Mercedes-Benz-Aktie etwas schwächer: Mercedes-Chef fordert EU-Zölle auf E-Autos aus China zu verschieben

21.10.2024 14:47:39

Der Chef des Autobauers Mercedes-Benz, Ola Källenius, fordert im Zollstreit der EU mit China einen Aufschub der geplanten Maßnahme.

"Wir brauchen mehr Freihandel statt neuer Handelshemmnisse. Deshalb ist eine Lösung wichtig, die sowohl der EU als auch China gerecht wird", sagte Källenius der "Bild". "Die Verhandlungen dafür brauchen Zeit. Um sie nicht zu gefährden, sollte die EU die Vollstreckung der geplanten Zölle verschieben."

Anfang des Monats hatte eine ausreichende Mehrheit der EU-Staaten für Zusatzzölle auf Elektroautos aus China gestimmt - Deutschland stimmte dagegen. Ob die Einfuhrzölle Anfang November in Kraft treten werden, liegt damit in der Hand der EU-Kommission. Sie beklagt, dass China mit hohen Subventionen den Preis von E-Autos aus der Volksrepublik künstlich drückt und damit ein Schaden für die europäische Industrie droht. Wird noch rechtzeitig eine Lösung mit China am Verhandlungstisch erreicht, können die Zölle gestoppt werden.

Mercedes-Benz eröffnet mit Scholz Batterie-Recyclingfabrik

Mercedes-Benz hat im badischen Kuppenheim seine erste Recyclingfabrik für Batterien aus E-Autos eröffnet. In der südlich von Karlsruhe gelegenen Fabrik sollen künftig Wertstoffe für jährlich mehr als 50.000 neue Batteriemodule wiedergewonnen werden, wie der Autobauer mitteilte.

Die Fabrik verbinde zwei Leidenschaften der Deutschen miteinander: Das Auto und das Recyclen, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der das Werk zuvor besichtigte und sich bei einem Rundgang mit Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius die Prozesse erklären ließ. Was Mercedes in Kuppenheim vorhabe, ergebe Sinn, sagte Scholz. Källenius bezeichnete die Fabrik laut Mitteilung als "Meilenstein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit bei Rohstoffen".

Wie funktioniert das Batterie-Recycling?

Die Fabrik decke mit ihrem Konzept alle Schritte vom Zerkleinern der Batteriemodule bis hin zum Trocknen und Aufbereiten der Wertstoffe ab, teilte der Stuttgarter Autobauer mit. Mercedes rechnet mit einer Rückgewinnungsquote von mehr als 96 Prozent.

Beim mechanischen Verfahren würden zunächst Kunststoffe, Kupfer, Aluminium und Eisen sortiert. Im nachgelagerten Verfahren würden dann die Metalle Kobalt, Nickel und Lithium einzeln extrahiert. Diese Rezyklate hätten Batteriequalität und seien damit für die Herstellung neuer Batteriezellen geeignet, teilte Mercedes mit.

Mit Blick auf den Hochlauf der E-Mobilität dürfte das Recycling in den nächsten Jahren immer wichtiger werden. Die Batterien können zunächst zwar noch im sogenannten "Second Life" zum Beispiel als Speicher genutzt werden. Durch das Recycling könnte dann aber später beispielsweise die Rohstoffabhängigkeit Deutschlands, insbesondere von asiatischen Ländern, reduziert werden.

Im XETRA-Handel steigt die Mercedes-Benz-Aktie zeitweise um minimale 0,56 Prozent auf 56,98 Euro.

/swe/DP/mis

STUTTGART (dpa-AFX)

Bildquelle: THOMAS KIENZLE/AFP/Getty Images, Taina Sohlman / Shutterstock.com, noomHH / Shutterstock.com

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