adidas-Aktie verliert: adidas-Anleger sind trotz starker Nike-Zahlen vorsichtig
Im XETRA-Handel sank der Kurs zuletzt um 0,89 Prozent auf 233,70 Euro. Die Aktien schlugen sich damit im deutlich schwächeren Leitindex DAX aber noch verhältnismäßig gut. Oberhalb der Marke von 240 Euro tun sich adidas seit Monaten schwer.
Der zuletzt schwächelnde Auf den Quartalsbericht des US-Sportartikelherstellers Nike haben am Freitag die Aktien des deutschen Wettbewerbersadidas zunächst nur wenig reagiert. -Konzern hatte im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Umsatz und Gewinn waren aber im Jahresvergleich erneut deutlich zurückgegangen. Am Vorabend nach US-Börsenschluss hatten Nike zunächst deutlich zugelegt, dann aber den Zuwachs ebenso deutlich eingedämmt.
Im US-Leitbarometer Dow Jones Industrial stehen Nike seit Jahresanfang mit einem Minus von 29 Prozent sehr schlecht da. Nur die Anteile des Flugzeugbauers Boeing haben sich noch schwächer entwickelt.
Analyst Jay Sole von der Schweizer Großbank UBS bleibt für Nike auch vorsichtig: Die Zeit sinkender Gewinnschätzungen sei wohl noch nicht vorbei, schrieb er und kürzte das Kursziel von 80 auf 73 US-Dollar. Er nennt zwei Gründe, warum er die Markterwartungen noch für deutlich zu hoch hält: Zum einen würden Zeit und Kosten unterschätzt, die es bedürfe, um die Lagerbestände wieder auf ein gesundes Niveau zu bringen. Zum anderen dürfte sich die Pipeline nicht so schnell mit neuen Produkten füllen, wie von manchen erhofft.
Zu Nike war im Oktober der frühere Top-Manager Elliott Hill aus dem Ruhestand zurückgekehrt und übernahm den Spitzenjob. Zur Strategie seines Vorgängers John Donahoe gehörte, stärker auf Direktverkäufe zu setzen. Die Kehrseite war jedoch, dass der von Nike aufgegebene Regalplatz in Läden durch Produkte von Konkurrenten aufgefüllt wurde. Dadurch wurden die Rivalen mehr von Verbrauchern wahrgenommen.
Nike geht davon aus, dass im laufenden Quartal der Umsatz um einen niedrigen zweistelligen Prozentbereich sinken wird. Analystin Olivia Townsend von JPMorgan sieht die maue Prognose als Chance für adidas, weitere Marktanteile zu gewinnen. Gerade im Lifestyle-Bereich seien die Herzogenauracher sehr stark. adidas sollte 2025 weiter von der Nike-Schwäche profitieren können.
Nike mache für andere Platz zum Wachsen, so reagierte auch der Experte Jörg Frey von Warburg Research in seiner aktuellen Einschätzung zu PUMA SE.
JPM lässt adidas auf 'Overweight' - Profitiert von Nike-Schwäche
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für adidas mit einem Kursziel von 266 Euro auf "Overweight" belassen. Die Marke der Herzogenauracher sei gerade im Lifestyle-Bereich sehr stark, und man profitiere 2025 weiter von der Nike-Schwäche, schrieb Analystin Olivia Townsend in ihrem am Freitag vorliegenden Kommentar zu den Zahlen der Amerikaner. Deren maue Umsatzziele böten adidas die Chance, weitere Marktanteile abzugraben.
FRANKFURT (dpa-AFX)und (dpa-AFX Broker)
Bildquelle: adidas AG, Radu Bercan / Shutterstock.com, JuliusKielaitis / Shutterstock.com