Rothschild: EZB könnte mit Einfallsreichtum punkten
Bei der heutigen Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank könnte ihr Präsident Mario Draghi noch einige Asse aus dem Ärmel zaubern, sagt Rentenfondsmanager Guillaume Rigeade von Edmond de Rothschild Asset Management (France).
Denn Draghi habe bereits darauf hingewiesen, dass die niedrigen Inflationserwartungen - bedingt durch den sehr günstigen Ölpreis und die Sorgen der Anleger um eine Verschlechterung im Bankensektor - die Wirkung der Geldpolitik einschränken könnten.
Daher könnte sich die EZB "folglich als besonders einfallsreich erweisen und neue Maßnahmen vorstellen", sagt Rigeade. Diese könnten beispielsweise eine massive Senkung der Referenzzinssätze oder die gezielte Förderung des Bankensektors sein: "Wir erwarten, dass die EZB ihr Programm für den Ankauf von Staatsanleihen ausweiten wird. Dies könnte entweder über die Verlängerung von Laufzeiten geschehen oder über eine monatliche Anhebung von Ankäufen. Denkbar wäre auch eine Erweiterung des Anlageuniversums. Tatsächlich könnte die Notenbank auch alle drei Instrumente gleichzeitig einsetzen".
Die Entscheidung für eine Ausweitung der expansiven Geldpolitik hielte Europas Zinsen weiter niedrig und senkte das Risiko, dass sie in der europäischen Peripherie stiegen. Daneben legt der Bond-Experte Wert auf die Feststellung, dass sich dieser Bereich trotz der Marktunruhen relativ gut gehalten habe: "Die EZB hat ein Klima des Vertrauens geschaffen. Sie wird auch künftig Mittel einsetzen, um eine Bankenkrise zu verhindern, bevor sie zu einer systemischen Bedrohung wird".
DJG/mod/flf Dow Jones Newswires
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