DAX: Geht es weiter nach unten?
Der DAX konnte die zu Wochenbeginn erzielten Kursgewinne nicht behaupten und fiel wieder deutlich zurück.
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Als Begründung dafür musste unter anderem die Absage der EZB an eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Dazu kamen unter den Erwartungen liegende Zahlen vom US-Arbeitsmarkt, die die Angst vor einer Konjunkturabkühlung weiter schürten. Doch das sind nicht die eigentlichen Ursachen. Zu groß ist derzeit einfach die Unsicherheit angesichts der bevorstehenden Wahlen in Frankreich und in Griechenland, denn diese könnten darüber entscheiden, ob die Eurokrise weiter eskaliert oder nicht.
EZB-Chef Draghi enttäuscht die Optimisten
EZB-Chef Draghi erteilte weiteren Geldspritzen an die Wirtschaft eine Absage und schob den „Schwarzen Peter“ an die Politik. Auch ein verstärkter Ankauf spanischer Anleihen ist nicht geplant. Das ist richtig und genau das hatten wir auch erwartet. Eigentlich kein Grund für die Börsianer, enttäuscht zu sein. Zumal wenn der „Wachstumspakt“, den Draghi ebenfalls befürwortet, tatsächlich allmählich Gestalt annehmen sollte. Im Übrigen lobte der EZB-Chef auch explizit die Sparanstrengungen der Regierung in Madrid. Gut: Reden lässt sich viel, was gibt es Konkretes? Die letzte Auktion spanischer Anleihen traf auf überraschend starkes Interesse und das sorgte insgesamt am Anleihemarkt für etwas Entspannung.
Die Quartalszahlen gehen etwas unter
Wäre die allgemeine Börsenstimmung nicht so ängstlich, dann hätten die Quartalszahlen dem DAX einen Schub gegeben; immerhin haben zehn DAX-Unternehmen Zahlen vorgelegt. Es gab deutlich mehr positive Überraschungen (darunter BMW, Beiersdorf, Fresenius und Infineon) als Enttäuschungen. Die Unsicherheit, wie die Quartalsberichte einzuschätzen sind, führte letztlich zu starken Tagesschwankungen. So legte die Lufthansa-Aktie nach erwartet schwachen Zahlen erst zu, bevor sie wieder unter Druck kam. Auch HeidelbergCement fiel deutlich zurück. Und Infineon half die Anhebung der Jahresprognose nichts: Die Aktie gab dennoch nach und könnte nun die Unterstützung bei 6,80 Euro ins Visier nehmen.
Beiersdorf, BMW und Hannover Rück überzeugen
Wieder einmal hat BMW im ersten Quartal die – ohnehin nicht geringen – Erwartungen hinsichtlich Umsatz und Ergebnis übertroffen. Die Aktie unternahm einen, allerdings vergeblichen Versuch, den Widerstand bei 74 Euro zu knacken und auf ein neues Allzeithoch zu steigen. Beiersdorf erntet die Früchte der Neuausrichtung der Kosmetiksparte: Der Gewinn lag im ersten Quartal über den Erwartungen und die Gewinnmarge soll weiter steigen. Trotzdem: Angesichts eines KGVs für 2013 von 23,5 ist dies aus unserer Sicht alles im Kurs schon drin. Nach einem anfänglichen Kurssprung gab es daher anschließend deutliche Gewinnmitnahmen. Wer deutsche Aktien auf Allzeithoch sucht, muss derzeit in den MDAX blicken. Die Hannover Rück konnte für das erste Quartal einen überraschend hohen Gewinnanstieg melden. Der Rückversicherer hat das Katastrophenjahr 2011 endgültig ad acta gelegt. Angesichts eines Buchwerts je Aktie von nur 1,05 besteht weiteres Kurspotenzial.
Fazit
Der DAX bleibt in seiner Seitwärtsrange zwischen 6.500 und 6.850 Punkten. Der Versuch, nach oben auszubrechen, war nicht erfolgreich. Nach unten dürfte demnächst die Unterstützung bei 6.500 Punkten getestet werden. Der größte Unsicherheitsfaktor sind derzeit die Wahlen in Europa. Es ist im Moment unmöglich vorherzusagen, wie die Börsen am Montag reagieren. Vorsicht ist angebracht!
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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06.12.2024 | BMW Outperform | Bernstein Research | |
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03.12.2024 | BMW Equal Weight | Barclays Capital | |
03.12.2024 | BMW Buy | UBS AG |
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06.12.2024 | BMW Outperform | Bernstein Research | |
06.12.2024 | BMW Buy | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.2024 | BMW Buy | Deutsche Bank AG | |
03.12.2024 | BMW Buy | UBS AG | |
29.11.2024 | BMW Outperform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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03.12.2024 | BMW Equal Weight | Barclays Capital | |
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