Aktien New York: Dow legt zu vor US-Zinsentscheid - Nasdaq verhalten
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NEW YORK (dpa-AFX) - Kurz vor dem letzten diesjährigen US-Zinsentscheid sind die Anleger am Mittwoch am New Yorker Aktienmarkt nur wenig Risiko eingegangen. Wenn die Fed zwei Stunden vor Handelsschluss ihre Entscheidung kommuniziert, könnten die Karten neu gemischt werden: Erwartet wird eine dritte Zinssenkung in diesem Jahr, aber mehr noch dürften die begleitenden Kommentare der Währungshüter zur Geldpolitik im neuen Jahr im Fokus stehen.
Gut eine halbe Stunde vor dem Zinsentscheid legte der Dow Jones Industrial um 0,29 Prozent auf 43.574,13 Punkte zu. Er unternimmt damit einen neuen Versuch, seine mittlerweile neuntägige Verluststrecke zu beenden. Nach Bloomberg-Daten hat es eine solch lange Negativserie seit 1978 nicht mehr gegeben.
Unter den anderen New Yorker Indizes, die jüngst besser dagestanden hatten, lag der marktbreite S&P 500 zuletzt mit 0,16 Prozent ins Plus bei 6.060,47 Punkten. Im Technologiesektor war die Tendenz verhaltener, denn der von dieser Branche geprägt NASDAQ 100 lag knapp mit 0,07 Prozent in der Verlustzone bei 21.985,63 Zählern. Er bleibt damit aber auf Tuchfühlung zu seinem Rekord.
Laut den Experten der UBS herrscht Unsicherheit darüber, wie die Fed weiter vorgehen wird - auch wegen der Zoll- und Fiskalpolitik des designierten Präsidenten Donald Trump. "Jüngste Daten zeigten, dass das Wirtschaftswachstum in den USA weiterhin robust ist", hieß es am Mittwoch in einem Kommentar der Schweizer Großbank. Auch deshalb dürfte genau auf die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell geachtet werden. Sollte er sich restriktiv äußern, könnte dies den Experten zufolge kurzfristige Schwankungen nach sich ziehen.
Unter den Einzelwerten blieben vor allem Aktien mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz im Blick der Anleger. Die Aktien von NVIDIA erholten sich um mehr als vier Prozent, nachdem sie zuletzt vier Tage lang weiter von dem im November erreichten Rekordhoch abgesackt waren. Anleger hatten dabei einige Tage lang als KI-Aktie eher auf den Wettbewerber Broadcom gesetzt. Bei dessen Aktien gibt es neuerdings aber Gewinnmitnahmen. Sie knüpften mit minus 3,5 Prozent daran an.
Im Dow wurden neben der mittlerweile auch dort gelisteten Nvidia-Aktien auch die Papiere von UnitedHealth zu einer Stütze. Sie erholten sich um drei Prozent von einem längeren Kursrutsch, der die Aktien bis zu 23 Prozent an Wert kostete. Er hatte vor vierzehn Tagen mit der Ermordung des Chefs der Versicherungssparte, Brian Thompson, begonnen.
Die Aktien von General Mills büßten 3,4 Prozent ein wegen gesenkter Jahresziele, die im Preiskampf mit gewährten Rabatten begründet wurden. Ein JPMorgan-Experte sagte, dies sei nicht nur für den Lebensmittelkonzern eine schlechte Nachricht, sondern für die ganze Branche. Kraft Heinz (Kraft Foods Group) fielen denn auch negativ auf mit einem Rückschlag um gut zwei Prozent.
Positiv von sich reden machte dagegen der deutsche Birkenstock-Konzern, dessen in New York gelistete Anteile mit einem Kurssprung um sechs Prozent das höchste Niveau seit Ende August erreichten. Laut Experte Luca Solca von Bernstein Research übertraf der Umsatz des Sandalenherstellers im vierten Geschäftsquartal klar die Erwartungen. Etwas Kritik übte der Experte an der Marge, doch darüber sahen Anleger hinweg.
Im Pharmabereich sackte der Kurs von Corvus Pharmaceutical (Corvus Pharmaceuticals) um 38 Prozent ab, nachdem der Arzneimittelentwickler vorläufige Daten vermeldete aus einer frühen Studie mit dem Arzneistoff Soquelitinib, der bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis erprobt wird./tih/men