Rezession voraus? Dieser Indikator hat sich seit fast 60 Jahren nicht geirrt
Ein wichtiger Indikator, der sich seit 58 Jahren nicht geirrt hat, warnt: Es gebe eindeutige Anzeichen einer Schwäche, wodurch die USA innerhalb der nächsten zwölf Monate in eine Rezession rutschen könnte.
• Prognoseindikator liegt seit fast 60 Jahren immer richtig
• Experten sehen "bedrohliche Warnung für Anleger"
• Zinsstrukturkurve für US-Staatsanleihen mit steilster Inversion seit mehr als 40 Jahren
Ein starkes Jahr 2023 liegt hinter uns. Im Rahmen der Rally an der Wall Street konnte der Dow Jones um 13,7 Prozent zulegen und im Dezember sogar auf ein neues - inzwischen noch ausgebautes - Rekordhoch bei 37.778,85 Punkten klettern, während der S&P 500 um rund 24 Prozent anstieg und der NASDAQ Composite fast 43 Prozent hinzugewann. Nach diesem fulminanten letzten Jahr stellt sich nun die Frage, ob es 2024 so weitergehen wird. Ein Indikator, der seit fast sechs Jahrzehnten eine bemerkenswerte Treffsicherheit bei der Vorhersage von Rezessionen aufweist, sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden.
Rezessionswahrscheinlichkeitstool der Federal Reserve Bank of New York
Marktteilnehmer könnten zur Beantwortung der Frage das Rezessionswahrscheinlichkeitstool der Federal Reserve Bank of New York zu Rate ziehen, welches The Motley Fool zufolge womöglich "eine bedrohliche Warnung für Anleger" bergen könnte. Berücksichtigt wird dabei der Spread, also die Differenz, zwischen den Zinssätzen für 10-jährige und 3-monatige Staatsanleihen, um zu bestimmen, wie wahrscheinlich es ist, dass die USA innerhalb der nächsten zwölf Monate in eine Rezession abrutschen könnte, wie die Federal Reserve Bank of New York erklärt. Im Normalfall habe diese Zinsstrukturkurve einen ansteigenden Verlauf, also nach oben und rechts, heißt es bei The Motley Fool. Anleihen mit einer längeren Laufzeit weisen demnach höhere Renditen auf als jene mit kürzerer Laufzeit. Eine Umkehrung dieser Renditekurve, wenn also kurzfristige Staatsanleihen höhere Renditen aufweisen als jene mit längerer Laufzeit, signalisiere Besorgnis über die US-Wirtschaftsaussichten, so The Motley Fool.
Jeder Rezession nach dem Zweiten Weltkrieg sei eine Umkehrung der Zinsstrukturkurve vorausgegangen. Nun wurde die steilste Inversion dieser Kurve seit mehr als vier Jahrzehnten festgestellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die USA bis Dezember dieses Jahres in eine Rezession rutschen könnte, liege der Federal Reserve Bank of New York zufolge demnach bei 62,94 Prozent. Zwar sei die US-Wirtschaft nicht unbedingt eng mit dem Aktienmarkt verbunden, dennoch würden die Unternehmensgewinne während einer Rezession in der Regel sinken, erinnert The Motley Fool. Dies wiederum würde letztlich implizieren, dass auch Aktien sich schlecht entwickeln würden.
Weitere Anzeichen für bevorstehende Schwäche
Daneben deute auch die Geldpolitik der Fed darauf hin, dass der Wall Street eine schlechte Performance bevorstehe, warnt The Motley Fool weiter. Die Zentralbank senke die Zinsen "nicht aus einer Laune heraus". Vielmehr komme es zu Zinssenkungen, "wenn deutliche Anzeichen von Problemen erkennbar werden". Die Fed habe seit Beginn dieses Jahrhunderts jeweils im Januar 2001, im September 2007 sowie im Juli 2019 drei Zinssenkungszyklen begonnen. Im Anschluss daran habe es für den S&P 500 645, 538 beziehungsweise 236 Kalendertage gedauert, bis er einen Tiefpunkt erreicht habe. Für das Jahr 2024 visiere die Fed nun erneut drei Zinssenkungen an, was durchaus auf eine Schwäche hinweisen könnte.
Nun bleibt daher abzuwarten, was das neue Jahr 2024 für die US-Wirtschaft sowie den Aktienmarkt bereithält.
Redaktion finanzen.net
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