In-house-Banking

In-house-Banking - Definition

Zusätzliche Übernahme von Finanzintermediärfunktionen durch das Finanzmanagement von Unternehmen unter vollständiger oder teilweiser Umgehung der traditionellen Bank. Ziel ist meist die Unternehmenswertsteigerung bzw. die Nutzung der Wertschöpfung bei Finanzgeschäften, die bisher bei Banken entstanden ist.

Hauptleistungen einer In-house-Bank sind, neben dem Cash Management und Clearing von Zahlungen im Konzern (Matching), die direkte Geldanlage am Geldmarkt, der direkte Handel am Devisenmarkt im Rahmen eines unternehmenseigenen Währungsmanagements sowie das so genannte Credit Management (Kreditlinien für Tochtergesellschaften, Übernahme des Risiko-Managements und Portfolio-Managements). In-house-Banken können darüber hinaus selbst Emissionen von Aktien und Anteilsscheinen betreiben und das Going Public, d. h. den Börsengang, von Töchtern begleiten und somit hohe Emissionskosten von Banken umgehen. Neben den Vorzügen basierend auf einer Integration wertschöpfender Leistungen in das Unternehmen (Insourcing) sind auch die erheblichen Risiken des Bankgeschäfts, die in das Unternehmen geholt werden, zu beachten. Die Krisen der Unternehmen Metallgesellschaft, IAG, Balsam-Procedo und andere sind hier nur wenige Beispiele für gescheiterte In-house-Geschäfte der letzten Jahre (Disintermediation).

Ähnliche Begriffe und Ergebnisse

Für wissenschaftliche Arbeiten

Quelle & Zitierlink

Um diese Seite in einer wissenschaftlichen Arbeit als Quelle anzugeben, können Sie folgenden Link verwenden, um sicherzustellen, dass sich der Inhalt des Artikels nicht ändert.

Schneck (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 9. Auflage, München 2015

Zitierlink kopieren