Trotz möglicher US-Exportbeschränkungen: NASDAQ-Wert NVIDIA-Aktie erobert 1-Billion-US-Dollar-Marktkapitialisierung zurück
Wer sich für KI-Aktien interessiert, kann um den US-Chipkonzern NVIDIA derzeit kaum einen Bogen machen. Strategen erwarten rosige Zeiten für das Unternehmen - trotz jüngster Berichte über mögliche Beschränkungen für den Export von Chips nach China.
Werte in diesem Artikel
• NVIDIA liefert KI-Hard- und Software
• Analysten raten mehrheitlich zum Kauf
• Handelskonflikt zwischen USA und China
ChatGPT, Google Bard, xAI & Co.
In diesem Jahr gehört künstliche Intelligenz (KI) eindeutig zu den Trendthemen an der Börse. Der Hype um KI-Tools begann mit dem Chatbot ChatGPT und dem Text-zu-Bild-Generator DALL·E des KI-Startups OpenAI, zu dessen größten Geldgebern der Windows-Entwickler Microsoft gehört. Mittlerweile haben auch andere Unternehmen entsprechende Lösungen vorgestellt, darunter die Google-Mutter Alphabet mit ihrem ChatGPT-Konkurrenten Google Bard. Und auch Tausendsassa und OpenAI-Mitbegründer Elon Musk will nun offenbar an der KI-Branche mitverdienen, nachdem er zuvor die schnelle Entwicklung solcher Anwendungen kritisierte. Mit xAI steht nun ein weiteres KI-Unternehmen in den Startlöchern, das "die wahre Natur des Universums begreifen" soll, so der Tesla-Chef.
NVIDIA im KI-Bereich stark aufgestellt
Ein weiterer großer KI-Marktakteur - laut Piper Sandler-Analyst Harsh Kumar sogar der große KI-Gewinner - ist der US-amerikanische Chipkonzern NVIDIA. So liefert das Unternehmen leistungsstarke Hardware, die zum Betrieb zahlreicher KI-Anwendungen notwendig sind. Kumar geht laut "TipRanks" davon aus, dass etwa 80 Prozent aller "KI-Workloads" derzeit auf Chips von NIVIDIA laufen. Auch ChatGPT soll vor allem auf NVIDIA-Hardware betrieben werden, wie "Yahoo Finance" berichtete. Darüber hinaus arbeitet der NASDAQ-Konzern selbst an den KI-Anwendungen NeMo, Picasso und BioNeMo. Anfang des Monats kündigte NVIDIA außerdem eine Zusammenarbeit mit Snowflake an, im Rahmen derer man Kunden des Cloud-Unternehmens die Möglichkeit bietet, maßgeschneiderte KI-Anwendungen auf Basis der in der Cloud gespeicherten Daten generieren zu können. Bereits im Mai wurde außerdem eine ähnliche Kooperation mit ServiceNow präsentiert.
NVIDIA-Aktie seit Jahresbeginn dreistellig im Plus
Auch an der Börse ist die Begeisterung über NVIDIAs KI-Engagement zu beobachten: Seit Jahresbeginn stieg die Aktie des Chipriesen im NASDAQ-Handel bereits um 203,20 Prozent auf zuletzt 443,09 US-Dollar (Schlusskurs vom 21. Juli 2023). Damit kommt das Unternehmen derzeit auf eine Marktkapitalisierung in Höhe von 1,09 Billionen US-Dollar.
Evercore ISI-Experte rechnet mit starkem Gewinnsprung
Wenn es nach dem Evercore ISI-Experten C.J. Muse geht, dürfte das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht sein. Im Gesamtjahr 2023 dürften sich sowohl die Performance des Papiers als auch die Unternehmensbilanz positiv entwickeln, wie der Stratege kürzlich in einer Kundennotiz, die Yahoo Finance vorliegt, prognostizierte. "Wir sehen für NVIDIA weiterhin ein Aufwärtspotenzial bis zu einem Gewinn je Aktie von 10 US-Dollar […], wobei unser Szenario ein Wachstum auf 30 US-Dollar bis 2027 impliziert", so Muse. Im ersten Viertel des laufenden Geschäftsjahres lag der Gewinn bei 1,09 US-Dollar je Aktie. "NVIDIA bleibt ein Top-Pick mit Ausschlägen und Erhöhungen zusammen mit positiven KI-bezogenen Schlagzeilen, die in diesem Jahr eine anhaltende Dynamik für Aktien antreiben (und wahrscheinlich auch den SOX [Semiconductor Sector Index] unterstützen)." Der von der Philadelphia Stock Exchange ins Leben gerufene Halbleiter-Index beinhaltet Aktien der 30 größten in den USA notierten Unternehmen, die an der Entwicklung, dem Vertrieb, der Herstellung und dem Verkauf von Halbleitern beteiligt sind. Zu den Mitgliedern zählen neben NVIDIA auch Branchengrößen wie AMD, QUALCOMM, Micron Technology und TSMC.
