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Staatsfonds: Heimliche Herrscher

18.12.14 03:00 Uhr

Staatsfonds: Heimliche Herrscher | finanzen.net

Im Auftrag ihrer Regierungen legen sie gewaltige Summen an den Börsen an. Die verschwiegenen­ Milliardenlenker kaufen sich so in Unternehmen rund um den Globus ein.

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von A. Sturm und G. Al-Fil, Euro am Sonntag

Die vor der Küste Katars im Meer aufgeschüttete Insel "The Pearl" ist schon an gewöhnlichen Tagen die Heimat von Superreichen. Vor der Hauptstadt Doha im Persischen Golf gelegen, dient sie als Domizil für jene, die es im Zwergstaat Katar oder sonstwo auf der Welt zu Reichtum gebracht haben. Und Katar, das dank seiner Gasvorkommen zu den reichsten Ländern der Welt zählt, zieht viele davon an. Doch am Mittwoch und Donnerstag, 19. und 20. November, tagte nahe der Luxusinsel im schicken Ritz Carlton Hotel eine selbst für Katars Verhältnisse äußerst illustre Runde. Gekommen war eine ganze Schar von Milliardären, um über Geldanlage zu reden - allerdings nicht im üblichen Sinne.

Eingeladen hat der 250 Milliarden Dollar schwere Staatsfonds von ­Katar die 24 Chefs von Fonds anderer Staaten sowie Banker, Wissenschaftler und Anlageexperten. Ihr Ziel: Die Investitionen und langfristigen Strategien der Staatsfonds an den internationalen Finanzmärkten besser abzustimmen und ihre Macht auszubauen. Als wäre der Einfluss nicht sowieso schon groß genug.

Stetig wachsende Reichtümer
Schon heute erreichen die Anlagen von Staatsfonds schwindelerregende Höhen. Die größten Vehikel der Welt verwalten jeweils mehrere Hundert Milliarden Dollar. Rund um den Globus zählt das Sovereign Wealth Fund Institute 72 Staatsfonds, seit dem Jahr 2000 sind 50 dazugekommen. Und ihre Reichtümer wachsen stetig: Seit 2007 hat sich das Vermögen der Staatsfonds trotz Finanzkrise auf gut 6,8 Billionen Dollar mehr als verdoppelt. Damit ließen sich die 30 Konzerne im DAX locker fünf Mal kaufen. Allein Norwegens Pensionsfonds wächst seit mehr als 13 Jahren jeden Tag um 165 Millionen Dollar.

Meist stammen die Fonds aus rohstoffreichen Ländern wie den Golfstaaten und speisen sich aus dem Verkauf von Öl und Gas. Im Auftrag ihrer Regierungen sollen sie die Reichtümer für Zeiten mehren, in denen die Bodenschätze versiegen könnten. Mit Investitionen in Aktien und Anleihen können sie ihre Heimatländer unabhängiger von Rohstoffexporten machen. Wie wichtig das ist, zeigt sich beim jüngsten ­Absturz des Ölpreises, der die Einnahmen der arabischen Ölgiganten einbrechen lässt. Die Erträge aus Auslandsvermögen dienen dann als Reserven. Außerdem bauen manche arabische Länder über Staatsfonds heimische Industrien wie die Luftfahrtbranche auf, um nicht dem Ölpreis ausgeliefert zu sein.

Andere Fonds, etwa aus China, legen Devisenreserven an. So versucht die Volksrepublik, ihre Währungsbestände abseits von Dollaranlagen zu streuen. Manche Staaten Asiens sowie Norwegen nutzen die Vermögen der Fonds auch, um die Altersvorsorge ihrer Bürger zu mehren.

Nicht zuletzt sollen Staatsfonds ­ihren Regierungen internationalen Einfluss verschaffen. So kaufte sich Katars Fonds ins Herz des europäischen Finanzkapitalismus ein: Er besitzt Londons höchsten Wolkenkratzer "The Shard", Anteile an der Bank Barclays sowie der Londoner Börse, und er bietet nun für das Gelände des Finanzviertels Canary Wharf.

Wie weit die Macht der Staatsfonds reicht, zeigen Dokumente des norwegischen Pensionsfonds, der als Einziger seiner Zunft alle seine Investments im Internet offenlegt. Demnach besitzt das 893 Milliarden Dollar schwere Vehikel Anteile an rund 8.000 Unternehmen rund um den Globus; ihm allein gehören rund 1,3 Prozent aller weltweit notierten Aktien. Zahlen wie diese zeigen: Viele Staatsfonds sind von der Öffentlichkeit fast unbemerkt zu heimlichen Herrschern an den Börsen aufgestiegen. Und sie gehen längst auch in Deutschland auf Einkaufstour.

