Bernstein-Analyst: Softbank wird noch von massiven Investitionen in WeWork profitieren
In Sachen WeWork wird Softbank "zuletzt lachen" - das zumindest glaubt Bernstein-Analyst Chris Lane. Ihm zufolge dürften sich die massiven Investitionen nach einer Restrukturierung in jedem Fall auszahlen.
Werte in diesem Artikel
• Bernstein-Analysten zuversichtlich bezüglich WeWork-Geschäftsmodell
• Softbank-Investitionen in WeWork werden sich als "wertschöpfend" erweisen
• Softbank wird "zuletzt lachen"
WeWork hat einen dramatischen Absturz hinter sich. Tiefrote Zahlen, hohe Verluste, der geplatzte Börsengang - der Büroraum-Anbieter ist deutlich ins Straucheln geraten. Bereits im September waren die Pläne für einen Gang aufs Börsenparkett verschoben worden, anschließend scheiterten sie vollständig aufgrund der Skepsis der Anleger. Ihnen zufolge sei WeWork deutlich zu hoch bewertet angesichts der hohen Verluste. Dann folgte auch noch eine enorm hohe Abfindung für den ehemaligen Chef und Mitgründer Adam Neumann, der als Hauptverantwortlicher für das Fiasko gilt.
WeWork beschert Softbank massive Verluste
Inmitten dieser turbulenten Zeiten wurde Ende Oktober bekannt, dass der Großinvestor Softbank weiteres Geld in das Startup gepumpt hat und somit die Kontrolle über WeWork übernommen hat. Die Japaner wollten ihre Investition in das maßlos überbewertete junge Unternehmen mit einer weiteren Finanzspritze retten. So flossen weitere 9,5 Milliarden US-Dollar über neue Kredite und den Kauf von weiteren Anteilen, sodass Softbank im Anschluss daran 80 Prozent an WeWork hielt, berichtete die Deutsche Presse-Agentur dpa. Anfang November legte Softbank dann die Halbjahres-Bilanz vor. Das Ergebnis war ernüchternd - WeWork erwies sich als massive Belastung, war das Startup doch der Grund für Abschreibungen in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar. Der Gewinn brach daraufhin um etwa die Hälfte ein. Softbank-Gründer und -CEO Masayoshi Son zweifelte selbst an seiner Entscheidung, in WeWork zu investieren, und entschuldigte sich sogar für diesen Schritt, wie Bloomberg berichtet.
Bernstein: Softbank wird "zuletzt lachen"
Bernstein-Analyst Chris Lane zeigte sich trotz dieser katastrophalen Zahlen zuletzt zuversichtlich. Er ist der Ansicht, dass sich die massiven Investitionen in WeWork für Softbank noch auszahlen werden und der Deal schlussendlich funktionieren wird, heißt es bei CNBC. "Trotz der enormen Peinlichkeit, die WeWork in diesem Jahr für Softbank darstellte, vermuten wir, dass Softbank zuletzt lachen wird, wenn sie das Unternehmen in ein paar Jahren wieder auf den Markt bringen - größer und profitabler", schrieb der Senior Research Analyst kürzlich in einer Notiz.
Weitreichende Veränderungen bei WeWork nötig
Um WeWork erfolgreich zu machen, müsse Softbank nun den Businessplan des Startups überarbeiten und neu strukturieren sowie sich sorgfältig mit der Entwicklung des Büromarktes auseinandersetzen, schätzt Lane. Zu diesem Zweck ernannte Softbank Marcelo Claure im Oktober zum Executive Chairman und übertrug ihm die Verantwortung für den anstehenden Turnaround des Startups. Unter seiner Führung werde WeWork nun in der Lage sein, sich auf die Rentabilität zu konzentrieren, so Lane. Dazu müsse er die schrittweise Expansion zunächst stoppen, die vorhandenen Räumlichkeiten vermieten und die Kosten senken, indem man sich nur noch auf das Kerngeschäft konzentriere.
Lane vergleicht das Geschäftsmodell dabei außerdem mit dem der Kaffeehauskette Starbucks. Denn auch hier würden "Branding, Beständigkeit und Globalität" Wettbewerbsvorteile schaffen, heißt es bei Bloomberg. "Wir denken, dass Investoren an das grundlegende Geschäft denken sollten, das ähnlich ist wie das von Starbucks. Obwohl profitabel, ist die Größenordnung der Gewinne, die aus einem einzigen Standort erzielt werden können, gering. Starbucks als Unternehmen macht nur Sinn, wenn man plant, Tausende von Filialen zu eröffnen", zitiert CNBC den Bernstein-Analysten. Lane und seine Kollegen sehen daher eine Chance für WeWork, über den Nischenmarkt für Entrepreneure hinauszugehen und flexible Immobilien für ein breiteres Spektrum von Unternehmen anzubieten, erklärt Bloomberg die Einschätzung der Experten. Dabei sprachen sie von "Managed Space as a Service" und verglichen das Konzept mit "Software as a Service". "Wir glauben daran, dass die Bewertung von WeWork gerechtfertigt ist, wenn Sie langfristig daran glauben, dass ‘Büroflächen’ ein Managed Service sind, der an Fachleute ausgelagert wird - und dass WeWork der führende Global Play sein wird", so die Bernstein-Analysten.
Nach den nötigen Änderungen des Businessplans dürfte es mit WeWork wieder bergauf gehen: "Wir glauben, dass sich die Investition letztendlich als wertschöpfend erweisen wird. Nach der Restrukturierung wird Softbank mit 80 Prozent des Eigenkapitals an einem unserer Meinung nach weiterhin sehr vielversprechenden Geschäft beteiligt sein", zeigten sich die Experten von Bernstein optimistisch.
Redaktion finanzen.net
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