Delivery Hero-Aktie fällt zweistellig: BaFin prüft Kursrutsch bei der Delivery Hero-Aktie
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Delivery Hero nach Zahlen von 150 auf 130 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen.
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Die Zahlen des Lieferdienstes seien unter den Erwartungen ausgefallen, schrieb Analyst Rob Joyce in einer am Freitag vorliegenden Studie. Die Rahmenbedingungen für die Branche seien ungeachtet dessen aber gut. Das Management von Delivery Hero sei nun in der Pflicht, genauere Aussagen zur weiteren Entwicklung zu treffen.
BofA senkt Delivery Hero auf 'Neutral'
Die US-Investmentbank Bank of America (BofA) hat Delivery Hero angesichts eines enttäuschenden Ausblicks auf das Jahr 2022 von "Buy" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 150 auf 56 Euro gesenkt. Analyst Adrien de Saint Hilaire betonte in einer am Freitag vorliegenden Studie, er habe das Vertrauen verloren, was die operative Gewinnentwicklung des Essenslieferdienstes betrifft. Der Experte verwies dabei auf das Quick-Commerce-Geschäft mit in die Höhe schießenden Verlusten. Bei den anderen Branchenwerten Deliveroo, Just Eat Takeaway und auch HelloFresh rät er weiter zum Kauf.
Barclays senkt Ziel für Delivery Hero auf 80 Euro
Die britische Investmentbank Barclays hat das Kursziel für Delivery Hero von 153 auf 80 Euro gekappt, die Einstufung aber auf "Overweight" belassen. Der Bericht zum vierten Quartal sei frustrierend, denn im Kerngeschäft habe sich eigentlich nicht viel verändert, schrieb Analyst Andrew Ross in einer am Freitag vorliegenden Studie. Die Nachhaltigkeit des Cashflow sei nun entscheidend. Er bleibe überzeugt vom Wachstum und dem Geschäftsmodell. Vorerst sei Delivery Hero aber eine weitere Internet-Aktie mit einem vorübergehenden Problem. Da sei es schwierig zu sagen, welche Kurstreiber für einen kurzfristigen Stimmungsumschwung sorgen können.
JPMorgan senkt Ziel für Delivery Hero auf 107 Euro - 'Overweight'
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Delivery Hero von 114 auf 107 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen. Die jüngsten Aussagen des Essenslieferdienstes zur Geschäftsentwicklung belegten eine deutlich nachlassende Dynamik in Asien und weckten Sorgen über einen zunehmenden Wettbewerb, schrieb Analyst Marcus Diebel in einer am Freitag vorliegenden Studie. Dazu rückten die anhaltend hohen Investitionen die Finanzierung des Unternehmens in den Fokus. Allerdings habe die Internetholding Prosus als Großaktionär bereits ihre Bereitschaft erklärt, Kapital in die Branche zu stecken.
Delivery Hero-Aktie am Pranger - Zweiter Tag im Ausverkauf
Nach dem Ausverkauf am Vortag folgt bei den Papieren von Delivery Hero am Freitag der nächste Kursrutsch. Mehr und mehr Anleger verlieren offenbar das Vertrauen in die Perspektiven des Essenslieferdienstes. Mit einem Minus von zeitweise mehr als 13 Prozent ging es in Richtung der Marke von 40 Euro nach unten. Zum Handelsende notierte das Papier mit 41,00 Euro immer noch 11,81 Prozent tiefer als am Donnerstag. In zwei Handelstagen haben die Titel damit fast 40 Prozent an Wert eingebüßt und damit die seit Mitte November anhaltende Talfahrt beschleunigt.
Ein schwacher Ausblick hatte am Vortag die Anleger ernüchtert. Das Minus von gut 30 Prozent war in der Geschichte des Dax (DAX einer der größten prozentualen Tagesverluste einer Aktie. Das aktuelle Börsenumfeld gebe keinen Spielraum für Fehler, schrieb Analyst Manuel Mühl von der DZ Bank in einer aktuellen Studie. Der Konzern müsse nun unbedingt einen klaren Pfad zur Profitabilität aufzeigen und das Vertrauen am Markt zurückgewinnen.
Etliche Analysten senkten am Freitag ihre Kursziele für die Titel des DAX-Konzerns, liegen damit aber teils immer noch erheblich über dem aktuellen Kurs. Bei Kursen von aktuell gut 40 Euro sind diese Ziele eigentlich klare Kaufempfehlungen.
Dieser Einschätzung mochten sich die Anleger vor dem Wochenende jedoch nicht anschließen. Denn die Expansionspläne des Essenslieferdienstes und die damit verbundenen Ausgaben zwingen die Marktbeobachter dazu, ihre Schätzungen kräftig nach unten anzupassen, wie Experte Mühl erläutert. Er sieht den fairen Wert der Papiere nun bei 50 Euro und votiert weiter mit "Halten". Nach dem jüngsten Ausverkauf spiegele der Aktienkurs die vorhandenen Risiken angemessen wider.
