Cashflow

Cashflow - Definition

Absolute Kennzahl, insbesondere zur Beurteilung der Finanzlage, aber auch der Ertragslage einer Unternehmung. Wörtlich übersetzt stellt der Cashflow den Zahlungsstrom einer Periode dar, der sich aus der Differenz der Einzahlungen (Cash inflow) und Auszahlungen (Cash outflow) ergibt. Methodisch kann die Ermittlung des Cashflow nach der sog. direkten oder der sog. indirekten Methode erfolgen. Die direkte Methode knüpft unmittelbar an die Ein- und Auszahlungen einer Periode an, so dass folgendes Ermittlungsschema gilt:

Einzahlungswirksame Erträge
- Auszahlungswirksame Aufwendungen
= Cashflow

Indirekte Cashflow Methode

In der Praxis ist - wegen der einfacheren Ermittlung - die indirekte Methode weitaus verbreitewter, bei der vom Gewinn/Verlust ausgegangen wird, welcher um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge zu korrigieren ist, wie z. B. Abschreibungen, Zuführungen zu Rückstellungen usw. Somit gilt:

Gewinn/Verlust
+ nicht auszahlungswirksame Aufwendungen (z. B. Abschreibungen)
- nicht einzahlungswirksame Erträge (z. B. Zuschreibungen)
= Cashflow

Die indirekte Methode stellt aus externer Sicht die einzige Möglichkeit zur Ableitung des Cashflow dar. Die verschiedenen in der Literatur diskutierten Cashflow-Definitionen unterscheiden sich in der Anzahl der Positionen, um die der Gewinn/Verlust korrigiert wird.

Cashflow: Pflichtbestandteil aller Konzernabschlüsse und Einzelabschlüsse

Der Cashflow als Teil des sog. Cashflow-Statement ist nach § 297 I HGB Pflichtbestandteil aller Konzernabschlüsse sowie nach § 264 I 1 HGB der Einzelabschlüsse kapitalmarktorientierter Kapitalgesellschaften, die nicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet sind. Das DRSC hat hierzu einen Rechnungslegungsstandard, DRS 2, veröffentlicht. In den Cashflow-Statements wird in einen Cashflow aus der Geschäftstätigkeit und der Investitionstätigkeit sowie der Finanzierungstätigkeit unterschieden (Abbildung C-1).

Grundschema einer Kapitalflussrechnung (Abb. C-1)

Abbildung C-1: Grundschema einer Kapitalflussrechnung

Abb. C-1: Grundschema einer Kapitalflussrechnung

Free Cashflow

Der Cashflow soll insbesondere aufzeigen, inwieweit ein Unternehmen in der Lage ist, zukünftig Einzahlungsüberschüsse zu erwirtschaften, um seine finanziellen Verpflichtungen, insbesondere auch die Schuldentilgung, zu erfüllen. Als Ertragsindikator spielt er vor allem im Rahmen der Discounted Cashflow-Methode eine Rolle, d. h. als Barwert des geplanten zukünftigen Cashflow. In diesem Zusammenhang wird der Begriff des Free Cashflow verwendet, der sich ergibt, wenn von dem Cashflow aus der Geschäftstätigkeit die Auszahlungen für die Investitionen (wobei je nach Definition nur die Ersatz- oder auch die Erweiterungsinvestitionen berücksichtigt werden) sowie die Steuer- und Zinszahlungen und die Tilgungen abgezogen werden.

Cashflow-Arten

In den letzten Jahren hat sich beim Begriff Cashflow eine Differenzierung in Brutto-, Operating-, Netto- und Free Cashflow durchgesetzt, die in Abbildung C-2 visualisiert werden soll. Entsprechend diesem Ansatz lassen sich verschiedene Betrachtungen hinsichtlich der Discounted-Cashflow-Methode (DCF) zur Unternehmensbewertung unterscheiden.

Cashflow-Arten (Abb. C-2)

Abbildung C-2: Cashflow-Arten

Abb. C-2: Cashflow-Arten

Ähnliche Begriffe und Ergebnisse

Für wissenschaftliche Arbeiten

Quelle & Zitierlink

Um diese Seite in einer wissenschaftlichen Arbeit als Quelle anzugeben, können Sie folgenden Link verwenden, um sicherzustellen, dass sich der Inhalt des Artikels nicht ändert.

Schneck (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 9. Auflage, München 2015

Zitierlink kopieren