Warum sich immer mehr E-Autofahrer wieder Verbrenner wünschen

14.11.2024 22:03:00

Die Begeisterung für Elektroautos flaut ab: Hohe Strompreise, Reichweitenprobleme und Ladefrust führen dazu, dass sich immer mehr Besitzer von Elektrofahrzeugen vom Traum der Elektromobilität verabschieden.

Steigende Stromkosten

Was früher als klarer Kostenvorteil galt, hat sich durch die aktuelle Energiekrise ins Gegenteil verkehrt. Viele E-Autofahrer waren davon ausgegangen, dass das Laden ihrer Fahrzeuge erheblich günstiger sei als das Tanken von Benzin oder Diesel. Doch die Energiepreise haben in den letzten Jahren stark angezogen, und das Laden an öffentlichen Säulen ist teils sogar teurer geworden als der Betrieb eines sparsamen Verbrenners. Diese Entwicklung stellt die Rentabilität von Elektroautos infrage und enttäuscht viele, die auf Kosteneffizienz gesetzt hatten.

Besonders betroffen sind Pendler, die häufig unterwegs sind und auf teure Schnellladestationen angewiesen sind. Die Preisunterschiede zwischen dem Laden zu Hause und an öffentlichen Säulen sind erheblich und wirken abschreckend.

Reichweitenangst

Die Reichweitenproblematik von Elektroautos bleibt, trotz technologischer Fortschritte, ein massiver Unsicherheitsfaktor. Vor allem auf längeren Reisen bleibt die "Reichweitenangst" ein ständiger Begleiter. Laut dem Bericht der Frankfurter Rundschau kann sich die Akkuleistung bei extremen Temperaturen oder schwerer Beladung drastisch verringern. Diese Einschränkungen machen E-Autos für Urlaubsreisen oder regelmäßige Langstreckenfahrten unattraktiv.

Selbst modernere Modelle, die größere Reichweiten versprechen, können die Sorgen nicht vollständig zerstreuen. Ladepausen, die oftmals länger als gewünscht dauern, führen dazu, dass viele Fahrer wieder über einen Wechsel zum klassischen Verbrenner nachdenken.

Ladeinfrastruktur

Während sich die Ladeinfrastruktur in Großstädten zunehmend verbessert, bleibt sie in vielen ländlichen Regionen ein großes Problem. Fahrer auf dem Land haben häufig Schwierigkeiten, eine funktionierende Ladesäule zu finden. Laut Frankfurter Rundschau kommen hier oft Wartezeiten und defekte Ladesäulen hinzu, was den Alltag für E-Autofahrer erheblich erschwert. Besonders Pendler, die keine Möglichkeit haben, zu Hause zu laden, sind auf das öffentliche Netz angewiesen und empfinden den alltäglichen Ladeaufwand als anstrengend. Der Frust über eine unzureichend ausgebaute Ladeinfrastruktur treibt einige zurück zu bewährten Verbrennern.

Enttäuschung bei tatsächlicher Leistung

Viele Käufer von Elektroautos erleben Enttäuschung, wenn die tatsächliche Leistung und Reichweite der Fahrzeuge nicht mit den Erwartungen übereinstimmen, die aufgrund der offiziellen Herstellerangaben entstanden sind. Die in der Werbung oder in den technischen Daten versprochenen Reichweiten können unter realen Bedingungen erheblich abweichen, das zeigt ein Vergleich der Zeitschrift AutoBild. Von 61 Modellen wurden 53 bei einer längeren Autobahnfahrt mit einer Reisegeschwindigkeit von 130 km/h den Herstellerangaben nicht gerecht. Faktoren wie Witterungseinflüsse, Fahrverhalten oder die Nutzung von Heizung und Klimaanlage reduzieren die Reichweite oft spürbar, was den Kunden abschrecken könnte, wenn die tatsächliche Leistung nicht bekannt ist.  

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Andrey_Popov / Shutterstock.com, Daniel Krason / Shutterstock.com

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