Eigner der Deutschland-AG
Volkswagen, Daimler, BMW, Hochtief, Siemens, BASF, Bayer, Evonik, Deutsche Annington, Deutsche Bank, Linde: Quer durch alle Branchen sind Staatsfonds an deutschen Konzernen beteiligt. Nur der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock, der an allen DAX-Firmen beteiligt ist, hat noch mehr Macht im Leitindex. "Staatsfonds sind in den vergangenen Jahren immens gewachsen", sagt Olaf Stotz, Professor für Asset Management an der Frankfurt School of Finance. "Sie haben stark vom Rohstoffboom profitiert."

Gewöhnlich schätzen die Fonds großkapitalisierte Aktien. Die Bluechips versprechen Stabilität und bieten genug Liquidität. Beim Kauf oder Verkauf großer Aktienpakete würden sich die Großanleger sonst selbst den Kurs verhageln. Oft entscheiden strategische Interessen. ­Kuwaits Staatsfonds etwa besitzt knapp sieben Prozent an Daimler. "Für ein ölreiches Land liegt es nahe, sich an Branchen zu beteiligen, die zu den größten Ölabnehmern zählen", sagt Finanzprofessor Stotz.

Bei anderen Investments geht es darum, Portfolios auszubalancieren. So hält Norwegens Staatsfonds große Anteile an den Wohnungsverwaltern Deutsche Annington und Deutsche Wohnen. Erst kürzlich kündigte er an, acht bis zehn Milliarden Dollar in den Immobiliensektor zu investieren.

Und teils dürften auch private Vorlieben eine Rolle spielen. Scheich Hamad Bin Dschassim aus Katar etwa hat eine Schwäche für Sportwagen - was den Einstieg des landeseigenen Fonds bei Porsche 2009 nicht gerade schwer gemacht haben dürfte. Heute ist Katars Staatsfonds mit 15,6 Prozent an Volkswagen beteiligt und besitzt über eine Holding seit diesem Sommer auch knapp sechs Prozent der Deutschen Bank.

Wer aber glaubt, dass Staatsfonds unbekümmert mit Milliarden um sich werfen, täuscht sich. In den vergangenen Jahren sind sie zu professionellen Investoren aufgestiegen, indem sie hoch bezahlte Analysten, Händler und Investmentexperten von Banken und Fondsgesellschaften abwarben.

Der Staatsfonds von Abu Dhabi ­beschäftigt allein mehr als 1.500 Mitarbeiter und lässt zusätzlich Teile seines Portfolios von externen Managern steuern. Norwegens Pensionsfonds beauftragt eigens Manager, die sich um kleinere Firmen, wie MDAX- und SDAX-Werte, kümmern. Kürzlich wurde zudem bekannt, dass der Fonds mit ausgefeilten Strategien amerikanische Hochfrequenzhändler überlistet. Auch das zeigt: Anfänger an den Börsen sind Staatsfonds beileibe nicht.

Was Privatleute lernen können
Für Kleinanleger lohnt es sich daher, einen Blick auf die Beteiligungen von Staatsfonds und ihren Investmentstil zu werfen - soweit das bei all der Verschwiegenheit möglich ist. Auffällig ist etwa, dass einige Staatsfonds recht offensiv anlegen. Norwegens Pensionsfonds investiert 60 Prozent seines Vermögens in Aktien, der Rest entfällt auf Anleihen, ein kleiner Teil auch auf Immobilien. Beim Staatsfonds von Abu Dhabi können Aktien zwischen 43 und 67 Prozent des Portfolios ausmachen.

Allerdings gehen Staatsfonds keine riskante Wetten ein, sondern streuen ihr Vermögen sehr breit. Abu Dhabis Staatsfonds etwa verteilt das Portfolio zum großen Teil über breite Indexfonds auf zehn Anlageklassen (siehe Investor-Info). "Wenn es an den Aktienmärkten nicht gut lief, glich er die Verluste mit Investments in anderen Anlageklassen aus", sagt George Abed am Rande der Konferenz in Doha im Gespräch mit €uro am Sonntag. Auf diese Weise könne der Fonds die Risiken streuen, erläutert der Direktor Afrika und Mittlerer Osten beim internationalen Bankenverband IIF.

