Jobzufriedenheit in Deutschland: Ein Drittel der Arbeitnehmer würde sich heute anders entscheiden

19.12.2024 03:37:07

Eine aktuelle Umfrage der ManpowerGroup Deutschland beleuchtet die Zufriedenheit der Deutschen mit ihrer Berufswahl. Die Ergebnisse zeigen, dass ein signifikanter Teil der Bevölkerung rückblickend anders entscheiden würde.

Allgemeine Zufriedenheit mit der Berufswahl

Laut der Umfrage würden 57 Prozent der Befragten erneut denselben Beruf wählen, wobei 26 Prozent dies mit "auf jeden Fall" und 31 Prozent mit "eher ja" beantworteten. Im Gegensatz dazu gaben 31 Prozent der Teilnehmer an, ihren aktuellen oder früheren Beruf nicht noch einmal wählen zu wollen, mit 21,5 Prozent "eher nein" und 9,7 Prozent "auf gar keinen Fall". 12 Prozent der Studienteilnehmer waren unsicher in ihrer Antwort.

Altersabhängige Unterschiede in der Berufszufriedenheit

Die Zufriedenheit variiert dabei deutlich zwischen den Altersgruppen. Besonders zufrieden sind die 25- bis 34-Jährigen, von denen 61 Prozent angaben, ihren Beruf erneut wählen zu wollen. Dagegen sind die 45- bis 54-Jährigen am unzufriedensten; 35 Prozent dieser Gruppe würden sich nicht noch einmal für denselben Beruf entscheiden.

Geschlechtervergleich: Unterschiede in der Berufszufriedenheit

Auch zwischen den Geschlechtern zeigen sich Unterschiede: 34 Prozent der befragten Frauen würden ihren aktuellen Beruf nicht erneut wählen, während dies bei den Männern nur 28 Prozent betrifft. Zudem würden 64 Prozent der verheirateten Personen wieder denselben Beruf ergreifen, verglichen mit lediglich 50 Prozent der ledigen Befragten. Bei geschiedenen Teilnehmern würden 37 Prozent ihre Berufswahl nicht wiederholen.

Regionale Unterschiede in der Berufszufriedenheit

Regional betrachtet sind die Befragten im Osten Deutschlands zufriedener mit ihrer Berufswahl als die im Westen. 62 Prozent der Ostdeutschen würden denselben Beruf erneut wählen, verglichen mit 56 Prozent der Westdeutschen. Eine besonders hohe Zufriedenheit zeigten Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt (71 Prozent), Brandenburg (69 Prozent) und Berlin (65 Prozent). Demgegenüber waren die Befragten in Rheinland-Pfalz (47 Prozent Unzufriedenheit), Nordrhein-Westfalen (33 Prozent) und Bayern (32 Prozent) am wenigsten zufrieden mit ihrer Berufswahl.

Folgen der Unzufriedenheit: Jobwechsel als Option

Die Unzufriedenheit mit der Berufswahl führt bei vielen zu Überlegungen hinsichtlich eines Jobwechsels. Laut dem Global Talent Barometer der ManpowerGroup zieht knapp ein Drittel (31 Prozent) der deutschen Befragten einen Wechsel des Arbeitsplatzes in Betracht. Besonders zum Jahreswechsel reflektieren viele über ihre berufliche Situation und planen mögliche Veränderungen für das kommende Jahr.

Strategien zur Mitarbeiterbindung und Stressreduktion

Unternehmen können Maßnahmen ergreifen, um die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter zu steigern und somit die Mitarbeiterbindung zu fördern. Ein zentrales Element dabei ist die Verringerung von Stress am Arbeitsplatz. Fast die Hälfte (48 Prozent) der Arbeitnehmer in Deutschland erlebt täglich Stress bei der Arbeit. Studien zeigen, dass Beschäftigte mit weniger täglichem Stress doppelt so häufig in ihrem aktuellen Job verbleiben. Daher ist effektives Stressmanagement entscheidend für die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

Bildquelle: fizkes / Shutterstock.com, Antonio Guillem / Shutterstock.com

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