Tesla-Chef Elon Musk wird selbstkritisch und gesteht Fehler ein
Eigentlich kennt man Elon Musk nur als vorlauten Visionär oder als lupenreinen Optimisten. Nun schlägt der Tesla-CEO jedoch etwas sanftere Töne an und wird selbstkritisch.
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Zuletzt rutschte der innovative Elektroautobauer Tesla immer weiter in die roten Zahlen. Allein in den letzten drei Monaten des Jahres 2017 kletterte der Verlust im Vorjahresvergleich von 121 Millionen US-Dollar auf 675 Millionen US-Dollar. Da zahlreiche Analysten mit einem noch miserableren Ergebnis gerechnet hatten, präsentierte sich die Aktie nach dem Bekanntwerden des Quartalsergebnisses jedoch relativ stabil. Gerade das Umsatzwachstum von 44 Prozent auf 3,3 Milliarden US-Dollar übertraf die Erwartungen der Experten.
Der Blick auf die Performance der Peer Group zeigt jedoch, dass sich Tesla auch in Zukunft warm anziehen muss. Autobauer wie BYD und Geely möchten zukünftig auch außerhalb des asiatischen Kontinents ihre Elektrofahrzeuge absetzen. Des Weiteren sind auch deutsche Autobauer wie VW, BMW und Daimler daran interessiert, weitere Marktanteile im Bereich der Elektromobilität zu erschließen.
Selbstkritik mit Zuversicht
Zur prekären Lage des Elektroautobauers äußerte sich nun auch der Tesla-CEO und zeigte sich dabei ungewohnt selbstkritisch: "Wir waren ein bisschen zu selbstsicher und haben uns zu stark auf unsere Fertigungskompetenz für Batteriemodule verlassen." Musk sieht die Probleme der Batterieproduktion jedoch nicht bei Tesla selbst, sondern bei den zahlreichen Zulieferern, welche ihren Zusagen nicht nachgekommen sind. "Zwei Bereiche in der Produktion, die an andere Unternehmen ausgelagert wurden, haben nicht funktioniert", sagte Musk in diesem Zusammenhang.
"Jahr des Wandels für Tesla"
Zahlreiche Probleme in der Produktion und ein Rekordverlust lassen den Optimisten Musk allerdings noch lange nicht an der Zukunft zweifeln. "In diesem Jahr beginnen wir ein neues Kapitel unserer Reise", so der Tesla-CEO über das Jahr 2018, welches er auch als "Jahr des Wandels für Tesla" bezeichnet. Abgesehen von der fundamentalen Verfassung des Unternehmens begeistert Elon Musk mit Tesla und SpaceX seine Fans. Der Marketing-Gag mit der Weltraumrakete "Falcon Heavy", welche mit einem roten Tesla-Cabriolet ins All flog, war ein voller Erfolg für den Unternehmer. Nun muss sich Musk nur noch um die Probleme auf der Erde kümmern, die gegenwärtig hauptsächlich vom Model 3 ausgehen.
Produktionsziel für Model 3
Der Model 3 ist für Tesla das aktuell wichtigste Schlüsselprojekt, da dieses Modell der Firma den Sprung vom Luxussegment in den Massenmarkt ermöglichen soll. Mit einem Stückpreis von 35.000 US-Dollar pro Fahrzeug möchte Musk auch dem Durchschnittsverdiener eine elektrische Alternative bieten. Bis zum Schlussquartal 2017 wurden laut Tesla jedoch lediglich 1.542 Model 3 ausgeliefert. Trotz des schleppenden Anlaufs der Serienfertigung möchte Musk bis zum Ende des ersten Quartals 2018 wöchentlich 2.500 Model 3 vom Band laufen lassen. Für das Ende des ersten Halbjahres 2018 setzt sich Musk ein noch ehrgeizigeres Produktionsziel und peilt 5.000 Wagen pro Woche an. Solch ambitionierten Zielvorgaben halten die Aktionäre bei Laune und bezeugen den unermüdlichen Unternehmergeist von Elon Musk.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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