Norwegens Pensionsfonds hat immer mehr Geld anzulegen und hat deshalb die Obergrenze für einzelne Firmenbeteiligungen von zwei auf zehn Prozent erhöht. Doch nur bei rund 50 von 8.000 Firmen im Portfolio ist der Fonds mit mehr als fünf Prozent beteiligt. Die meisten Positionen liegen unter drei Prozent. So haben Fehlgriffe bei der Aktienwahl kaum Folgen. Andere Staatsfonds wie der chinesische CIC verteilen ihr Geld auch auf alternative Investments wie Hedgefonds oder Infrastrukturprojekte.

Lange halten, antizyklisch agieren
Außerdem halten sich viele Staatsfonds bei hohen Kursen mit Käufen zurück und lassen Gewinne laufen, sagt Ahmad Al-Sayed, bis vor Kurzem Chef des Staatsfonds von Katar. Erst wenn es an den Börsen abwärts gehe, werden sie aktiv, erklärt er in Doha: "In der Baisse steigen sie zu niedrigen Preisen ein." Mit dieser antizyklischen Strategie verhalten sie sich genau anders herum als Privatanleger, die oft zu teuer kaufen.

Auch handeln Staatsfonds gewöhnlich nicht schnell an den Börsen hin und her. Häufiges Umschichten koste hohe Gebühren und sei angesichts der großen Anlagesummen gar nicht so leicht durchzuführen. Stattdessen entscheiden sich Staatsfonds oft für langfristige Beteiligungen. Kuwaits Staatsfonds etwa hält einen Anteil an Daimler seit rund 40 Jahren. Kein schlechtes Geschäft: Das 1974 für 329 Millionen Euro ­gekaufte Aktienpaket ist heute rund sechs Milliarden Euro wert.

Im Fokus mancher Staatsfonds stehen überdies dividendenstarke Aktien. In Norwegens Pensionsfonds haben gemessen am absoluten Anlagebetrag Royal Dutch Shell, Nestlé, Novartis, Roche und Apple das größte Gewicht - bis auf den Technologieriesen alles Konzerne mit traditionell hohen Ausschüttungen.

Wegen ihrer Milliardendeals sind Staatsfonds indes gleichermaßen angesehen wie umstritten. Als Scheich Hamad Bin Dschassim aus Katar im September zum Staatsbesuch in Berlin weilte und neue Investitionen des landeseigenen Fonds in Deutschland ankündigte, stand die deutsche Wirtschaft Schlange.

Mit solchen Aussagen stößt Katar bei hiesigen Firmen auf offene ­Ohren - auch weil das Land die Fußballweltmeisterschaft 2022 ausrichtet und mit Aufträgen lockt. Kritiker sehen das Treiben der Staatsfonds weniger wohlwollend. Sie beurteilen die wachsende Marktmacht der ­Investmentvehikel skeptisch. Zu viel Geld liege in den Händen weniger. Zumal Staatsfonds anders als Banken völlig frei von Regulierungsauflagen agieren können. Auch sind die Kritiker alarmiert, weil mit dem Vermögen der Staatsfonds auch die Zahl ihrer Transaktionen an den Börsen seit Jahren stetig wächst.

Der Ruf nach mehr Transparenz in der verschwiegenen Branche wird lauter. Wie viel Geld Staatsfonds in börsennotierte Firmen investieren, erfährt die Öffentlichkeit meist nur, wenn der Anteil die gesetzliche Meldeschwelle übersteigt. Selbst Staatsfonds, die mehr als eine halbe Billion Dollar Vermögen verwalten, geben kaum Informationen preis.

Und nicht zuletzt sorgt die Verstrickung von Politik und Wirtschaft für Unmut. Zwar haben sich Staatsfonds 2008 in der chilenischen Hauptstadt Santiago zu einem Verhaltenskodex verpflichtet. Demnach sollen sie ­bestimmte Geschäftszahlen und die Beziehungen zwischen Regierung und Staat offenlegen und ausschließlich nach wirtschaftlichen und nicht nach politischen Zielen investieren. Doch die Realität sieht anders aus. So sind gerade in autoritären Regimen Staatsfonds, Regierungen, Firmen und Notenbanken oft eng miteinander verbandelt.

