Commerzbank-Aktie tiefer: Commerzbank-Vize sieht Unicredit-Deal als rein inländische Konsolidierung

22.11.2024 17:54:00

Eine Übernahme der Commerzbank durch Unicredit wäre nach Ansicht des stellvertretenden Commerzbank-CEO Michael Kotzbauer keine Konsolidierung auf europäischer Ebene.

"Wenn man sich den Fall von Unicredit und Commerzbank anschaut - wenn es einen gäbe - würden wir eine reine Binnen-Konsolidierung sehen", sagte Kotzbauer beim European Banking Congress in Frankfurt. Es gebe keine Bankenunion in Europa, durch die Größenvorteile einer solchen Transaktion gehoben werden könnten.

Sollte Unicredit einen Übernahmevorschlag machen, würde man diesen offen prüfen, so der Manager weiter. Die Commerzbank sei unterdessen überzeugt von ihrer eigenen Strategie, an der derzeit gearbeitet werde, und habe in den vergangenen vier Jahren viel für die Schaffung von Werten für die Stakeholder getan.

Die italienische Bank Unicredit ist derzeit mit 9 Prozent an der Commerzbank beteiligt und hat sich über Finanzinstrumente Zugriff auf insgesamt 21 Prozent gesichert. CEO Andrea Orcel wirbt für eine Übernahme der Commerzbank. Unicredit hat mit der Hypovereinsbank bereits ein großes Deutschland-Geschäft.

Kukies bekräftigt Kritik an Unicredit für Vorgehen bei Commerzbank

Bundesfinanzminister Jörg Kukies hat das Vorgehen von Unicredit bei der Commerzbank abermals kritisiert. Gleichzeitig wehrt er sich gegen Vorwürfe, dass ausländische Investitionen im deutschen Bankensektor nicht erwünscht seien. "Wir haben in Deutschland einen sehr lebhaften Markt für Investitionen in den deutschen Bankensektor", sagte Kukies beim European Banking Congress in Frankfurt. Er kritisierte das intransparente Vorgehen der italienischen Bank.

"In diesem speziellen Fall ist das, was die deutsche Regierung und die deutsche Opposition kritisiert haben, der feindliche Ansatz und die Tatsache, dass es nicht angekündigt wurde und nicht transparent war", sagte er. "Kein Land würde ein solches Verhalten bei einer Übernahme einer systemischen Bank zulassen."

Die italienische Bank Unicredit ist derzeit mit 9 Prozent an der Commerzbank beteiligt und hat sich über Finanzinstrumente Zugriff auf insgesamt 21 Prozent gesichert. Sie hat Anteile übernommen, die der Staat über die Finanzagentur des Bundes verkauft hat. Unicredit-CEO Andrea Orcel wirbt für eine Übernahme der Commerzbank. Die Commerzbank-Aktie verlor im XETRA-Handel letztlich 1,54 Prozent auf 15,35 Euro.

DOW JONES

Bildquelle: Julia Schwager/Commerzbank AG, Frank Gaertner / Shutterstock.com, Commerzbank AG, Thomas Lohnes/Getty Images

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