Analyst sieht günstiges Umfeld für Risikoanlagen wie Aktien und Kryptowährungen
• Konjunkturdaten und Unternehmensgewinne ohne negative Überraschungen
• US-Zinspolitik im Fokus
• Analyst sieht günstiges Umfeld für Risikoanlagen
Thomas Hainlin, Senior Investment Strategist bei der U.S. Bank Asset Management Group, sagte in einem Telefoninterview, dass es zuletzt weder bei den Arbeitsmarktdaten noch bei der Inflation oder den Unternehmensgewinnen negative Überraschungen gegeben habe, was ein günstiges Umfeld für Risikoanlagen wie Aktien und Kryptowährungen geschaffen habe, wie MarketWatch berichtet.
Keine negativen Überraschungen
Im November hat die US-Wirtschaft 227.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und damit die Prognose übertroffen. Es gab jedoch auch Warnsignale: So legte die Arbeitslosenquote im November um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent zu. Daneben stiegen sie Löhne, die Einfluss auf die allgemeine Preisentwicklung haben und die Teuerung verstärken können, im Monatsvergleich im November um 0,4 Prozent und damit stärker als erwartet.
Der Verbraucherpreisindex für alle städtischen Verbraucher stieg laut U.S. Bureau of Labor Statistics im November saisonbereinigt um 0,3 Prozent, nachdem er in den vorangegangenen vier Monaten jeweils um 0,2 Prozent gestiegen war. In den letzten 12 Monaten stieg der Gesamtindex für alle Güter um 2,7 Prozent, nachdem er in den 12 Monaten bis Oktober um 2,6 Prozent gestiegen war. Der Index für alle Posten ohne Nahrungsmittel und Energie stieg im November um 0,3 Prozent, wie in jedem der drei Vormonate, während er in den letzten 12 Monaten um 3,3 Prozent stieg.
US-Zinspolitik im Fokus
Jay Hatfield, Gründer und Geschäftsführer von Infrastructure Capital Advisors, erklärte laut MarketWatch, dass es vor ein paar Wochen noch "viel Skepsis gegenüber einer Zinssenkung im Dezember" gegeben habe, die Leute aber "wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren" würden.
Die US-Notenbank hat den Leitzins am Mittwoch zum dritten Mal in Folge gesenkt. Wie bereits im Voraus erwartet handelte es sich um einen kleinen Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt der Leitzins nun in einem Korridor zwischen 4,25 bis 4,5 Prozent.
Für das kommende Jahr erwarten Analysten allerdings, dass die Fed bei weiteren Zinssenkungen auf die Bremse treten dürfte, was unter anderem mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus zusammenhängt. Seine Pläne, wie zum Beispiel die Einführung weitreichender Zölle, könnten laut Einschätzungen von Experten zu einer höheren Inflation führen, was wiederum den Handlungsspielraum der US-Notenbank für Zinssenkungen einschränken könnte. Hainlin gehe davon aus, dass die Fed Anfang 2025 eine weitere Zinssenkung vornehmen werde.
Günstiges Umfeld für Risikoanlagen
"Uns gefällt nach wie vor das Zusammentreffen von niedrigeren Zinsen, nachlassender Inflation und steigenden Unternehmensgewinnen, die das gesamte Aktienspektrum, von großen über mittlere bis hin zu kleinen und ausländischen Aktien, beflügeln", zitiert MarketWatch Hainlin. "Wir empfehlen unseren Kunden daher, ihre Portfolios wachstumsorientiert zu gestalten. Verkaufen Sie einige der festverzinslichen Kernwerte in Ihrem Portfolio und fügen Sie bis zum Jahresende und Anfang des nächsten Jahres Aktien hinzu", so der Stratege.
Derweil konnte die älteste und nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung Bitcoin in der jüngsten Vergangenheit deutlich zulegen und neue Rekordstände erreichen. Am 5. Dezember knackte er erstmals in seiner Geschichte die Marke von 100.000 US-Dollar und kletterte diesen Dienstag im Hoch bis auf über 108.000 US-Dollar. Einer der wichtigsten Treiber der Rally in den vergangenen Wochen war die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten, da dieser als Befürworter von Kryptowährungen gilt. Krypto-Bullen hoffen, dass das regulatorische Umfeld unter Trump freundlicher für die Branche wird und bringen teils schon neue BTC-Preisrekorde ins Spiel. So trauen Bernstein-Analysten dem Bitcoin für das Jahr 2025 bereits einen Bitcoin-Kurs von über 200.000 US-Dollar zu, während der Kryptoexperte Bobby Lee bereits im kommenden Jahr mit einem Bitcoinpreis von 250.000 US-Dollar rechnet.
Redaktion finanzen.net
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