Also doch: Sony steigt bei Olympus ein

Der Vorstand von Olympus hat Medienberichten zufolge jetzt das Angebot von Sony angenommen, 50 Milliarden Yen (644 Millionen US-Dollar) zu investieren. Im Gegenzug wird der Elektronikriese neue Olympus-Aktien erhalten und mit einer Beteiligung von etwa 10 Prozent zum größten Anteilseigner avancieren.

Laut einem Bericht der Zeitschrift Nikkei wird Sony den Kauf dieser neuen Aktien bis Jahresende abgeschlossen haben. Der Preis soll mehr als 1.400 Yen pro Aktie betragen. Sony wollte diese Meldung nicht kommentieren. Olympus hat lediglich klargestellt, nicht die Quelle dieser Informationen zu sein.

Dieser Deal umfasst auch die Gründung eines Joint Ventures zur Produktion von Endoskopen. Olympus ist in diesem Bereich Weltmarktführer. Für Sony ist dies wiederum eine willkommene Gelegenheit, um Synergieefekte zu nutzen. So könnten zum Beispiel Sonys Bildsensoren auch bei Endoskopen zum Einsatz kommen.

Win-Win Situation

Sony versucht, sein Geschäft zu diversifizieren, nachdem das Unternehmen in den vergangenen vier Geschäftsjahren herbe Verluste eingefahren hat. Im Bereich der Medizintechnik will Sony im Geschäftsjahr per März 2015 einen jährlichen Umsatz von 50 Milliarden Yen generieren.

Olympus war wiederum in eine Schieflage geraten, als bekannt wurde, dass seit 13 Jahren kreative Buchhaltung betrieben wurde, um massive Anlageverluste in Höhe von 117,7 Milliarden Yen zu vertuschen. Erst gestern haben sich drei ehemalige Spitzenmanager von Olympus im ersten Prozess um die Bilanzfälschung schuldig bekannt. Firmenchef Tsuyoshi Kikukawa, Buchprüfer Hideo Yamada und Topmanager Hisashi Mori gaben zu, an der Verschleierung mitgewirkt zu haben. Kikukawa wurde in den Medien zitiert, dass er die volle Verantwortung dafür trage, dass die Verluste nicht offengelegt wurden.

Tokio 28.09.2012 (www.emfis.de)