Corona: Analyst erwartet Pleitewelle bei Airlines bereits im Mai
Eine der Branchen, die in Zeiten des sich ausbreitenden Coronavirus am stärksten unter den Folgen leidet, ist ohne Frage die Luftfahrt. So gerieten die Anteilsscheine von Airlines weltweit dann auch reihenweise in einen regelrechten Sinkflug. Experten warnen, sollten staatliche Hilfen nicht bald greifen, könnte dies schon sehr bald das Ende vieler Fluggesellschaften bedeuten.
Werte in diesem Artikel
• CAPA warnt vor baldiger Pleitewelle bei Fluggesellschaften
• Coronavirus führt zu Ausnahmezustand
• Staatliche Hilfen unabdingbar
Ohne Hilfe vom Staat oder der Industrie könnte für viele Airlines bald das letzte Stündlein geschlagen haben. So heißt es von Seiten des australischen Branchendienstes CAPA Centre for Aviation. Das Ende könnte dabei für verschiedene Fluggesellschaft schon sehr schnell kommen. Nach Berechnungen des CAPA dürfte es schon Ende Mai soweit sein, werden nicht schnell staatliche Hilfsgelder zur Rettung der Airlines bereitgestellt.
Coronavirus sorgt für beispiellose Situation
Hintergrund ist das noch immer wütende Coronavirus für dessen Eindämmung weltweit mittlerweile drastische Maßnahmen ergriffen werden. Angesichts steigender Fallzahlen setzen immer mehr Länder auf Abschottung und schließen ihre Grenzen. Manche gehen gar so weit, eine allgemeine Ausgangssperre zu verhängen, um eine Ausbreitung der neuartigen Lungenkrankheit so weit zu verlangsamen, dass es zu keiner Überlastung des Gesundheitswesens kommt.
Eine ausgemachte Katastrophe für alle Fluggesellschaften, deren Geschäftsmodell auf der Mobilität der Menschen beruht. Aus diesem Grund würden laut CAPA schon jetzt viele Fluggesellschaften an den Rand des Bankrotts getrieben. Auch die bestehenden Cash-Reserven würden innerhalb kurzer Zeit dahinschwinden, da die meisten Flugzeuge der Flotte stillstehen würden und die wenigen, die überhaupt noch fliegen, nicht einmal zur Hälfte gefüllt seien.
Das haben auch Anleger erkannt und dementsprechend tief abwärts ging es für die Aktien verschiedener Airlines im Laufe der letzten Wochen. Diese geraten aufgrund des hohen Verlusts an Marktkapitalisierung in kürzester Zeit noch zusätzlich unter Druck. Daneben ist natürlich auch die wegfallende Nachfrage durch verschärfte Reisebestimmungen für die Fluggesellschaften fatal: "Die Nachfrage bricht auf eine Art und Weise ein, wie sie noch nie dagewesen ist", kommentiert die CAPA in einem Bericht, der MarketWatch vorliegt, und weiter "Koordinierte Regierungs- und Branchenhilfsmaßnahmen sind vonnöten - jetzt - wenn eine Katastrophe abgewendet werden soll".
TUI zieht die Reißleine
Das sich die prekäre Situation der Flugbranche immer weiter zuspitzt, ist auch an der aktuellen Meldungslage deutlich zu erkennen. So sah sich erst Anfang vergangener Woche der größte Touristikkonzern der Welt, TUI, gezwungen seine Jahresprognose zusammenzustreichen. Daneben kündigte das Unternehmen an, nun Staatsgarantien beantragen zu wollen und drastische Sparmaßnahmen zu ergreifen: "Wir haben sämtliche Investitionen auf Eis gelegt, bei denen wir nicht vertraglich gebunden sind", sagte ein TUI-Sprecher am vergangenen Montag nach Informationen der DPA. Auch die Möglichkeit zur Kurzarbeit werde derzeit abgewogen.
Alitalia bald in staatlicher Hand?
In Italien wurde unterdessen für eine mögliche Verstaatlichung der angeschlagenen Alitalia schon grünes Licht gegeben. Kurz darauf wurde bekannt, dass die seit 2017 insolvente Fluggesellschaft weitere Hilfen in Höhe von 500 Millionen Euro erhält. Wie Branchen-Experte Andrea Giuricin den Schritt über Twitter kommentierte, habe der italienische Steuerzahler seit 2008 nunmehr schon 10 Milliarden Euro in die italienische Airline investiert.
Lufthansa unter großem Druck
Daneben leidet auch die Deutsche Lufthansa AG massiv unter der derzeitigen Corona-Pandemie: "Die Verbreitung des Coronavirus hat die gesamte Weltwirtschaft und auch unser Unternehmen in einen bislang ungekannten Ausnahmezustand versetzt. Aktuell kann niemand absehen, welche Folgen sich daraus ergeben.", informierte jüngst Lufthansa-Chef Carsten Spohr bei der Zahlenvorlage des Unternehmens. Auch er sah baldige staatliche Unterstützung als wahrscheinlich unumgänglich an: "Je länger diese Krise andauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass die Zukunft der Luftfahrt ohne staatliche Hilfe nicht gewährleistet werden kann".
Bekommen die Fluggesellschaften jedoch keine baldige staatliche Unterstützung, würde die Luftfahrtindustrie nach Überstehen der Krise "einem von Leichen übersäten Schlachtfeld" gleichen, wie es die CAPA drastisch formuliert.
Die größten Fluggesellschaften der USA, aus China und dem Nahen Osten dürften nach Meinung der CAPA jedoch überleben, aufgrund von staatlichen Hilfen oder auch Unterstützung durch ihre Besitzer.
Redaktion finanzen.net
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