Nach dem jüngsten Ausverkauf bringt es Delivery Hero an der Börse nur noch auf einen Börsenwert von etwas mehr als zehn Milliarden Euro. Blickt man nur auf die tatsächlich frei handelbaren Aktien, ergibt sich ein Wert des sogenannten Streubesitzes, der für die DAX-Mitgliedschaft relevant ist, von weniger als sieben Milliarden Euro. Damit droht dem Unternehmen im März auch der Abstieg in den MDAX. So könnte Daimler Truck dann via Fast Entry in den deutschen Leitindex aufsteigen. Im Gegenzug müsste dann der beim Streubesitz-Marktwert kleinste DAX-Konzern absteigen.
Bereits beim Aufstieg von Delivery Hero in die erste deutsche Börsenliga im Sommer 2020, als es den Zahlungsabwickler Wirecard ersetzt hatte, hatten viele Experten den Schritt kritisiert. Der Grund: Der Lieferkonzern hatte noch nie seit der Gründung 2011 im laufenden Geschäft einen Gewinn erzielt. Auf Basis der aktuellen Regeln der Deutschen Börse würde Delivery Hero denn auch gar nicht mehr in den DAX aufsteigen könnten. Den dafür muss ein Kandidat zwei Jahre infolge einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erzielt haben.
BaFin prüft Kursrutsch bei der Delivery-Hero-Aktie
Die deutsche Finanzmarktaufsicht BaFin überprüft einem Sprecher zufolge den Kurssturz bei der Aktie von Delivery Hero. "Wir schauen uns das Handelsaktivitäten routinemäßig an, das umfasst auch mögliche Verstöße gegen Transparenzpflichten", sagte ein BaFin-Sprecher. "Bei derartigen Kursbewegungen ist das Routine."
Der DAX-Wert hatte am Donnerstag in der Spitze 33 Prozent verloren, nachdem der Konzern vorläufige Jahreszahlen und die Prognose für das laufende Jahr veröffentlicht hatte. Die Aktie schloss am Donnerstag 30 Prozent im Minus.
Die Talfahrt begann, nachdem die Berliner Lieferplattform am Donnerstag in einem Trading Update mitgeteilt hatte, dass im laufenden Jahr Umsatz und Bruttowarenwert (GMV) deutlich langsamer steigen sollen als im Vorjahr. Zudem erwartet der Konzern weiterhin eine negative EBITDA/GMV-Marge, was bedeutet, dass er auf Konzernebene weiterhin mit einem EBITDA-Verlust rechnet. Auch war die bereinigte EBITDA-Marge 2021 mit minus 2,2 Prozent etwas schlechter als die minus 2 Prozent, die der Konzern vorgegeben hatte. Die bereinigte EBITDA/GMV-Marge soll sich 2022 auf etwa minus 1,0 bis minus 1,2 Prozent verbessern.
Der Umsatz soll 2022 um bis zu 59 Prozent auf 9,5 bis 10,5 Milliarden Euro steigen, der Bruttowarenwert (GMV) bis zu 27 Prozent auf 44 bis 45 Milliarden Euro. Beides ist deutlich langsamer als 2021 mit 89 bzw 62 Prozent.
Die Wirtschaftswoche hatte zuerst über die Bafin-Prüfung berichtet.
NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX) / FRANKFURT (Dow Jones)
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Delivery Hero
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18.11.2024 | Delivery Hero Buy | Jefferies & Company Inc. | |
16.11.2024 | Delivery Hero Buy | Jefferies & Company Inc. | |
15.11.2024 | Delivery Hero Buy | UBS AG | |
11.11.2024 | Delivery Hero Buy | UBS AG | |
08.11.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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18.11.2024 | Delivery Hero Buy | Jefferies & Company Inc. | |
16.11.2024 | Delivery Hero Buy | Jefferies & Company Inc. | |
15.11.2024 | Delivery Hero Buy | UBS AG | |
11.11.2024 | Delivery Hero Buy | UBS AG | |
08.11.2024 | Delivery Hero Outperform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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08.11.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
04.10.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
30.08.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
29.08.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG | |
24.07.2024 | Delivery Hero Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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01.06.2022 | Delivery Hero Hold | HSBC | |
14.02.2022 | Delivery Hero Hold | HSBC | |
07.01.2019 | Delivery Hero Underperform | Merrill Lynch & Co., Inc. | |
13.11.2018 | Delivery Hero Underperform | Merrill Lynch & Co., Inc. |
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