Munich Re-Aktie legt zu: 2024 laut Munich Re-CEO ein Rekordjahr
2024 sei ein "Rekordjahr" gewesen, sagte Vorstandschef Joachim Wenning bei einer Veranstaltung in München. Der DAX-Konzern wird die Ergebnisse für 2024 am 26. Februar veröffentlichen. Er hat sich eine Steigerung des Nachsteuergewinns auf über 5 Milliarden Euro von 4,6 Milliarden im Vorjahr vorgenommen. Nach neun Monaten hatte der Rückversicherer 2024 bereits 4,7 Milliarden Euro verdient.
Auch für das laufende Jahr, für das die Munich Re einen Gewinn von 6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt hat, zeigte sich Wenning zuversichtlich. Die Gewinnsteigerung sieht er sowohl im Versicherungsgeschäft als auch in der Kapitalanlage. So halte das Wachstum in der Schaden-Unfall-Rückversicherung an, wenn auch etwas abgeschwächt gegenüber dem Vorjahr. "Zum anderen profitieren wir von einem anhaltend sehr starken Neugeschäftszuwachs in der Lebens-Rückversicherung", fügte Wenning hinzu. Auch die Erstversicherungstochter Ergo sei auf Kurs. Rückenwind sieht der Manager zudem vom Kapitalanlageergebnis. Die Wiederanlagerendite liege nach wir vor über der laufenden Rendite.
Im Dezember 2025 wird der DAX-Konzern ein neues Strategieprogramm vorstellen, das sich an das bis Ende des Jahres laufende Programm anschließen wird. Im Bereich Rückversicherung wird dieses auf drei Säulen basieren. Zur Schaden-Rückversicherung und Leben-Rückversicherung setzt die Munich Re stärker auf den Bereich "Global Specialty Insurance", der seit 2023 ein eigenes Ressort bildet. Dort wird das weltweite Geschäft in Spezialsparten wie Transport, Cyber, Luft- und Raumfahrt sowie spezialisiertes Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft gebündelt.
"Dass wir für die neue Ambition diese drei Säulen haben, sehen wir als wichtigen strategischen Vorteil, denn wir profitieren durch die Diversifikation und die gewachsenen Optionen, die wir dadurch haben, in den Kerngeschäften sehr deutlich", sagte Vorstandsmitglied Thomas Blunck. "Wir wollen dem Kapitalmarkt möglichst stetige Erträge liefern." Die Schwankungsanfälligkeit etwa der Schaden-Rückversicherung könne durch die drei Säulen besser als bisher ausgeglichen werden. Zudem seien die Wachstumsoptionen größer geworden.
Wachstumsmöglichkeiten für das globale Spezialversicherungsgeschäft sieht Blunck vor allem in Europa und Asien. Auch Akquisitionen seien möglich, "zu einem vernünftigen Preis".
In der Leben-Rückversicherung sei ein "gutes, stetiges Wachstum der Erträge" zu erwarten, so Blunck weiter. In der Schaden-Rückversicherung habe die Munich Re zwar bereits hohe Marktanteile, "aber auch in dieser Erneuerung haben wir gesehen, dass es einen Kapazitätsbedarf gibt", sagte der Manager.
Deutsche Rückversicherer gefragt - HSBC-Studie, Munich-Ausblick
Die Aktien deutscher Rückversicherer haben am Mittwoch von Kaufempfehlungen der britischen Großbank HSBC profitiert. Als positive Nachricht kam hinzu, dass Munich Re in den kommenden Jahren mit weiterem Gewinnwachstum rechnet. Die Munich Re-Aktie zeigt sich via XETRA zeitweise 4,07 Prozent höher bei 522,00 Euro, Hannover Rück stiegen um 2,80 Prozent. Swiss Re gewinnen in Zürich um 1,29 Prozent auf 137,60 Franken, ohwohl hier HSBC umgekehrt die bisherige Kaufempfehlung aufgabe.
Der Preiszyklus der Rückversicherungsbranche gehe in die nächste Phase, erwähnte Faizan Lakhani in seiner Studie angesichts dessen, dass die Preise für die Versicherungsleistungen zuletzt vom Höhepunkt zurückgekommen seien. Etwas sinkende Raten änderten nicht viel an den Marktbedingungen und einer gesunden Profitabilität, doch es sei an der Zeit, um die Präferenzen in der Rückversicherungsbranche neu zu ordnen. Seine neuen Favoriten lauten Munich Re und Hannover Rück, letztere sei üblicherweise eine gute Wahl für einen schwächeren Preiszyklus.
Bei Munich Re lobte Lakhani derweil den besonders großen Spielraum für weitere Kapitalrückflüsse. Vorstandschef Joachim Wenning hatte am Vorabend in München gesagt, sein Unternehmen sei mit dem Gewinnwachstum noch nicht am Ende der Fahnenstange. Genaueres will er im Dezember verraten, wenn eine neue Mehrjahresstrategie vorgestellt werden soll. Für 2025 hat sich Wenning sechs Milliarden Euro Gewinn vorgenommen. 2024 sollen es mehr als fünf Milliarden Euro gewesen sein.
DOW JONES / FRANKFURT (dpa-AFX)
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