BVB-Aktie schwächer: Aktionäre lehnen Gegenantrag zu Rheinmetall ab - Michael Zorc zieht in BVB-Aufsichtsrat ein

26.11.2024 17:47:00

Im Streit um einen Werbevertrag mit der Rüstungsfirma Rheinmetall hat sich die Mehrheit der Aktionäre von Borussia Dortmund (BVB) nicht gegen den Deal ausgesprochen.

Der Dachverband der kritischen Aktionäre hatte den Antrag gestellt, die Geschäftsführung wegen des Vertrags mit dem Rüstungskonzern nicht zu entlasten. Die Mehrheit der Aktionäre (99,84 Prozent) aber schloss sich dem nicht an.

Am Sonntag hatten sich die Vereinsmitglieder bei der Jahreshauptversammlung des Vereins mehrheitlich gegen den Vertrag mit Deutschlands größtem Rüstungskonzern ausgesprochen. Das Votum ist allerdings nicht bindend für die Geschäftsführung des Fußball-Bundesligisten.

Die Partnerschaft von Borussia Dortmund und Rheinmetall umfasst die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände. Nach Bekanntgabe des Deals hatte es Kritik von Pazifisten, Menschenrechtsorganisationen und auch Teilen der Fans gegeben.

Rheinmetall ist Deutschlands größter Rüstungskonzern, der vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und des allgemeinen Rüstungsbooms ein starkes Wachstum verzeichnet.

Michael Zorc zieht in BVB-Aufsichtsrat ein

Der ehemalige BVB-Spieler und -Manager Michael Zorc hat eine neue Aufgabe beim Fußball-Bundesligisten. Der 62-Jährige wurde am Montag auf der Hauptversammlung der Aktionäre von Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA mit großer Mehrzeit in den Aufsichtsrat gewählt. Zorc hatte sich 2022 ins Privatleben zurückgezogen. Jetzt soll er seinen Fußballsachverstand in das Kontrollgremium des Fußball-Bundesligisten einbringen.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte in seiner letzten Rede vor den Aktionären berichtet, dass er Zorc stundenlang habe überreden müssen, zu kandidieren. Bei der Abstimmung votieren 90,08 Prozent der Aktionäre für den ehemaligen Fußballer, der in Dortmund wohnt.

Kehl nach BVB-Vorstoß zurückhaltend: 'Freue mich'

Sportdirektor Sebastian Kehl hat zurückhaltend auf Borussia Dortmunds Vorstoß zur Vertragsverlängerung reagiert. Angesprochen auf den von Geschäftsführer Lars Ricken geäußerten Wunsch, den Weg mit Kehl weiterzugehen, antwortete der 44-Jährige vor dem Abflug zum Champions-League-Spiel bei Dinamo Zagreb: "Ich freue mich darüber, das ist schön. Wer meine Verbundenheit zu diesem Club kennt, der weiß, was es mir bedeutet. Alles andere werden wir sicherlich nicht in der Öffentlichkeit austragen." Kehls aktueller Vertrag läuft im Sommer 2025 aus.

Ricken hatte bei der Mitgliederversammlung am Sonntag in Richtung Kehl gesagt, dass es sein Wunsch sei, "auch mit dir den Weg weiterzugehen." Viel mehr dazu sagen wollte Kehl nun nicht. "Ich war am Sonntag natürlich auch in der Halle, habe das vernommen. Es gibt aber außerdem auch nichts, was man als Wasserstandsmeldung abgeben kann. Ich werde mich jetzt dazu auch nicht äußern", sagte er. Die Dortmunder treten am Mittwochabend (21.00 Uhr/DAZN) in Kroatien an.

Im XETRA-Handel fiel die BVB-Aktie am Dienstag letztlich um 2,60 Prozent auf 3,18 Euro.

DORTMUND (dpa-AFX)

Bildquelle: 360b / Shutterstock.com, ninopavisic / Shutterstock.com

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