Staatsfonds als Mittel der Politik
China betreibt über Staatsfonds schlicht Wirtschaftspolitik. Um die Rohstoffversorgung zu sichern, beteiligt sich die Volksrepublik an Rohstoffkonzernen und kauft auf der Suche nach Seltenen Erden Ländereien in Afrika auf. Über Staatsfonds rückten China und Russland überdies in der Ukraine-Krise enger zusammen. Russland sicherte sich mithilfe eines neuen Erdgasvertrags mit China ­einen Absatzmarkt jenseits des Westens, Chinas Staatsfonds CIC investierte im Gegenzug Milliarden in Russland. Und Wladimir Putin stützt derzeit über Staatsfonds russische Banken, die unter Kapitalflucht und Rubel-Verfall leiden.

Katar nutzt darüber hinaus seine Bedeutung als Investor als politisches Druckmittel. So verbat sich das Emirat jüngst in Berlin jegliche Kritik an Menschenrechtsverletzungen auf WM-Baustellen. Lieber spricht man über geplante Investitionen von 130 Milliarden Dollar in den nächsten fünf Jahren.

"Kapitalströme werden politisiert", sagt Steve Hanke, amerikanischer Wirtschaftsprofessor an der Johns Hopkins University in Baltimore: "Das ist beunruhigend." Auch auf der Konferenz in Doha unterzeichneten Staatsfonds einige Absichtserklärungen. Sie sollen an die Einhaltung der Santiago-Prinzipien erinnern, die zum großen Teil noch gar nicht umgesetzt sind.

Hanke glaubt aber nicht, dass Verhaltenskodizes viel bewirken. Niemand könne die Einhaltung kontrollieren: "Wenn ein Investor vom Golf den Finger hebt und mit viel Geld lockt, wird er berücksichtigt." 

1. Norwegen (893 Milliarden Dollar)

Weiße Weste
Norwegens Staatsfonds ist nicht nur der größte der Welt, sondern auch Vorbild in ­Sachen Transparenz: Der aus Erdöleinnahmen gespeiste Fonds gibt als Einziger im ­Internet unter www.nbim.no Einblicke in sämtliche Investments. Unter den 8.000 Firmenbeteiligungen sind über 200 deutsche. Mehrmals in der Sekunde wird das Fondsvermögen aktualisiert. Europäer kennen das sonst eher von Schuldenuhren - in Norwegen ticken die Uhren eben anders.

2. Abu Dhabi (773 Milliarden Dollar)

Scheuer Riese
Nicht viel kleiner als Norwegens Pensionsfonds, aber verschwiegener ist der Staatsfonds von Abu Dhabi (ADIA). In Jahresberichten erläutert er seine Anlagestrategie, die zum großen Teil auf ­Indexfonds basiert. Was in Einzelinvestments fließt, bleibt geheim. Bei Aktienkäufen bleibt der Fonds gern unter der Meldeschwelle. Bekannt ist aber ein Fehlgriff: 2007 stieg ADIA mit 7,5 Milliarden Dollar bei der US-Bank Citigroup ein - und verlor fast alles.

3. Saudi-Arabien (757 Milliarden Dollar)

Ölgigant
Saudi-Arabiens Staatsfonds SAMA erreicht dank der Rohstoffeinnahmen des größten Ölexporteurs der Welt Platz 3. Für den Golfstaat sind die Investments wichtig, um Ölpreisschwankungen auszuhalten. Gerade jetzt, in Zeiten des Preisverfalls, dienen sie als Reserven. Verglichen mit den anderen arabischen Fonds gilt der SAMA als konservativ: Er bevorzugt Anlagen in Anleihen.

4. China (652 Milliarden Dollar)

Reicher Außenseiter
Die China Investment Corporation (CIC) zählt mit dem zweiten chinesischen Staatsfonds SAFE zu den wenigen großen Fonds, die sich nicht aus Rohstoffeinnahmen speisen. Stattdessen verwaltet er die gewaltigen Devisenreserven Chinas und legt sie an. Ziel ist es auch, die Dollar­bestände des Landes nicht zu stark steigen zu lassen, sondern Chinas Devisenreserven noch breiter zu streuen.

5. Kuwait (548 Milliarden Dollar)

Investor mit Tradition
1953 gegründet, zählt die Kuwait Investment Authority zu den ältesten Staatsfonds der Welt. Hierzulande beweist sie einen langen Atem: Seit dem Jahr 1974 ist sie an Daimler beteiligt. Zuletzt kaufte der Fonds als Teil eines Konsortiums um die australische Investmentbank Macquarie das Spanien-Geschäft von Eon, das der Energieversorger für 2,5 Milliarden Euro abstieß.

