Aktien Wien Schluss: ATX schließt klar fester
WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am heutigen Dienstag mit sehr fester Tendenz geschlossen. Der heimische Leitindex ATX stieg gegenüber dem Montag- (4.076,36) um 1,93 Prozent auf 4.154,90 Zähler. Der ATX Prime schloss mit einem Plus von 1,91 Prozent bei 2.087,54 Einheiten.
Auch die europäischen Leitbörsen konnten klare Zugewinne verbuchen. Marktbeobachter sprachen von einem Stabilisierungsversuch. Die Anleger bleiben aber vorsichtig, hieß es.
Am Mittwoch will US-Präsident Donald Trump ein groß angelegtes Zollpaket verkünden. Das Weiße Haus arbeitet an Vorschlägen, neue Zölle in Höhe von rund 20 Prozent auf die meisten Importe in die USA zu erheben. Bei dieser Information beruft sich die "Washington Post" auf Insider, die von zusätzlichen Einnahmen in Billionen-Höhe ausgehen.
Datenseitig galt das Hauptaugenmerk der Akteure den USA. Dort hat sich die Stimmung in der Industrie im März stärker als erwartet eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex ISM fiel um 1,3 Punkte auf 49,0 Punkte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 49,5 Punkte gerechnet.
Bereits am Vormittag war bekannt geworden, dass sich die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im März weiter verbessert hat. Zudem hat sich in der Eurozone die Inflation im März weiter abgeschwächt.
Angetrieben wurde der ATX von den klaren Aufschlägen bei den Bankaktien. BAWAG stiegen um 4,6 Prozent und Erste Group (Erste Group Bank) schlossen 1,8 Prozent höher. RBI-Titel gewannen um 3,1 Prozent. Zu den größeren Gewinnern in Wien zählten auch die Immobilienwerte. So zogen CPI Europe um 3,9 Prozent an und CA Immo schlossen um 5,5 Prozent höher.
Aktien der KTM-Mutter Pierer Mobility führten die Gewinnerliste im prime market mit plus 7,1 Prozent an. Die nächste Finanzspritze von 50 Millionen Euro für die Sicherstellung der Produktion beim Motorradhersteller KTM in Mattighofen ist getätigt. Die Pierer Mobiltiy AG teilte Dienstagfrüh in einer Aussendung mit, dass "zusätzliche Mittel für die Wiederaufnahme der Produktion der KTM gesichert" seien. Um den Betrieb im April und Mai zu gewährleisten, sind insgesamt 100 Millionen Euro notwendig.
Austriacard verloren bei geringen Umsätzen 1,2 Prozent. Der Kartenhersteller hat im Vorjahr mehr Umsatz und Gewinn geschrieben. Die Umsatzerlöse stiegen um 9,7 Prozent auf 385,3 Millionen Euro, der Gewinn nach Steuern erhöhte sich um 16,6 Prozent auf 19,8 Millionen Euro, hatte das Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mitgeteilt.
Die Analysten der Baader Bank haben ihre Gewinnprognosen für den Verbund angepasst. Das Anlagevotum für die Aktien des Versorgers lautet unverändert "Reduce", das 6-Monats-Kursziel wird mit 67,3 Euro beziffert. Verbund-Aktien schlossen 1,3 Prozent befestigt bei 66,30 Euro.
Die Analysten der Berenberg Bank haben ihr Kursziel für die Aktien des Faserherstellers Lenzing von 30 auf 28 Euro gesenkt. Die Bewertung "Hold" wurde beibehalten. Lenzing-Aktien fielen 1,3 Prozent auf 26,70 Euro./ger/spo/APA/stk