Aktien New York: Dow gibt weiter nach - Zollstreitigkeiten belasten
NEW YORK (dpa-AFX) - Angesichts der US-Zollstreitigkeiten mit wichtigen Handelspartnern ist der Dow Jones Industrial am Dienstag unter Druck geblieben. Der US-Leitindex fiel um 1,05 Prozent auf 42.736,42 Zähler, nachdem er zu Wochenbeginn bereits um 1,5 Prozent gefallen war.
Der marktbreite S&P 500 büßte zuletzt noch 0,75 Prozent auf 5.805,94 Punkte. Zwischenzeitlich war er um 2 Prozent abgesackt und hatte so die Kursgewinne seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Anfang November letzten Jahres komplett aufgezehrt. Der technologielastige NASDAQ 100 konnte seine im Handelsverlauf aufgelaufenen Verluste sogar fast wettmachen und stand zuletzt wenig verändert bei 20.421,90 Punkten.
China und Kanada reagierten auf die neuen US-Importzölle ihrerseits mit Gegenzöllen. Auch Mexiko stellte Gegenmaßnahmen in Aussicht, ließ die Details zunächst aber offen. Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau hatte bereits vor dem Inkrafttreten der US-Zölle Gegenmaßnahmen in gleicher Höhe angekündigt. China teilte mit, man werde ab dem 10. März zusätzliche Zölle vor allem auf landwirtschaftliche Produkte aus den USA erheben.
US-Anleger sorgen sich neben Handelskonflikten vor allem um die eigene Wirtschaft. Umso gespannter wird der monatliche Arbeitsmarktbericht für Februar am Freitag erwartet. In puncto Nervosität der Anleger verwies Stratege Jim Reid von der Deutschen Bank auf den starken Anstieg des VIX-Index an der Terminbörse von Chicago. Der Index gilt als Gradmesser für die "Angst" von Anlegern.
Unter den Zollstreitigkeiten litten im Dow unter anderem die Aktien des international agierenden Flugzeugbauers Boeing, die am Index-Ende um 5,1 Prozent einknickten. Aber auch die ebenfalls stark konjunkturabhängigen Bankwerte wurden in Mitleidenschaft gezogen. So sackten Goldman Sachs um 3,4 Prozent und JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) um 3,5 Prozent ab. Für die Papiere der Citigroup ging es um 5,7 Prozent nach unten.
Deutliche Verluste verzeichneten auch die Anteilsscheine von Automobilherstellern und ihren Zulieferern. Denn viele dieser Unternehmen nutzen vor allem Mexiko als billigen Produktionsstandort - und bedienen von dort aus auch den US-Markt. Damit fielen Ford (Ford Motor) um zwei Prozent und General Motors um drei Prozent. Papiere des Spezialisten für Pkw-Innenausstattung Lear büßten zwei Prozent ein und die Anteilsscheine des Zulieferers Magna International (Magna) verloren fast vier Prozent.
Unter den Technologiewerten setzten Tesla ihre wochenlange Talfahrt fort und fielen um vier Prozent. Jüngst bestimmte vor allem das Agieren von Tesla-Chef Elon Musk an der Seite von Donald Trump das Nachrichtengeschehen. Vor allem in den USA gibt es mittlerweile Proteste vor Showrooms des Elektroautobauers. Zudem waren die Verkaufszahlen in europäischen Ländern zuletzt teils eingebrochen und auch in China schwächeln die Verkäufe, wie aktuelle Daten des dortigen Branchenverbands zeigen./la/ngu