Leverage-Effekt
Leverage-Effekt - Definition
Vordergründig paradoxes Phänomen, nach dem die Eigenkapitalrentabilität (Rentabilität) bei zunehmender Substitution des Eigenkapitals durch Fremdkapital, also zunehmende Verschuldung gesteigert werden kann. Dieser Effekt, der sowohl als Chance als auch als Risiko bestehen kann, wird aus dem Beispiel in Abbildung L-4 deutlich.
Gliederung
Bei zunehmender Substitution von Eigenkapital durch Fremdkapital und einem steigenden Verschuldungsgrad bei konstantem Fremdkapitalzins von 6 % steigt zunächst die Eigenkapitalrendite drastisch an, sofern die Gesamtkapitalrendite mit 10 % darüber liegt. Auch bei einer Gesamtkapitalrendite von 8 % ist eine Steigerung der Eigenkapitalrendite möglich. Entsprechen sich Gesamtkapitalrendite und Zinssatz, so ist auch die Eigenkapitalrendite konstant, und erst bei einer Gesamtkapitalrendite unter dem Fremdkapitalzins wird ein Sinken der Eigenkapitalrendite bis hin zu negativen Werten sichtbar. Aus diesem Beispiel kann abgeleitet werden, dass stets eine Leverage-Chance besteht, sofern die Gesamtkapitalrendite über dem Fremdkapitalzinssatz liegt, und ein Risiko, sofern der Zinssatz die Gesamtrendite übersteigt. Es ist allerdings zu beachten, dass trotz eines hohen Fremdkapitalzinses und relativ niedriger Gesamtrendite die Eigenkapitalrendite noch positiv sein kann und im Vergleich zu einer alternativen Finanzanlage noch vorteilhaft erscheinen mag.
Abb. L-4: Positiver und negativer Leverage-Effekt (Zahlenbeispiel). (Quelle: Wöhe: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 25. Aufl., München 2013, S. 613)
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