Continental-Aktie dennoch unter Druck: Continental übertrifft Erwartungen bei Marge und Dividende

04.03.2025 13:16:51

Continental hat im abgelaufenen Gesamtjahr angesichts des schwierigen Umfelds in der Autobranche weniger umgesetzt, operativ aber mehr verdient und die Markterwartungen übertroffen.

Auch unter dem Strich konnte der DAX-Konzern den Gewinn noch leicht steigern. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,50 nach 2,20 Euro je Aktie im Vorjahr erhalten. Analysten haben im Konsens nur mit 2,28 Euro je Anteilsschein gerechnet.

Im abgelaufenen Jahr sank der Umsatz laut Mitteilung um 4,1 Prozent auf 39,8 Milliarden Euro, die bereinigte operative Rendite verbesserte Continental dagegen auf 6,8 von 6,1 Prozent. Analysten haben beim Umsatz etwas mehr, bei der Marge aber nur mit 6,6 Prozent gerechnet.

Im neuen Gesamtjahr rechnet Conti in der Mitte der Prognosespanne mit einer weiteren Verbesserung der Profitabilität: Die bereinigte operative Rendite soll zwischen rund 6,5 und 7,5 Prozent liegen. Der Umsatz dürfte den weiteren Angaben zufolge dieses Jahr einen Wert zwischen rund 38,0 Milliarden bis 41,0 Milliarden Euro erreichen.

Continental peilt dank Stellenstreichungen mehr Ertragskraft im Autogeschäft an

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental geht dank des Sparkurses mit Tausenden Stellenstreichungen für dieses Jahr von einer Margenerholung in seinem Autozuliefergeschäft aus. Die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern der seit langem schwächelnden Sparte soll sich dadurch auf 2,5 bis 4,0 Prozent verbessern, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Die Autozulieferung steht vor der Abspaltung über einen reinen Spin-Off an der Börse. Die Hannoveraner haben in der Sparte den Rotstift angesetzt und streichen mehr als 10.000 Stellen in Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung. Im vergangenen Jahr fiel die bereinigte operative Marge in dem Geschäft trotz einer Verbesserung von 2,0 auf 2,3 Prozent weniger gut aus als von Conti zuletzt selbst erhofft und als von Analysten erwartet.

Den Gesamtumsatz taxiert Conti-Chef Nikolai Setzer 2025 auf 38 bis 41 Milliarden Euro. 2024 war der Erlös um 4,1 Prozent auf 39,7 Milliarden Euro geschrumpft, insbesondere wegen der schlechten Lage in der weltweiten Automobilindustrie. Die Profitabilität im Konzern stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent und fiel damit etwas besser als von Analysten erwartet aus.

Der Gewinn unterm Strich blieb aufgrund von Steuereffekten mit 1,2 Milliarden Euro dagegen nur stabil. Die Dividende soll allerdings von 2,20 auf 2,50 Euro steigen.

Vorstandschef Nikolai Setzer sagte in der Pressekonferenz, der Konzern prüfe jetzt mit den Kunden die nächsten Schritte. Trump will mit den Zöllen mehr Produktion in die USA zurückholen.

Die Hannoveraner haben ohnehin seit Jahren Schwierigkeiten in dem Geschäft mit Autoteilen wie Bremsen, Elektronik und Innenraumelementen. In der Sparte haben sie den Rotstift angesetzt und streichen mehr als 10.000 Arbeitsplätze in Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung. Das Geschäft soll bis Ende dieses Jahres über einen reinen Spin-Off an der Börse abgespalten werden und daher bis dahin finanziell auf eigenen Füßen stehen. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen bis 2027 auf weniger als 10 Prozent vom Umsatz fallen.

In der jüngeren Vergangenheit musste häufig die lukrative Reifensparte Geld für die Autozulieferung mitverdienen. Diese soll mit dem allgemeinen Industriegeschäft der Kunststofftechniksparte Contitech im Stammkonzern verbleiben. Die Hauptversammlung muss der Abspaltung noch zustimmen. Nach Angaben von Schick im Gespräch mit den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa findet am 12. März eine Aufsichtsratssitzung statt, Ende April muss dann noch die Hauptversammlung dem Vorhaben zustimmen.

"Wir haben die Umsatzerwartung 2025 eher vorsichtig geplant", sagte Schick zum Autozuliefergeschäft. Alle Aufträge müssten schließlich die finanziellen Vorgaben der Profitabilität erfüllen. "Die Planung, die wir haben, ist gut erreichbar." Im schwierigen Umfeld sei Conti gut aufgestellt. In China will das Unternehmen den Auftragseingang mit den dortigen Elektroautobauern ausbauen. "Der Marktanteilsrückgang der internationalen Hersteller macht auch uns zu schaffen", sagte Schick.

Die Continental-Aktie gab via XETRA im Dienstagshandel zeitweise dennoch kräftig nach und notierte zuletzt 9,13 Prozent im Minus bei 63,08 Euro. Dabei dürften auch die in Kraft getretenen US-Zölle gegen Mexiko eine Rolle spielen, ein wichtiger Standort von Conti für die Produktion auf dem nordamerikanischen Markt.

JPMorgan-Analyst Jose Asumendi sprach von soliden Resultaten, die weitgehend im Einklang mit den Konzernprognosen lägen. Die Kostensenkungen erlaubten in der Autozulieferung im neuen Jahr trotz der herausfordernden Marktsituation zumindest eine Marge auf Vorjahresniveau zu erzielen.

Die Autozulieferung ist seit langem das Sorgenkind des Dax-Konzerns. Das Geschäft soll bis Ende dieses Jahres über einen reinen Spin-Off an der Börse abgespalten werden und daher bis dahin finanziell auf eigenen Füßen stehen. In der jüngeren Vergangenheit musste häufig die lukrative Reifensparte Geld für die Autozulieferung mitverdienen. Diese soll mit dem allgemeinen Industriegeschäft der Kunststofftechniksparte Contitech im Stammkonzern verbleiben. Die Hauptversammlung muss der Abspaltung des Autoteils noch zustimmen.

DOW JONES /

HANNOVER (dpa-AFX)

Bildquelle: Nils Versemann / Shutterstock.com, Continental, 360b / Shutterstock.com

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