Aktienhandel

Designated Sponsor: Der Markt braucht Pflege

aktualisiert 18.04.11 17:19 Uhr

Nach Ereignissen wie in Japan wären die Kursausschläge bei Aktien kleinerer und mittlerer ­Unternehmen noch viel heftiger, wenn nicht sogenannte Designated Sponsors für Liquidität sorgen würden.

Werte in diesem Artikel
Aktien

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Indizes

1.912,8 PKT 15,2 PKT 0,80%

22.242,5 PKT 177,9 PKT 0,81%

512,6 PKT 1,3 PKT 0,26%

201,3 PKT 0,5 PKT 0,25%

537,2 PKT 3,6 PKT 0,68%

5.154,1 PKT 39,1 PKT 0,77%

11.640,0 PKT 95,4 PKT 0,83%

28.294,7 PKT 386,9 PKT 1,39%

8.594,7 PKT 72,9 PKT 0,86%

3.588,3 PKT 5,1 PKT 0,14%

Ein Service, der vor allem Privatanlegern nützt, wie Gastautorin Silke Schlünsen betont. Damit eine Aktie auf Xetra, dem elektronischen Handelssystem der deutschen Börse, fortlaufend handelbar ist, beauftragen Emittenten sogenannte Designated Sponsors. Diese sorgen durch das gleichzeitige Stellen von Kauf- und Verkaufskursen (Quotierung) für ausreichend Liquidität. Somit erleichtern sie insbesondere den Privatanlegern den Ausstieg aus ihrem Investment.

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Die Differenz zwischen beiden Kursen bezeichnet man als Spread, der dem Designated Sponsor von der Deutschen Börse vorgegeben wird, ebenso wie die Stückzahl, die er zu quotieren hat. Eine Ausnahme bilden alle DAX-Unternehmen sowie einige MDAX- sowie TecDAX-Werte, die aufgrund ihrer hohen Liquidität keinen Designated Sponsor benötigen.

Ein Designated Sponsor stärkt
das Vertrauen in die Märkte

Verzichtet der Emittent auf den Designated Sponsor, kann seine Aktie nur einmal täglich auf Xetra ge­handelt werden. Schlechte Unternehmensnachrichten oder Marktschocks führen dann zu besonders starken Kursausschlägen, weil alle Anleger gleichzeitig den Ausstieg aus ihrem Investment suchen. Alle Marktteilnehmer werden dann bei höchstmöglichem Umsatz zu einem Kurs abgerechnet, der in der Mittagsauktion zustande kommt. Einen Ausweg während des Tages böten dann nur die Alternativbörsenplätze wie die Parkettbörsen.


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In Krisenzeiten kann der Desig­nated Sponsor helfen, den Marktteilnehmern Vertrauen in die Kapitalmärkte zu geben. Er kann jedoch nicht die Aktienkurse in eine bestimmte Richtung drehen, schon gar nicht nach Schocks wie dem Atomunglück in Japan oder den Anschlägen vom 11. September 2001.

In solchen Momenten können Designated Sponsors sogar von ihrer Kursverpflichtung befreit werden, weil das Risikopotenzial kaum abschätzbar ist. Die Deutsche Börse greift aber nur sehr selten zu dieser sogenanten Fast-Market-Regel, sodass Anleger zu 99 Prozent auf den Designated Sponsor zählen können. Seit nunmehr 13 Jahren profitiert der Kapitalmarkt vom Marktmodell „Fortlaufender Handel mit Designated Sponsor“. Von dem früheren Market Making, der reinen Kursstellung, hat sich die Dienstleistung bis heute zu einer umfassenden Betreuerfunktion entwickelt.

Je nach Aktivität im jeweiligen Wertpapier findet zwischen Desig­nated Sponsor – auch Betreuer genannt – und dem Emittenten ein täglicher Dialog über das Börsen­geschehen statt. Gute Designated Sponsors informieren ihre betreuten Unternehmen immer zeitnah, idealerweise bevor sie von externer oder interner Seite zum Marktgeschehen befragt werden. Insbesondere bei Auffälligkeiten, die das eigene Unternehmen oder aber Wettbewerber betreffen, erwarten Emittenten sofortige Berichterstattung vom Designated Sponsor.

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Bei einem Investment auch
auf die Liquidität achten

Doch auch für Privatanleger lohnt ein Blick darauf, bei welchen Aktien ein Designated Sponsor für Liquidität sorgt. Denn wie attraktiv ein Investment wirklich ist, hängt auch davon ab, wie schnell und zu welchen Kursen man sich davon wieder trennen kann. Einen detaillierten Überblick bietet die Homepage der Deutschen Börse, die unter den Stammdaten der jeweiligen Aktie über Designated Sponsor, ­Liquiditätsklasse, Stückzahl und Spread als auch das Xetra Liquiditätsmaß (XLM) informiert. Mithilfe des XLM erfasst die Deutsche Börse die Liquidität für Wertpapiere, die auf Xetra gehandelt werden. Dieses Maß spiegelt die impliziten Transaktionskosten oder Market-Impact-Kosten wider. Das sind die Verluste, die dem Anleger aufgrund illiquider Orderbücher entstehen, weil er dadurch für sich schlechtere Kauf- beziehungsweise Verkaufskurse generiert.

Dabei wird als Berechnungsgrundlage von einem Round-Trip (zeitgleicher Kauf und Verkauf einer Position) bei gegebener Auftragsgröße ausgegangen. Je geringer das XLM (in Basispunkten), desto lukrativer und risikoärmer ist der Ein- bzw. Ausstieg aus der Aktie, da ausreichende Liquidität im Orderbuch vorhanden ist.

zur Person:

Silke Schlünsen
Close Brothers Seydler Bank

Silke Schlünsen leitet bei der Close Brothers Seydler Bank den Bereich Designated Sponsoring. Mit ­einer Gruppe von zehn Personen, die aktuell rund 200 Small- und Mid-Cap-Aktien betreuen, stellt die Close ­Brothers Seydler Bank das größte Team und ist damit deutscher Marktführer im Designated Sponsoring.

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DatumRatingAnalyst
17.04.2025Deutsche Börse BuyUBS AG
16.04.2025Deutsche Börse HoldWarburg Research
15.04.2025Deutsche Börse NeutralGoldman Sachs Group Inc.
15.04.2025Deutsche Börse NeutralJP Morgan Chase & Co.
07.04.2025Deutsche Börse BuyUBS AG
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17.04.2025Deutsche Börse BuyUBS AG
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16.04.2025Deutsche Börse HoldWarburg Research
15.04.2025Deutsche Börse NeutralGoldman Sachs Group Inc.
15.04.2025Deutsche Börse NeutralJP Morgan Chase & Co.
07.04.2025Deutsche Börse HoldJefferies & Company Inc.
25.03.2025Deutsche Börse NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
30.07.2020Deutsche Börse SellWarburg Research
15.07.2020Deutsche Börse SellWarburg Research
24.02.2020Deutsche Börse SellJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
04.12.2019Deutsche Börse SellJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
30.10.2019Deutsche Börse SellJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)

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