6. HongKong (400 Milliarden Dollar)

Devisenmanager
Der Staatsfonds des chinesischen Sonderbezirks ist Teil der Hong Kong Monetary Authority, die über den Wechselkurs des Hongkong-Dollar gegenüber dem US-Dollar wacht. Der dazugehörige Fonds legt Teile der Währungsreserven von Hongkong in ­Aktien und Anleihen von ­Industriestaaten an.

Investor-Info

Verwaltetes Vermögen
Rasantes Wachstum

Seit 2007 hat sich das Vermögen von Staatsfonds weltweit von 3,2 auf 6,8 Billionen US-Dollar mehr als verdoppelt. Gerade die Golfstaaten haben vom Rohstoffboom der vergangenen Jahre profitiert, ­zudem haben die Finanzmärkte haussiert. Und ­Chinas Devisenreserven wachsen seit Jahren.

Beteiligungen in Deutschland
Lieblinge der Staatsfonds

Staatsfonds sind an vielen deutschen Firmen beteiligt, im DAX an fast allen. Oft sind die Anteile klein. Großen Einfluss haben Staatsfonds aber bei VW, wo sich neben Katar mit 15,6 Prozent auch Norwegen mit zwei Prozent eingekauft hat. Beim Baukonzern Hochtief sprang Katar 2010 in der Übernahmeschlacht gegen ACS ein, letztlich erfolglos. Noch jung ist die Beteiligung von Katar an der Deutschen Bank. Die Wohnungsverwalter Deutsche Annington und Deutsche Wohnen zählen prozentual zu den größten Positionen in Norwegens Staatsfonds.

Rendite von Staatsfonds
Solide Erträge

Staatsfonds streben vor allem stabile Erträge an, langfristig gesehen schaffen sie das auch. Norwegens Vehikel etwa hat seit 1998 im Schnitt einen Ertrag von 5,7 Prozent per annum erzielt, im Krisenjahr 2008 ging es aber auch für die Norweger nach unten. Der Fonds von Abu Dhabi erreichte mit seinem ­ Anlagemix in den letzten 30 Jahren eine Rendite von im Schnitt 8,3 Prozent.

Streuung über ETFs
Investieren wie Staatsfonds

Anleger können in Staatsfonds nicht investieren. Die breite Streuung des Vermögens können Anleger aber nachempfinden, indem sie ETFs auf verschiedene Anlageklassen kombinieren. In der Tabelle hat €uro am Sonntag ein Portfolio zusammengestellt, das sich an der Verteilung des erfolgreichen Staatsfonds von Abu Dhabi orientiert. Ein Drittel steckt in Aktien aus entwickelten Märkten (1), jeweils 14 Prozent in Aktien aus Schwellenländern (2) und sicheren Staatsanleihen von Industrieländern (4). Sieben Prozent entfallen je auf Unternehmensanleihen (5), alternative Investments wie Hedgefonds (6) und den Immobiliensektor (7). In Beteiligungsgesellschaften (8) sind fünf Prozent investiert, in Small Caps (3) und den Infrastruktursektor (9) jeweils drei. Flüssige Mittel (10) machen fünf Prozent aus. Wem der ­Eigenbau zu kompliziert ist, der kann auf den db X-trackers Portfolio ETF zurückgreifen (ISIN: LU 039 722 194 5). Er investiert breit gestreut in eine Vielzahl von Aktien- und Renten-ETFs.

Daimler
Im Portfolio von Kuwait

Mit der Hauptmarke Mercedes-Benz will der Autobauer bis 2020 die Nummer 1 in der Oberklasse werden. Ein wichtiger Markt ist China. Dort dürfte Mercedes den Absatz dieses Jahr um 30 Prozent steigern. Der Konzerngewinn sollte 2015 durch den Anstieg des Dollar aufpoliert werden. Die Aktie ist moderat bewertet. Ein Favorit nicht nur von Staatsfonds.

Deutsche Annington
Die Norweger sind investiert

Der Immobilienkonzern Deutsche Annington will Konkurrent Gagfah übernehmen. Stimmen die Aktionäre zu, wird mit 350.000 Wohnungen der zweitgrößte Immobilienkonzern Europas entstehen. Die Branche profitiert von steigenden Immobilienpreisen und niedrigen Zinsen, durch die Investitionen billiger werden. Die Deutsche Annington könnte dank neuer Größe mittelfristig sogar in den DAX aufsteigen.

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