Bilanztheorie, dynamische

dynamische Bilanztheorie

Theorie (Bilanztheorie), die die Hauptaufgabe der Bilanz in der Ergebnisermittlung sieht. Die eigentliche Berechnung des Ergebnisses erfolgt in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV). Die Bilanz dient dazu, die Wertbewegungen periodisch abzugrenzen. Daher werden als Aktiva die liquiden Mittel sowie alle Vermögensgegenstände, die am Bilanzstichtag noch nicht im Leistungsprozess verwertet oder abgesetzt sind, erfasst, während die Passiva das Kapital und alle noch nicht eingelösten Verpflichtungen sowie der abgelaufenen Periode zurechenbare Aufwendungen, die noch nicht zu Ausgaben geführt haben, umfasst. Die Bilanz hat also primär die Aufgabe eines Abrechnungskontos (Kräftespeichers) für schwebende Vorgänge, die bei ihrer endgültigen Realisierung ihren Niederschlag in der GuV finden. Um den Ausweis von Scheingewinnen oder -verlusten zu vermeiden, geht die dynamische Bilanztheorie grundsätzlich von der realen Kapitalerhaltungstheorie aus. Die dynamische Bilanztheorie wurde von Eugen Schmalenbach entwickelt und später von Ernst Walb (Finanzwirtschaftliche Bilanz) und Erich Kosiol (Pagatorische Bilanz) weiterentwickelt.

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Schneck (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 9. Auflage, München 2015

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