Deutsche Bank will bis 2019 Vollzeitstellen auf unter 90.000 reduzieren
Der neue Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, hat bekräftigt, das Institut nach drei Verlustjahren in Folge auf Vordermann bringen zu wollen.
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"Wir haben viele Hausaufgaben zu machen", sagte Sewing am Mittwoch bei einer Investorenkonferenz des Geldhauses. Die Deutsche Bank werde ihre Kosten senken und "liefern". Die geplante Reduzierung der Vollzeitstellen unter 90.000 soll bereits 2019 erreicht werden. Sewing kündigte zudem an, das Transaktionsgeschäft für Unternehmenskunden auszubauen. Dies ist ein im Vergleich zum Investmentbanking eher risikoarmes Geschäft.
Sewing, der im April auf den Chefposten befördert worden war, hatte bereits einen verschärften Sparkurs angekündigt. Das Aktiengeschäft soll geschrumpft und riskante Geschäfte eingedampft werden. Die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern soll von rund 97.100 Ende März auf deutlich unter 90.000 sinken. Bislang seien bereits circa 1.000 Stellen abgebaut worden, hieß es am Mittwoch in einer Online-Investorenkonferenz mit Finanzchef James von Moltke. Im Laufe des Jahres soll die Stellenzahl demnach bereits unter 93.000 und kommendes Jahr dann unter 90 000 sinken.
Vorstandschef Sewing bekräftigte unterdessen erneut die Finanzstärke der Bank. Außerdem sei die interne Kontrolle verbessert worden. In der vergangenen Woche hatten Berichte, wonach Aufseher in den USA das US-Geschäft der Deutschen Bank zum Problemfall erklärt haben, die Aktie auf Talfahrt geschickt. Zudem hatte die Ratingagentur Standard & Poor's das Rating für die Deutsche Bank um eine Stufe heruntergesetzt. Sewing sagte, Standard & Poor's habe vor allem darauf verwiesen, dass die Bank nicht profitabel genug sei.
Unterdessen zieht sich der klamme chinesische Großaktionär HNA weiter zurück. Der Anteil der Chinesen am Unternehmen sei von 7,96 auf 7,64 Prozent gefallen, teilte die Deutsche Bank am Mittwoch mit. Direkt sei HNA demnach nur noch mit 3,69 Prozent beteiligt, nach zuletzt noch 5,45 Prozent. HNA hatte seine Anteile dieses Jahr bereits mehrfach reduziert.
Anfang 2017 waren die Chinesen zum Hauptaktionär der Deutschen Bank aufgestiegen, vor dem Vermögensverwalter Blackrock und dem Emirat Katar. In den vergangenen Jahren hatte HNA massiv Firmen und Immobilien zugekauft. Der dabei angehäufte Schuldenberg entpuppt sich inzwischen aber als immer größeres Problem. Der Konzern arbeitet daher derzeit daran, die Geldnöte über milliardenschwere Immobilien- und Anteilsverkäufe zu lindern./tos/hoe/DP/tav
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX)
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