklärt hat, die Rolle des CEO zu übernehmen. Es ist ein harter Job mit viel Verantwortung. Andy ist brillant und hat höchste Ansprüche. Ich garantiere Ihnen, dass Andy nicht zulassen wird, dass uns das Universum gewöhnlich macht. Er wird die Energie aufbringen, die nötig ist, um das in uns am Leben zu erhalten, was uns besonders macht. Das wird nicht einfach, aber es ist wichtig. Ich gehe auch davon aus, dass es erfüllend sein und oft Spaß machen wird. Danke, Andy."
Analyst trotz Bezos-Rücktritt zuversichtlich
EvercoreISI-Analyst Mark Mahaney erklärt gegenüber Yahoo Finance Live, dass der Rücktritt von Amazon-Chef Bezos ein "Verlust für das Unternehmen" sei. Seiner Meinung nach ist Jeff Bezos "wahrscheinlich der beste Unternehmer dieser Generation, so wie es Steve Jobs und Bill Gates waren." Laut Mahaney sei "diese Art von [Führungs-] Wechsel nicht unbedingt eine gute Sache", doch die Art und Weise, wie Amazon ihn einrichte, sei ungefähr das Beste, was man tun könne.
Und so bleibt der Analyst auch mit Andy Jassy als CEO optimistisch in Bezug auf die Zukunft von Amazon. Wie Yahoo Finance berichtet, hat er das Unternehmen auf seine "Best Core Ideas"-Liste gesetzt; sein Kursziel für die Amazon-Aktie liegt bei 4.000 US-Dollar und damit etwa 20 Prozent über dem aktuellen Kurs bei 3.340,88 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 23.04.2021).
Weitere Analysten bullish
Neben Mahaney zeigen sich auch andere Wall Street-Analysten trotz Führungswechsel im Unternehmen optimistisch für Amazon. Laut Yahoo Finance dominiert unter den Experten die Meinung, dass eine Herabstufung der Aktie allein wegen des Führungswechsels nicht zu rechtfertigen sei, da das Unternehmen zu führend und die Bewertung zu überzeugend sei.
So beläuft sich auch das Preisziel von Guggenheim-Analyst Robert Drbuls Kursziel für die Amazon-Aktie auf 4.000 US-Dollar. Dem Experten zufolge dürften die Umsatzwachstumsraten wahrscheinlich robust, AWS- und Cloud-Computing-Trends stark bleiben und Rentabilitätsgewinne eintreten, wie er in einer Notiz schreibt, die Yahoo Finance vorliegt.
Und auch Jefferies-Analyst Brent Thill zeigt sich bullish für die Amazon-Aktie. Nach einer tiefgehenden Analyse des Amazon-Geschäfts kam Thill zu dem Schluss, dass Amazon ein Aufwärtspotenzial von 70 Prozent in den nächsten drei Jahren besitze. Treiber dabei dürften seiner Meinung nach das Cloud-Geschäft, AWS, und das Werbegeschäft sein. Für die Amazon-Aktie könnte es Thill zufolge in den kommenden drei Jahren also bis auf rund 5.700 US-Dollar nach oben gehen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Ioan Panaite / Shutterstock.com, Marvin Joseph/The Washington Post via Getty Images
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