Carl Zeiss Meditec-Aktie in Rot: Schwächere Nachfrage im Geschäftsjahr - Dividende wird gekürzt
Hinzu kam eine rückläufige Nachfrage im Gerätegeschäft. Der Umsatz schrumpfte in den zwölf Monaten bis Ende September im Jahresvergleich um 1,1 Prozent auf knapp 2,07 Milliarden Euro, wie Carl Zeiss Meditec am Mittwoch in Jena mitteilte. Der operative Gewinn (Ebit) ging von 348,1 Millionen auf 194,5 Millionen Euro zurück. Analysten hatten hier mehr erwartet. Belastend wirkten sich dabei Sondereffekte im Zusammenhang mit der jüngsten Übernahme von Dutch Ophthalmic Research Center (D.O.R.C.), hieß es.
Aufgrund des deutlich geringeren Gewinns und der erstmalig entstandenen Nettofinanzverschuldung im Zusammenhang mit dem Zukauf will das Management deutlich weniger an die Aktionäre ausschütten. Die Dividende soll 0,60 Euro je Aktie betragen nach 1,10 Euro im Vorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr bleibt der Vorstand vorsichtig. Inklusive des zusätzlichen Beitrags aus der ganzjährigen Konsolidierung von DORC erwartet er nur ein moderates Umsatzwachstum. Das operative Ergebnis (Ebita) dürfte sich stabil bis leicht höher entwickeln. Im Vorjahr betrug es 248,9 Millionen Euro.
Ausblick von Carl Zeiss Meditec schickt Aktie auf Tief seit 2018
Der Geschäftsausblick von Carl Zeiss Meditec hat den Anlegern am Mittwoch die vorweihnachtliche Stimmung verhagelt. Der zögerliche Stabilisierungsversuch der Aktien der Jenaer wurde mit einem Kurseinbruch von zeitweise mehr als 14 Prozent jäh ausgebremst. Mit 52,80 Euro galt es einen neuen Tiefststand seit dem Frühjahr 2018 zu verkraften.
UBS-Experte Graham Doyle fand in seinem ersten Kommentar deutlich Worte. So seien die Aussagen des Managements über das generell schwache Marktumfeld und anhalten Druck im China-Geschäft schon ein Stimmungsdämpfer. Aber eine weitere massive Korrektur des Marktkonsenses, die mit dem enttäuschenden operativen Ergebnisausblick auf 2025 drohe, dürfte die Laune "weiter erodieren". Die avisierten Ziele lägen um mehr als 10 Prozent unter den Erwartungen.
Auch Anchal Verma von JPMorgan rechnet mit niedrig-zweistelligen Korrekturen der durchschnittlichen Margenprognose am Markt. Anders als der neutral einstufende UBS-Kollege Doyle sieht Verma Carl Zeiss ohnehin als "Underweight"-Position. Sein Kursziel liegt mit 45 Euro auf einem Niveau, das zuletzt 2017 gehandelt worden war. Die Carl Zeiss Meditec-Aktie notiert via XETRA zeitweise 8,35 Prozent tiefer bei 56,30 Euro.
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JENA (dpa-AFX)
Bildquelle: Carl Zeiss Meditec