Zinsfantasie und Marktvolatilität treiben Bankaktien wie Deutsche Bank, Commerzbank und Co.
Wie bereits in der Vorwoche, als US-Präsident Donald Trump eine 90-tägige Zollpause beschlossen hatte, reagierte der Finanzsektor auch auf die jüngsten Ankündigungen sehr positiv. So will die US-Regierung nun Zölle - auch gegenüber China - auf bestimmte elektronische Produkte wie etwa Smartphones vorübergehend erlassen.
Mit einer Deeskalation im Zollstreit verbinden Anleger die Hoffnung, dass ein möglicher Konjunkturabschwung weniger drastisch als befürchtet ausfallen könnte. Banken profitieren von einer laufenden Konjunktur vor allem in ihrem Kreditgeschäft - und sie könnten darüber hinaus im Handelsgeschäft aus den hohen Schwankungen an den Märkten einen Nutzen ziehen.
Wie Marktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets betonte, kann die hohe Volatilität an den Finanzmärkten bei Banken, die im Handelsgeschäft aktiv seien, für eine Kompensation des vom unsicheren wirtschaftlichen Umfeld belasteten Kredit- und Einlagengeschäfts sorgen. Diesen Vorteil hätten andere Sektoren nicht.
Bereits am Freitag hatten aktuelle Quartalszahlen der US-Großbanken JPMorgan Chase und Morgan Stanley gezeigt, dass diese in den vergangenen Monaten von den Verwerfungen an den Kapitalmärkten profitiert hatten. Angetrieben vom starken Aktienhandelsgeschäft übertrafen sie mit ihren Quartalsberichten die Schätzungen von Analysten. An diesem Montag nun wird auch Goldman Sachs gegen Mittag Quartalszahlen vorlegen.
Im DAX setzten sich am Montag Deutsche Bank mit schlussendlich plus 5,23 Prozent bei 20,32 Euro an die Spitze; Commerzbank-Aktien gewannen derweil 0,87 Prozent auf 21,95 Euro. Im EuroStoxx 50 lagen BNP Paribas mit plus 4,41 Prozent bei 68,50 Euro auf dem ersten Rang.
UBS hebt Ziel für Deutsche Bank auf 23 Euro - 'Buy'
Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für Deutsche Bank von 20 auf 23 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Nach dem Ausverkauf der Aktie infolge der Nachrichten zur US-Zollpolitik sei die Aktie zu günstig, um sie zu ignorieren, schrieb Analyst Mate Nemes in einer am Montag vorliegenden Einschätzung. Sie biete eine gute Möglichkeit, um von den Auswirkungen des deutschen Finanzpakets zu profitieren. Zudem habe das Geldhaus einen klaren Weg aufgezeigt, die Profitabilität in den kommenden Jahren zu steigern./gl/ag
Veröffentlichung der Original-Studie: 11.04.2025 / 16:05 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 11.04.2025 / 16:05 / GMT
dpa-AFX
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