DaxVestor-Kolumne Stefan Böhm

HeidelbergCement - Vom Sanierungsfall zum DAX-Kandidaten

14.10.09 08:41 Uhr

HeidelbergCement - Vom Sanierungsfall zum DAX-Kandidaten | finanzen.net

Das Traditionsunternehmen HeidelbergCement ist ein breit aufgestellter Produzent von Baustoffen.

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Das global agierende Unternehmen mit Aktivitäten in Europa, Nordamerika, Afrika und Asien stellt unter anderem Zement und Beton her. Wie festbetoniert schien HeidelbergCement bis vor kurzem untrennbar mit dem Schicksal des Milliardärs und Großaktionärs Adolf Merckle verbunden. Dessen Selbstmord Anfang Januar brachte jedoch eine Lawine ins Rollen, die für die hochverschuldete HeidelbergCement den Aufbruch in eine gänzlich neue Zukunft bedeuten könnte.

Neue Eigentümerstruktur...

Die bisherigen Mehrheitsaktionäre der Gesellschaft sind die Spohn Cement GmbH, die der Merckle-Sohn Ludwig kontrolliert, sowie die VEM Vermögensverwaltung GmbH mit Tochter- und Seitengesellschaften. Diese Firmen haben insgesamt 57,2 Mio. Altaktien umplatziert, weshalb sich der Streubesitz von 21,18 auf 75,58 Prozent massiv erhöht hat. Neue Anteilseigner sind beispielsweise der norwegische Staatsfonds mit 3,51 und die Fondsgesellschaft Gartmore mit 3,26 Prozent. Durch den nun hohen Streubesitz ist HeidelbergCement quasi über Nacht zu einem ganz heißen Anwärter auf einen Platz im DAX geworden. Schon im Dezember könnte es soweit sein.

... und eine gesündere Kapitalstruktur

Doch auch innerhalb des hochverschuldeten Unternehmens, das noch immer an der 2007 erfolgten Übernahme des britischen Mitbewerbers Hanson für 14 Mrd. EUR knabbert, wurde das Steuer herumgeworfen. Die im September eingeleitete Kapitalerhöhung wurde in der letzten Woche erfolgreich abgeschlossen. Es konnten 2,25 Mrd. Euro eingesammelt werden. Die Verschuldung soll dadurch bis Jahresende auf neun Mrd. Euro reduziert werden. Am heutigen Montag wurde zudem die Emission von zwei Anleihetranchen im Volumen von je 500 Mio. Euro bekannt gegeben, wodurch sich das Fälligkeitsprofil der Verbindlichkeiten verbessert. Bis Ende 2011 will Konzernchef Scheifele die Verschuldung auf fünf Mrd. EUR zurückführen. Der mögliche DAX-Aufstieg und die verbesserte Bilanzstruktur dürften der Aktie weiteren Auftrieb geben. Doch auch die Konjunkturprogramme in vielen Ländern und die sich abzeichnende weltweite Wirtschaftserholung in der Welt sollten sich für HeidelbergCement positiv auswirken. Ab 2010 ist wieder mit steigenden Umsätzen und Gewinnen zu rechnen. 2011 soll der Gewinn pro Aktie wieder über dem Gewinn der fortgeführten Geschäftsbereiche des Jahres 2008 liegen.

Fazit:

Der Sanierungsfall HeidelbergCement scheint auf einem guten Weg. Der Aufstieg in den DAX dürfte dem Bauzulieferer wohl kaum noch zu nehmen sein. Die verbesserte Bilanzstruktur und der neue Eigentümerkreis sichern einen Neustart des Traditionsunternehmens ab. Risiken sind die nach wie vor hohe Verschuldung und eine nicht ganz auszuschließende neue weltwirtschaftliche Eintrübung. Wir gehen davon aus, dass aufgrund der positiven Charttechnik der Aufwärtstrend der Aktie vorerst weiter Bestand haben wird.

Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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