"Ziemlich zuversichtlich"

Schäuble: Finden Lösung mit Athen ohne Schuldenerlass

11.04.16 08:06 Uhr

Schäuble: Finden Lösung mit Athen ohne Schuldenerlass | finanzen.net

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich überzeugt gezeigt, dass die internationalen Geldgeber und Griechenland bei ihren Verhandlungen eine Einigung erreichen - und das ohne einen Schuldenerlass.

"Wir werden auch diesmal wieder eine Lösung finden", sagte Schäuble in der ARD. "Wir werden in den nächsten Wochen eine Lösung finden - aber die hat nichts mit Schuldenerlass zu tun, sondern damit, dass Griechenland auf dem Weg, zu einer (...) wettbewerbsfähigen Wirtschaft zu kommen, mehr leisten muss," erklärte Schäuble im "Bericht aus Berlin". Er sei "ziemlich zuversichtlich".

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Schäuble erinnert an lange Laufzeiten

Der deutsche Finanzminister erinnerte daran, dass die Kredite an Griechenland bereits jetzt "Laufzeiten von bis zu 35 Jahren" hätten und die Zinsen für die nächsten zehn Jahre gestundet seien, und meinte, Debatten darüber sollten nur von der Diskussion über die notwendigen Reformen ablenken. "Das Thema über Schuldenerleichterungen besagt eigentlich nur, dass diejenigen, die davon reden, nicht davon reden wollen, was Griechenland machen muss", konstatierte Schäuble. Athen müsse aber die Voraussetzungen erfüllen.

   Die Bundesregierung hat mehrfach rechtliche Bedenken gegen einen Schuldenschnitt für Griechenland vorgebracht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte erst am Dienstagabend nach einem Treffen mit der Geschäftsführenden Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, auf einen schnellen Abschluss der Überprüfung der griechischen Reformen und eine Beteiligung des IWF an dem Hilfsprogramm gedrängt, hatte sich aber zurückhaltend zu einem Schuldenschnitt für Athen geäußert, den der IWF verlangt.

   "Es ist ja nicht eine Forderung einfach der Bundesregierung, keinen Schuldenschnitt zu haben, sondern es ist innerhalb des Euroraums schlicht und ergreifend nach unserer Auffassung rechtlich nicht möglich", so die Kanzlerin.

   BERLIN (Dow Jones)

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