Tesla-Aktie bricht zweistellig ein: Was den Musk-Konzern belastet
Die Aktien des Elektroautobauers Tesla setzen mit Verlusten an der NASDAQ von zeitweise 14,12 Prozent auf 225,58 US-Dollar ihre Talfahrt fort. Für 2025 steht schon ein Wertverlust von rund 44 Prozent zu Buche. Nach Einschätzung des chinesischen Branchenverbands China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) leidet Tesla auch unter dem politischen Engagement von Konzernchef Elon Musk insbesondere für US-Präsident Trump. Nicht nur in China, auch in Europa ging der Absatz des Unternehmens zuletzt gegen den Branchentrend deutlich zurück.
Analysten ziehen die Reißleine
Börsianer verwiesen als Belastung für Tesla darauf, dass Analysten wie Ben Kall von Robert W. Baird & Co. bereits damit begonnen haben, ihre Schätzungen zu senken. Der Experte Joseph Spak von der Schweizer Großbank UBS kappte insbesondere seine Auslieferungsprognosen für das erste Quartal und das Gesamtjahr. Für die Markterwartung sieht er beim Ergebnis je Aktie ein Rückschlagrisiko von etwa 30 Prozent.
Hintergrund der skeptischen Kommentare sind zum einen Teslas Probleme in China. In dem weltweit größten Markt für Elektroautos gehören die Amerikaner zu den Herstellern, die darum kämpfen, mit dem einheimischen Champion BYD Co. Schritt zu halten.
In anderen großen E-Auto-Märkten schadet die Kritik am Vorstandsvorsitzenden Elon Musk dem Ansehen der Marke. In Deutschland beispielsweise brachen die Zulassungen in den ersten beiden Monaten des Jahres um 70 Prozent ein, nachdem sich Musk in umstrittener Art und Weise zu den Bundestagswahlen geäußert hatte.
Überhaupt fürchten Anleger, dass sich Musk mit seinem Agieren auf politischer Ebene verzettelt und sich nicht genug um Tesla kümmert. Denn der schwerreiche Unternehmer treibt aktuell mit dem ans Weiße Haus angeschlossenen Department of Government Efficiency (Doge) den Umbau des Staatsapparats samt Massenentlassungen voran.
Nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn bewegen sich die Aktien von Tesla mittlerweile auf dem Niveau von Oktober letzten Jahres. Seit dem Rekordhoch bei knapp 489 Dollar Mitte Dezember 2024 haben die Anteilsscheine mittlerweile mehr als die Hälfte an Wert verloren. Damit sind auch die Gewinne nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Anfang November mittlerweile komplett ausradiert.
Aus markttechnischer Sicht mahnt es derzeit zur Vorsicht, dass der Aktienkurs von Tesla Ende Februar auch noch unter die viel beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie gerutscht ist, die den langfristigen Trend beschreibt. Wichtige kurz- und mittelfristige Trendlinien waren bereits zuvor gerissen worden.
NEW YORK (dpa-AFX)
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