QIX Deutschland: Warum TeamViewer ein starkes Schlussquartal hinlegt

10.01.2025 15:25:29

Trotz eines unerwartet starken US-Arbeitsmarktberichts liegt der QIX Deutschland am Freitag leicht im Plus bei 15.625 Punkten.

Softwareentwickler TeamViewer übertrifft mit vorläufigen Eckdaten das 2024er- Umsatzziel, die Aktie reagiert darauf mit einem 10,0 %-igen Kurssprung. BMW kann in 2024 seinen US-Absatz um 2,5 % auf insgesamt 371.340 Fahrzeuge steigern, und damit dort das 2. Jahr in Folge einen neuen Verkaufsrekord einfahren.

Deutliche Kursgewinne von gut 10,0 % verzeichnete bereits am Mittwoch im Qualitäts-Index die Aktie von TeamViewer, und auch heute liegt sie mit 0,3 % im Plus bei aktuell 10,24 Euro. Beflügelt wurden die Anteilscheine des Software- und IT-Spezialisten dabei von einem unerwartet starken Schlussquartal. Laut vorläufigen Daten war demnach der Umsatz im gesamten Jahr dank zahlreicher Aufträge von Großkunden um gut 7,0 % auf etwa 671,0 Mio. Euro geklettert. Dies war für viele überraschend, schließlich hat TeamViewer seit einigen Quartalen mit der zurückhaltenden Spendierfreude der Kunden zu kämpfen. Die schwierige konjunkturelle Lage und Unsicherheit schlägt sich dabei vermehrt vor allem im Mittelstand nieder. Aber auch die operative Marge, die am Mittwoch mit verkündet wurde, konnte überzeugen. Denn der Vorstand sieht TeamViewer den Eckdaten zufolge mit einer EBITDA-Rendite von 44,0 % voll im Plan. Das Margenziel hatte der Manager des Softwareentwicklers, der mit seinen Produkten zur Vernetzung und Verbesserung des IT-Servicebereichs beiträgt, erst Anfang November etwas angehoben. Wir sind zufrieden mit unseren Ergebnissen, und die Pipeline für das 4. Quartal sieht gut aus, betonte er zudem. Vor allem die US-Wahl dürfte für weniger Unsicherheit im Markt gesorgt haben. Teamviewer begründete den überraschend guten Umsatzverlauf in 2024 am Mittwoch zudem auch mit den unerwartet starken ""Billings" von circa 700,0 Mio. Euro. Diese wurden wohl insbesondere aufgrund von Vertragsabschlüssen mit Großkunden innerhalb der letzten Wochen verbucht. Endgültige Geschäftszahlen werden dann am 12. Februar vorgelegt.

Zuletzt konnte Teamviewer allerdings ungeachtet aller Wachstumspotenziale mit der Ankündigung der bisher größten Akquisition des IT-Unternehmens 1E nicht punkten. Zwar bietet die künftige britische Tochter in erster Linie Software zur automatischen Erkennung und Behebung von IT-Problemen an, was eigentlich gut zum eigenen Portfolio passt. Bei dem Deal, der mit Schulden finanziert werden soll, kommt aber wohl der Unternehmenswert von 1E mit 720,0 Mio. USD (682,0 Mio. Euro) nicht gut an. Für TeamViewer ist 1E aber auch deshalb interessant, weil das Unternehmen zwar seinen Sitz in London hat, der Großteil der Kunden sich aber vor allem in Nordamerika befindet. Der TeamViewer-Chef rechnet nach dem für Anfang 2025 angepeilten Abschluss des 1E-Deals zunächst mit einem Integrationsjahr. Ab 2026 sollen dann die ersten Umsatzsynergien erreicht werden. Aber schon in 2023 konnte TeamViewer mit einer Nettomarge von 18,0 % überzeugen. Die Aktie befindet sich damit auch zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Starke Zugewinne von 2,5 % auf 77,40 Euro kann im Qualitäts-Index am Freitag dagegen die Aktie von BMW verbuchen. Unterstützung bekommen die Papiere des Autobauers dabei von den jüngsten Q4-Absatzzahlen für Nordamerika. Dort hatten traditionelle Modelle den Absatz von BMW angetrieben, während die Verkaufszahlen von E-Autos enttäuschten. Letztlich konnte das Unternehmen im Schlussquartal mit seiner Sparte BMW Passenger Cars in der Region ein Absatzplus von rund 13,0 % zum Vorjahr auf 51.260 Fahrzeuge vermelden. Das Geschäft mit Light Trucks und der Marke MINI lief mit 6,0 % und -18,0% in Q4 aber unterschiedlich. Im Gesamtjahr 2024 stiegen die Verkäufe von BMW aber um 2,5 % auf insgesamt 371.340 Einheiten im Vergleich zu 362.240 im Jahr zuvor. Für die Münchner war dies immerhin in den USA das 2. Jahr in Folge ein neuer Verkaufsrekord. Und mit 4 vollelektrischen Modellen auf dem Markt hat der Produzent von Premiumfahrzeugen in den letzten 12 Monaten zudem auch noch einen neuen US-Jahresrekord bei E-Autos aufgestellt. Die BMW-Group konnte dabei mit einem Plus von 12,0 % auf einen Gesamtabsatz von 50.980 Fahrzeugen erstmals die Marke von 50.000 Einheiten überschreiten. Zudem wurden zusätzlich noch 19.390 Plug-in-Hybrid-Modelle abgesetzt. Am Ende führte in 2024 die Verkaufsliste mit einem Plus von 3,6 % auf 22.580 Fahrzeuge das Modell "BMW i4" an. Der Absatz von E-Autos soll aber nicht nur weiter vorangetrieben werden, bei BMW soll dieser sogar zum echten Wachstumstreiber werden. Das Papier ist jedenfalls mit dem aktuellen 7er-KGV auch weiterhin ein Schnäppchen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

Bildquelle: Traderfox

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