Goldman Sachs erhöht Kursziel für NVIDIA-Aktie
Und auch bei der US-Großbank Goldman Sachs ist man der NVIDiA-Aktie gegenüber zuversichtlich eingestellt. "Unterstützt durch seinen Wettbewerbsgraben, der auf konsequenten Investitionen in Hardware und Software beruht, ist NVIDIA seit fast einem Jahrzehnt ein wichtiger Ermöglicher und Nutznießer der traditionellen KI", schrieb Toshiya Hari, Analyst des Geldhauses, in einer Kundennotiz, aus der "CNBC" zitiert. "Die jüngste schrittweise Erhöhung der Umsatzprognose des Unternehmens im Bereich Data Center deutet jedoch darauf hin, dass das Unternehmen in eine neue Wachstumsphase eingetreten ist, die durch das Aufkommen und die Verbreitung von generativer KI angetrieben wird." Aufgrund dieser Entwicklungen stockte der Experte sein Kursziel für die NVIDIA-Aktie von zuvor 440 US-Dollar auf 495 US-Dollar auf.
Auch andere Strategen sind dem Papier des Chipkonzerns gegenüber positiv eingestellt. Auf der Plattform TipRanks erhielt die NVIDIA-Aktie 30 Kaufempfehlungen. Dem gegenüber stehen zwei "Hold"-Ratings und eine Verkaufsempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt bei 484,30 US-Dollar, wobei sich die Einschätzungen von 370,00 US-Dollar bis 600,00 US-Dollar bewegen.
Handelsbeschränkungen in Aussicht?
Dennoch muss sich der KI-Profiteur auch einigen Herausforderungen stellen, allem voran dem Handelskonflikt zwischen den USA und China, der längst auch die Chip-Branche erreicht hat. Berichten des "Wall Street Journal" zufolge könnte die US-Regierung noch im Juli neue Beschränkungen für den Export von KI-Komponenten nach China erlassen. Erst im Mai erklärte die Regierung der Volksrepublik, dass man den Einsatz von aus den USA importierten Bauteilen des US-Chipherstellers Micron genau prüfen wolle, da diese deutliche Sicherheitsrisiken mit sich bringen sollen. Nun könnten sich die Unstimmigkeiten zwischen den beiden größten Volkswirtschaften weiter zuspitzen. NVIDIA selbst sprach sich deutlich gegen solche Einschränkungen aus. "Langfristig würden Beschränkungen, die den Verkauf unserer Rechenzentrums-Grafikprozessoren nach China verbieten, zu einem dauerhaften Verlust von Möglichkeiten für die US-Industrie führen, auf einem der größten Märkte der Welt zu konkurrieren und führend zu sein, und sich auf unsere zukünftigen Geschäfts- und Finanzergebnisse auswirken", warnte NVIDIA-CFO Colette Kress laut der "Economic Times" etwa auf einer Konferenz Ende Juni. Unmittelbare materielle Auswirkungen seien jedoch vorerst nicht zu erwarten.
Zahlenvorlage am 23. August
Trotz der drohenden Handelsbeschränkungen, die kurzzeitig auch den Aktienkurs drückten und damit die Marktkapitalisierung des Unternehmens zeitweise unter die 1-Billion-US-Dollar-Marke beförderte, rechnen die Wall Street-Experten vorwiegend mit einer starken Bilanzvorlage am 23. August. Dann öffnet NVIDIA die Bücher zum zweiten Quartal des Fiskaljahres 2024. Und auch anschließend soll es aufwärts gehen: Laut Yahoo Finance geht der Großteil der Experten davon aus, dass das Unternehmen alleine im derzeit laufenden dritten Quartal einen Umsatz in Höhe von einer Milliarde US-Dollar erreichen dürfte.
Redaktion finanzen.net
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11.11.2024 | NVIDIA Buy | UBS AG |
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11.06.2024 | NVIDIA Halten | DZ BANK | |
23.05.2024 | NVIDIA Halten | DZ BANK |
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04.04.2017 | NVIDIA Underweight | Pacific Crest Securities Inc. | |
24.02.2017 | NVIDIA Underperform | BMO Capital Markets | |
23.02.2017 | NVIDIA Reduce | Instinet | |
14.01.2016 | NVIDIA Underweight | Barclays Capital | |
26.07.2011 | NVIDIA underperform | Needham & Company, LLC |
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